"Eigentlich", sagt Hans Meyer vor seiner Rückkehr nach Mönchengladbach, "wäre ein Unentschieden ein Erfolg. Nur bei neun Punkten nicht …" Anstoß am Samstag im Borussen-Park ist um 15.30 Uhr.
Von 1999 bis 2003 hat Meyer die Fohlen gecoacht, vom letzten Platz der zweiten Liga zurück in die Bundesliga geführt und dort dreimal die Klasse gehalten. Seine „Heimkehr“ nimmt er gewohnt humorvoll: "200 Fans werden sich auf mich freuen, meist alte Frauen. Und noch mal 100, die ich gekauft habe …"
Der Aufschwung der Gladbacher - Meyer freut’s. Und er macht den "Lauf" an einem Spiel fest. "Gegen Bremen liegen sie 0:1 hinten zur Pause, und es hätte auch 0:3 stehen können", erinnert er sich als Augenzeuge, "aber dann hat Horst Köppel offensichtlich die dermaßen richtigen Worte gefunden …" Die 50.000 Pfiffe beim Halbzeitgang verwandelten sich nach dem 2:1 kurz vor Schluss in einen Jubelchor.
Verzichten muss Meyer in Gladbach auf vier Verletzte: Marek Mintal (Mittelfußbruch), Adel Chedli (Knieverletzung), Robert Vittek (Knieverletzung) und Benjamin Lense. Der Verteidiger muss sich zunächst einer Schilddrüsen- und dann einer Mandeloperation unterziehen und wird wohl in diesem Jahr nicht mehr zum Einsatz kommen.
Das letzte 1:2 gegen die andere Borussia aus Dortmund mag Meyer gar nicht überbewerten. "Da bleibt vor allem die halbe Stunde vor der Pause hängen, in der die Dortmunder ganz stark gespielt haben", resümiert der 63-Jährige, "aber sonst habe ich uns gar nicht so schlecht gesehen." Ein ausgeglichenes Chancen-Verhältnis unterstreicht diese Einschätzung.
Trotzdem: Natürlich hängen die Trauben in Mönchengladbach hoch. Noch hat das Team von Trainer Horst Köppel kein Heimspiel verloren, und viele träumen schon wieder von den Goldenen 70-ern. Hans Meyer: "Die Ära Netzer, Vogts, Heynckes ist dort jeden Tag allgegenwärtig."
Vielleicht sorgt ja der Club mit einem Coup dafür, dass am Samstagabend die Anhänger der Gladbacher wieder von alten Zeiten schwärmen müssen - und nicht von aktuellen …
Club in Gladbach: Wer sich alles auf Hans Meyer freut!
