Woche für Woche sind 59.482 (2012 waren es noch 78.455) Unparteiische im DFB Gebiet im Einsatz, diese sind in folgenden 5 Landesverbänden wie folgt aufgeteilt ( Norddeutscher FV mit 9.056 SR) Westdeutscher FV mit 7.459 SR) Süddeutscher FV mit 17.372 SR) FRV Südwest mit 3.006 SR) und Nordostdeutscher FV mit 7.479 SR).
Die meisten Unparteiischen gehören dem Bayerischen Fußball-Verband (7.559) an.
Sehr stolz sind wir auf unsere weiblichen Kolleginnen, die es immerhin auf 2.289 SRìnnen bringen.
(Stand Saison 2016/16)
In 2015/16 konnten insgesamt 8.115 Neu Schiedsrichter gewonnen werden.
Bei uns in Bayern sind lt. Statistik 4624 Vereine angemeldet, was sich in 1.587.570 Mitgliedern niederschlägt und was für uns Schiedsrichter wichtig ist 28.206 Mannschaften die eine vernünftige Spielleitung benötigen. Im DFB-Gebiet haben wir insgesamt 25.075 angemeldete Vereine (Stand 22.02.2017 Quelle dfb)
Schiedsrichter sein - mehr als nur eine Freizeitbeschäftigung
Zuverlässigkeit, Sicherheit und Pünktlichkeit kennzeichneten von jeher die Produkte und Arbeitsleistungen mit dem Gütesiegel „Made in Germany“. Weltweit sind diese Prädikate anerkannt und geachtet. Da stehen auch die über 72.000 Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter im DFB mit ihren Leistungsansprüchen nicht zurück. Ihre Leistungen genießen in der Fußballwelt und darüber hinaus ebenfalls eine hohe Akzeptanz. So werden nicht selten die deutschen Spitzenreferees zu Meisterschaften anderer Nationalverbände als Unparteiische eingeladen. Und selbst in Austauschprogrammen mit angrenzenden Nationen beweisen unsere Schiedsrichter der unteren Spielklassen immer wieder einen hohen Qualitätsstandard.
Zu den Voraussetzungen für solche Leistungen gehören nicht zuletzt eine intensive Betreuung durch die Schiedsrichter-Obleute sowie eine qualifizierte Aus- und Fortbildung. Moderne Lehrmethoden mit aktuellen Medien setzen bereits bei den Schiedsrichter-Neulingen erste Zeichen für das notwendige Interesse und die Bereitschaft zum Lernen des Regelwerkes und der Umsetzung der Spielregeln. Darüber hinaus werden die Unparteiischen zunehmend in der Stärkung ihrer Persönlichkeitsprofile geschult. Einheiten zur Rhetorik, zur Verbesserung der Körpersprache und zur Bewältigung von Stresssituationen gehören ebenso zum Ausbildungsprogramm, wie die theoretische Aufarbeitung von Konfliktsituationen. In Rollenspielen werden zu diesen Übungen zum Konfliktmanagement dann Lösungsmöglichkeiten entwickelt.
"Ich übernehme gerne Verantwortung"
Vor allem die jungen Schiedsrichter erhalten damit eine Ausbildung, die ihnen über die eigentliche Tätigkeit als Unparteiische auch in der Berufsfindung, im Beruf und in der Freizeit umfangreiche Wissensbereiche erschließt. In einer Umfrage während zweier Lehrgänge für 61 junge Schiedsrichter des Niedersächsischen Fußball-Verbandes (NFV) erklärten diese, dass sie mit einem Hinweis auf ihre Tätigkeit als Unparteiische auf eine positive Resonanz in ihren Bewerbungsgesprächen stießen. Die Arbeitgeber assoziierten mit der Funktion „Schiedsrichter“ in besonderem Maße die oben aufgeführten positiven Prädikate. Nach weiteren Hinweisen auf die kontinuierlichen Weiterbildungsmöglichkeiten, die mit dieser Aufgabe verbunden sind, wurde seitens der Betriebe deutlich angemerkt, dass die dort zu erwerbenden Kompetenzen gut in die Firmenprofile passen würden. Für die jungen Schiedsrichter waren diese Aussagen Motivation, auch weiterhin die Aufgaben als Unparteiische mit Engagement und dem nötigen Ehrgeiz auszuüben.
Die deutschen Schiedsrichter engagieren sich nicht nur im sportlichen Sinn. Sie setzen sich auch für soziale und gesellschaftspolitische Themen ein, beziehen klar Stellung. Eines der bekanntesten Beispiele ist die Kampagne "Zeig dem Rassismus die Rote Karte". Aber auch privat engagieren sich viele Unparteiische - so wie der frühere Weltklasse-Schiedsrichter Markus Merk. Der dreimalige Weltschiedsrichter des Jahres aus Kaiserslautern ist mit seiner Stiftung seit vielen Jahren in Indien karitativ tätig. Sein Engagement begründete er einmal im Interview wie folgt: "Ich übernehme gerne Verantwortung in diesen beiden gegensätzlichen Welten. Hier bei Fußballprofis, die Millionen verdienen, dort für Kinder, denen das Nötigste fehlt."
So funktioniert die Schiedsrichter-Bewertung
Jeder Fußballer, jeder Trainer und jeder Stadionbesucher hat es schon etliche Male getan: den Schiedsrichter bewertet. Doch was auf Deutschlands Amateurplätzen meist subjektiv und emotional geschieht, müssen die Schiedsrichterausschüsse von der Kreisebene bis hin zum DFB objektiv und sachlich angehen. Wie kann ein Schiedsrichter auf- und absteigen?
Wie wird bei Schiedsrichtern über Auf- und Abstiege entschieden?
Auch im Schiedsrichterbereich findet jede Saison ein Wettbewerb statt, der dem regulären Ligabetrieb ähnelt. In den unteren Klassen werden die Schiedsrichter drei bis vier Mal beobachtet. Je höher die Liga, desto häufiger werden Beobachtungen durchgeführt - ab der Regionalliga sogar bei jedem Spiel. Auf der Grundlage dieser Bewertungen erstellt die zuständige Organisation ein Ranking aller Schiedsrichter. Auf der Kreisebene übernimmt dies die Schiedsrichtergruppe, auf der Bezirksebene der Bezirks-Schiedsrichterausschuss, für die Verbands- und Oberligen ist der Verbands-Schiedsrichterausschuss und für die Regionalligen der jeweilige Regional-Schiedsrichterausschuss zuständig. Bundesliga, 2. Bundesliga, die Frauen-Bundesliga, die 2. Frauen-Bundesligen, 3. Liga und die Junioren-Bundesligen fallen in den Zuständigkeitsbereich der DFB-Schiedsrichter-Kommissionen Elite bzw. Amateure.
In ihren Entscheidungen über Auf- und Abstiege berücksichtigen diese Ausschüsse zum einen natürlich die sportliche Leistung der Schiedsrichter, aber auch die Anzahl der Fortbildungen, an denen die potentiellen Aufsteiger teilgenommen haben oder die Perspektive, die ein Schiedsrichter aufgrund seines Alters besitzt. Theoretisch besteht für einen Schiedsrichterneuling durch diesen Aufstiegsmodus die Chance, in sieben bis acht Jahren in die Bundesliga aufzusteigen. Vorausgesetzt, er zeigt überragende Leistungen und nimmt in jeder Saison eine Platzierung an der Spitze ein.
(Quelle: dfb.de)