Rotation im DFB-Pokalspiel möglich

Nürnberg - Für das Spiel des 1. FC Nürnberg am Mittwoch (25.10.06, 19.30 Uhr) in der 2. Runde des DFB-Pokals beim SC Paderborn 07 hat Hans Meyer ein bis zwei Veränderungen in seiner Starformation angekündigt: "Ich ziehe in Erwägung, etwas zu rotieren. Der ein oder andere Spieler braucht mal eine Pause." Was aber nicht heißt, dass der Club-Coach das Duell um den Einzug ins Achtelfinale auf die leichte Schulter nehmen würde: "Für uns ist das Pokalspiel absolut wichtig. Paderborn ist sehr stark momentan."

Kandidaten für einen Einsatz in der Anfangsformation wären Thomas Paulus, Marek Nikl, der wieder mit an Bord ist, und der Australier Dean Heffernan: "In der zentralen Abwehr bieten sich Paulus, Nikl und Heffernan an. Diese haben alle das moralische Recht zu spielen", so Meyer. Aber auch Marek Mintal, der zuletzt nicht zum Zuge kam, könnte in Paderborn eine Chance bekommen. Allerdings werde er auch den ein oder anderen Spieler enttäuschen müssen: "Im Moment kann ich nicht an den Einzelnen denken, wenn die anderen gut spielen." Meyer hat einen Kader mit 20 Akteuren nominiert.

"Paderborn hat fast durchweg überzeugt"

Auch Paderborns Trainer Roland Seitz plant personelle Veränderungen. Linksfuß Jerome Colinet wird den im Pokal gesperrten Andrew Sinkala ersetzen. Für Kapitän René Müller, der weiterhin ausfällt, dürfte Thomas Bröker als Sturmführer auflaufen.

Die Cluberer sind nach den guten Leistungen Paderborns in der zweiten Liga, wo die Ostwestfalen mit zwölf Punkten den 7. Platz belegen, gewarnt: "Wir haben den Gegner im Vorfeld schon ganz genau angeschaut. Die haben bis jetzt fast durchweg überzeugt", so Meyer, der auch am vergangenen Wochenende das Spiel von Seitz' Elf gegen Essen gesehen hat: "Da ist ihnen absolut verdient noch der Ausgleich gelungen." Zwei Paderborner Treffer in der Nachspielzeit hatten für den 2:2-Endstand gesorgt.

"Ist Pirmasens stärker als Paderborn?"

Vermeintlich stärkere Gegner scheinen dem SC, der im Pokal durch einen dramatischen Fight beim Regionalligisten 1. FC Magdeburg (7:6 i. E.) weiterkam, besonders zu liegen. Das zeigte das 2:0 vor eigenem Publikum gegen den 1. FC Köln. So bemühte sich Meyer bereits im Vorfeld, einer sensationalistischen Berichterstattung im Falle eines Paderborner Erfolgs vorzubauen. Ein Sieg des Zweitligisten wäre "kein Wunder, sondern nur eine kleine Überraschung."

Zugleich erinnerte der Trainer in bester rhetorischer Manier an die Pleite Werder Bremens in der 1. Runde des DFB-Pokals beim Regionalligisten FK Pirmasens (2:4 i. E.): "Wer sorgt im Moment wirklich für Furore in der Bundesliga? Werder Bremen! Wo und wie hat Bremen in der ersten Pokalrunde gespielt? Sie haben in Pirmasens verloren. Und ist Pirmasens um so viel stärker als Paderborn?"

"Ich habe viele positive Dinge gesehen"

Nun gut, das Kräfteverhältnis beim Spiel in Paderborn mag nicht so eindeutig verteilt sein, wie mancher das vielleicht vermutet. Dennoch zählt natürlich für den Club nach dem 1:0 zum Auftakt im Pokal beim Oberligisten BV Cloppenburg auch am Mittwochabend im Hermann-Löns-Stadion nur das Weiterkommen. Alles andere wäre eine Enttäuschung - insbesondere vor dem Hintergrund des erfreulichen Trends in der Bundesliga, den auch Meyer nach dem 2:2 seiner Truppe bei Eintracht Frankfurt hervorhob: "Ich habe viele positive Dinge gesehen", freute sich der Coach nach dem Saison-übergreifend zwölften Pflichtspiel ohne Niederlage.

Besonders die Organisation bei Ballbesitz des Gegners habe ihm gut gefallen, sie sei "absolut effizient": "Schließlich haben wir nur sechs Tore in acht Spielen rein bekommen", rechnete der Coach vor. "Aus dem laufenden Spiel heraus waren das insgesamt nur drei Tore. Der Rest waren Standards." Gegen Franfurt habe man in der ersten Halbzeit nur eine Torchance aus dem Spiel heraus zugelassen. Wenn die Nürnberger in Paderborn sich auf diese Stärke besinnen und ihre eigenen Angriffsbemühungen noch etwas effektiver und zielstrebiger gestalten, dann müsste die nächste Hürde auf dem Weg nach Berlin eigentlich ohne Gefahr übersprungen werden.

Der mögliche Einzug ins Finale nach drei weiteren erfoglreich absolvierten Partien sollte Anreiz genug sein: "Ich war selbst dreimal Pokalsieger. Ich weiß, dass es nirgendwo einfacher ist, sich etwas an die Brust zu heften", erinnert sich Meyer an seine Triumphe zu DDR-Zeiten im FDGB-Pokal als Trainer von Jena (1972, 1974, 1980).

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