Nach Bayern ist vor Bochum

Nürnberg - Am Sonntag (11.02.07, 17.00 Uhr) tritt der 1. FC Nürnberg zum Auswärtsspiel beim VfL Bochum an. Nach ihrem hervorragenden Rückrundenstart mit dem vorläufigen Höhepunkt des 3:0-Triumphs über Bayern München wollen die Cluberer im rewirpowerStadion beim Tabellen-14. nachlegen. Die Vorbereitungen, so Hans Meyer am Donnerstag (09.02.07) auf der Pressekonferenz, liefen gut: "Trotz der vielen Schulterklopfer haben die Jungs super trainiert und sind auch sehr konzentriert vor dem Spiel gegen Bochum."

Die Ausgangslage ist für den Club komfortabel. Seit neun Punktspielen ist der Sechste der Liga ungeschlagen, in der Rückrunde stehen sieben von möglichen neun Punkten zu Buche. Ganz anders dagegen die Situation bei Gastgeber Bochum. Das Team von Trainer Marcel Koller hat nach seiner Niederlage gegen Mainz (0:1) und zwei Unentschieden in München (0:0) und Cottbus (0:0) nur einen Zähler Vorsprung vor den Abstiegsrängen. Alles andere als ein Sieg am Sonntag wäre für den VfL im Kampf um den Klassenerhalt zu wenig. Folglich wünscht sich Bald-Cluberer Zvjezdan Misimovic für das 34. Bundesligaduell der beiden Mannschaften vor allem eines: "Kein Unentschieden, davon haben beide genug."

Galasek und Schroth im Kader

Meyer äußerte sich ganz ähnlich, setzte dabei allerdings sein schelmisches Lächeln auf: "Alles darf uns am Sonntag passieren, bloß kein 0:0 in Bochum!" Der Club-Coach warnte wohl eher vor zu hochgesteckten Erwartungen, als dass ihm ein Unentschieden grundsätzlich missfallen würde. "Es kann uns gut passieren, dass unsere Stürmer unter großer Bewachung stehen werden. Das wird mit Sicherheit ein ganz anderes Spiel als gegen den FC Bayern." In der Hinrunde taten sich Meyers Schützlinge schwer gegen defensiv eingestellte Bochumer. "Wir haben kaum etwas zugelassen", so Koller über das damalige 1:1. "Nürnberg war nur durch Fernschüsse gefährlich und hat so auch getroffen." Der VfL-Coach erwartet diesmal einen vergleichbaren Kampf "zweier kompakt auftretender Mannschaften".

Personell sieht es beim Club weniger schlimm aus, als noch Mitte der Woche befürchtet. Markus Schroth steht trotz seiner Erkältung im Kader. Meyer: "Das Fieber ist abgeklungen, es geht ihm schon viel besser." Und auch Tomas Galasek, der vom Länderspiel der tschechischen Auswahl in Belgien mit einem stark geschwollenen Knöchel zurückgekehrt war, fährt mit nach Bochum. "Die Heilung macht Fortschritte. Es besteht eine geringe Chance, dass er spielen kann", schöpft Meyer Hoffnung. Der 34-jährige Defensivstratege bestritt bislang jedes Saisonspiel von Beginn an. Ein Fragezeichen steht noch hinter Marek Nikl, der zwar seit einiger Zeit wieder mit der Mannschaft trainiert, unter Umständen aber noch nicht einsatzbereit ist. Als Ersatz stünde Thomas Paulus bereit. Nicht im Kader stehen dagegen Glauber, Marco Engelhardt, Joshua Kennedey, Dean Heffernan, Marek Mintal sowie Petar Jelic.

Bochum ohne Abwehrchef Maltritz

Koller muss am Sonntag auf Marcel Maltritz verzichten, der in Cottbus seine fünfte Gelbe Karte sah. Pavel Drsek oder Heiko Butscher könnten den Bochumer Abwehrchef ersetzen. Für Stürmer Tommy Bechmann käme ein Einsatz in der Startelf wegen Trainingsrückstands vermutlich noch zu früh. Aufgrund von Kniebeschwerden fehlt außerdem der zweite Keeper Peter Skov-Jensen.

Der letzte Nürnberger Sieg in Bochum liegt schon fast acht Jahre zurück. In der Saison 1998/99 bezwangen die Cluberer den Gegner mit 3:0. Ein ähnliches Erfolgserlebnis zum Auftakt der Duelle mit den in der Tabelle weiter unten angesiedelten Kontrahenten - es folgen Cottbus, Mainz und Bielefeld - wäre ein tolles Signal. Selbstverständlich seien die drei Punkte, so Kapitän Raphael Schäfer, jedoch nicht: "Natürlich versuchen wir, aus den nächsten vier Spielen mehr herauszuholen als in der Vorrunde, wo es jeweils nur zu Unentschieden reichte. Was dann am Ende hängen bleibt, wird man sehen."

Pressespiegel
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