Club-Kapitän Andreas Wolf schwitzt derzeit zweimal täglich, sechs Tage in der Woche, im Reha-Zentrum am Sportpark Valznerweiher für sein Comeback. fcn.de hat beim Besuch fest gestellt, dass ein beinharter Verteidiger keinen Schmerz kennt...
Der Schock saß bei allen Cluberern tief: Andy Wolf verletzte sich zum Saisonauftakt gegen den FC Augsburg schwer, zog sich einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu. In einem 90-minütigen Eingriff wurde er in Augsburg von Dr. Ulrich Boenisch operiert. Schon kurze Zeit später kehrte er zum Club-Trainingsgelände zurück und begann umgehend mit dem Reha-Training.
Tägliche Bestandsaufnahme
Andy arbeitet seitdem kontinuierlich an seiner Rückkehr, zu Beginn der Rückrunde soll es endlich wieder soweit sein. Während die Club-Kollegen am Sportpark Valznerweiher ihrer "alltäglichen" Trainingsarbeit auf dem Platz nachgehen, schuftet der 26-Jährige allein im Reha-Zentrum.
Physiotherapeut Andreas Subke nimmt dabei täglich eine aktuelle Bestandsaufnahme von Andys Knie vor: "Ich fühle, ob ein Bluterguss da ist, wie sich die Muskulatur und Narbe anfühlen und inwieweit Streckung und Beugung funktionieren." Damit macht er die Strukturen der Kapsel in Andys Knie weich, "weil sie die Tendenz hat, sich zusammenzuziehen, aber unbedingt geschmeidig bleiben muss."
Genesungszustand positiv
"Er ist absolut im Zeitplan", versichert Subke und erläutert den individuell abgestimmten Therapieplan. "Kurz nach der Operation nahm die Physiotherapie mit Lymphdrainagen, Massagen, Fangoapplikationen oder auch Reizstrom einen größeren Raum im Tagesablauf ein, inzwischen dominieren der Kraftaufbau und die Koordinationsübungen, etwa auf dem Fahrrad-Ergometer - allerdings wohldosiert", erklärt Subke.
Neben der ganzen Qual und Arbeit bekommt Andy aber nach wie vor jeden Tag eine 20-minütige Massage - er selbst nennt das lächelnd "Streicheleinheiten". Sowieso kennt Andy Wolf scheinbar keinen Schmerz, oder? "Mir tut nichts weh." Obwohl: "Ein bisschen Schmerz ist immer gut, sonst wäre ich kein Verteidiger geworden!"
Rückkehr zur Rückrunde
Die Krankengymnastik wird nun nach und nach von der Trainingstherapie abgelöst, in den kommenden Tagen soll Andy wieder mit dem Laufen beginnen. Bis er wieder zu seinen Mannschaftskollegen auf den Rasen zurückkehren kann, werden aber noch einige Woche verstreichen. Tagtäglich hält er jedoch den Kontakt zur Mannschaft: "Wenn ich weiß, dass die Jungs Training haben und in der Kabine sind, richte ich meine Reha-Zeiten auch danach aus, um sie zu sehen."
Denn Kapitän bleibt der Kapitän - auch wenn er gerade nicht am Ball ist...
