In der Vereinssatzung ist klar definiert, dass ein Mitglied aus dem Verein ausgeschlossen werden kann, wenn rassistische oder ausländerfeindliche Gesinnung zutage treten. Die geschichtliche Aufklärung fängt beim Club in den Jugend-Mannschaften des NachwuchsLeistungsZentrum (NLZ) an. Der Club führt seine Jugendspieler regelmäßig durch das Club-Museum. In Workshops erfahren sie auch mehr über Jenö Konrad, den ehemaligen jüdischen Trainer des 1. FCN. In einer altersgerechten Broschüre hat der Club das Leben Konrads veranschaulicht.
Der Club organisierte 2013 eine Gedenkveranstaltung zu Ehren Jenö Konrads und aller in der NS-Zeit ausgeschlossenen jüdischen Mitglieder. Jenö Konrad wurde posthum die Ehrenmitgliedschaft verliehen, die jüdischen Mitglieder wurden rehabilitiert. Dank des Club-Historikers Bernd Siegler konnten wir sogar die Tochter von Jenö Konrad, inzwischen 84-jährig und in New York ansässig, zum Gala-Abend einladen. Es war ein bewegendes Erlebnis. Evelyn Konrad ist eine intelligente, rüstige Lady, die das schwere Thema mit ihrer charmanten Art belebte. Als der Club im Mai 2014 sein Internationales U14-Jugendturnier nach ihrem Vater benannte, war sie wieder zu Gast in Nürnberg. Inzwischen ist sie Mitglied und Teil der Club-Familie. Der 1. FC Nürnberg erhielt 2013, zusammen mit der Fangruppierung Ultras Nürnberg 1994, für die Aufarbeitung und sein Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit, Diskriminierung und Rechtsextremismus den Julius Hirsch Preis (2. Platz) vom DFB.