Der DFB hat mit seiner Aktion „Schiedsrichter“ den aktuellen Negativtrend anscheinend aufhalten können:
- Erstmals seit mehr als 20 Jahren haben mehr Menschen mit der Schiedsrichterei angefangen als aufgehört
- Die Zahl der aktiven Schiris ist deutschlandweit um 8% angestiegen (Saison 23/24 vs. 22/23)
- + 22% ausgebildete Neulinge
- +15% Schiedsrichterinnen
- 20% weniger Schiris haben aufgehört als in der Saison zuvor
- Rückgang der Gewaltvorfälle (-6%) und Spielabbrüche (-5,5%)
Der Fußball in Deutschland und damit auch in Bayern schreibt weiter starke Zahlen: Das unterstreicht die jetzt veröffentlichte offizielle DFB-Mitgliederstatistik der abgelaufenen Saison 2023/24. Besonders erfreulich: Die Zahl der beim Bayerischen Fußball-Verband (BFV) aktiven Schiedsrichter*innen ist deutlich gestiegen. In der Saison 2023/24 haben insgesamt 10.237 Unparteiische 225.830 Spiele geleitet, das entspricht einem Plus von 11,62 Prozent. In der Vorsaison waren es noch 9171 Referees. 1790 Neulingen stehen 1737 Austritte gegenüber (Vorsaison: 1211 zu 1968)
Damit zeigt der Maßnahmenkatalog des BFV zur Neugewinnung und Förderung von Unparteiischen Wirkung: Auf dem 26. Ordentlichen BFV-Verbandstag 2022 hatten die Delegierten als Konsequenz der Entwicklung den Initiativantrag „Ohne Schiri geht es nicht“ verabschiedet und in der Folge unter anderem eine Erhöhung der Aufwandsentschädigungen beschlossen sowie die Berechnung der Sollzahlen für die Vereine neu aufgestellt. Außerdem wurde die Betreuung der Neulinge durch das sogenannte Patensystem intensiviert.
Mehr Mannschaften, mehr aktive Nachwuchs-Spieler*innen
Gleichzeitig stieg auch die Zahl der gemeldeten Mannschaft um 925 von 23.233 in der Saison 22/23 auf jetzt 24.158 Teams – ein Plus von 3,98 Prozent. Und: Mehr Mädchen und Buben spielen Fußball. Die Zahl der aktiven Spielerinnen unter 16 Jahren stieg um 3,36 Prozent auf 18.736 (Saison 22/23: 18.127). Auch bei den 15- bis 18-jährigen Spielern gab es einen Zuwachs – von 54.724 auf 55.674 (Plus von 2,84 Prozent). Die Zahl der aktiven Spieler*innen insgesamt bewegt sich mit 410.070 auf einem konstant hohen Niveau (Vorsaison: 411.184). Insgesamt zählt der BFV jetzt 1.645.421 Mitglieder und damit 3,35 Prozent mehr als noch vor einem Jahr (1.592.098). Auch bei den Trainer*innen-Ausbildung gab es mit 3197 ausgestellten Qualifikationen ein ordentliches Plus von 21,05 Prozent (Saison 22/23: 2641). Die Zahl der Vereine ging hingegen leicht zurück – von 4454 auf 4439 (Minus von 0,34 Prozent).
DFB mit neuem Mitgliederrekord
Mit insgesamt mehr als 7,7 Millionen Vereinsmitgliedern unter dem Dach des DFB verzeichnete der deutsche Fußball erneut eine Rekordmarke. Nie waren in der 124-jährigen Verbandsgeschichte mehr Menschen in Fußballvereinen organisiert. Der Trend bei den Unparteiischen ist auch deutschlandweit positiv: Insgesamt leiteten fast 58.500 Referees rund 1,34 Millionen Spiele in der Saison 2023/2024. Das sind knapp acht Prozent mehr aktive Schiris als in der vorangegangenen Saison
(Stand 03.07.2024 Quelle bfv)
Schiedsrichter sein - mehr als nur eine Freizeitbeschäftigung
Zuverlässigkeit, Sicherheit und Pünktlichkeit kennzeichneten von jeher die Produkte und Arbeitsleistungen mit dem Gütesiegel „Made in Germany“. Weltweit sind diese Prädikate anerkannt und geachtet. Da stehen auch die über 58.436 (Stand Juli 2024) Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter im DFB mit ihren Leistungsansprüchen nicht zurück. Ihre Leistungen genießen in der Fußballwelt und darüber hinaus ebenfalls eine hohe Akzeptanz. So werden nicht selten die deutschen Spitzenreferees zu Meisterschaften anderer Nationalverbände als Unparteiische eingeladen. Und selbst in Austauschprogrammen mit angrenzenden Nationen beweisen unsere Schiedsrichter der unteren Spielklassen immer wieder einen hohen Qualitätsstandard.
Zu den Voraussetzungen für solche Leistungen gehören nicht zuletzt eine intensive Betreuung durch die Schiedsrichter-Obleute sowie eine qualifizierte Aus- und Fortbildung. Moderne Lehrmethoden mit aktuellen Medien setzen bereits bei den Schiedsrichter-Neulingen erste Zeichen für das notwendige Interesse und die Bereitschaft zum Lernen des Regelwerkes und der Umsetzung der Spielregeln. Darüber hinaus werden die Unparteiischen zunehmend in der Stärkung ihrer Persönlichkeitsprofile geschult. Einheiten zur Rhetorik, zur Verbesserung der Körpersprache und zur Bewältigung von Stresssituationen gehören ebenso zum Ausbildungsprogramm, wie die theoretische Aufarbeitung von Konfliktsituationen. In Rollenspielen werden zu diesen Übungen zum Konfliktmanagement dann Lösungsmöglichkeiten entwickelt.
"Ich übernehme gerne Verantwortung"
Vor allem die jungen Schiedsrichter erhalten damit eine Ausbildung, die ihnen über die eigentliche Tätigkeit als Unparteiische auch in der Berufsfindung, im Beruf und in der Freizeit umfangreiche Wissensbereiche erschließt.
(Quelle: dfb.de/ bfv.de)