Die Präsidenten des 1.FC Nürnberg

Als rechter Läufer war er maßgeblich am ersten großen Erfolg des Club, der Bayerischen Meisterschaft 1907, beteiligt. Hofmann war einer der Männer, die sich am 4. Mai 1900 in der „Burenhütte“ trafen und hatte auf den verschiedensten Ebenen für den Verein gewirkt: als Zeugwart, ehrenamtlicher Clubwirt, Jugendleiter, Spielausschussvorsitzender, Clubjournalist und eben jetzt als 1. Vorsitzender.

Wenn der Spruch „Ein Leben für den Club“ jemals angebracht war, dann bei Hofmann. Hofmann sei „mit tausend Fäden seines Ichs an seinen Club gebunden“, hieß es schon in der Festschrift zum 25-jährigen Vereinsjubiläum. Hofmann versuchte sein Bestes, den Club unmittelbar nach dem Krieg am Leben zu erhalten. Die von Bumbes Schmidt trainierte schlagkräftige Mannschaft sorgte bereits im ersten Oberliga-Jahr für positive Schlagzeilen und konnte bei so manchem „Fress- und Kalorienspiel“ dringend benötigte Materialien wie Zaundraht oder Stoffballen für Trikots einspielen.

Wiederaufbauphase

Ohne die tatkräftige Unterstützung von Hans Schregle, der es mittlerweile zum Regierungspräsidenten von Mittelfranken gebracht hatte, hätte der Club so manche Barriere der US-Behörden nicht überwunden. Als Sozialdemokrat besaß Schregles Wort bei den Alliierten eben Gewicht, das wussten die Mitglieder und wählten den ehemaligen Lehrer in der ersten Mitgliederversammlung nach Kriegsende im April 1946 zum 1. Vorsitzenden. Doch nicht alle Hoffnungen erfüllten sich.

Trotzdem schlossen Schregle bzw. Hofmann als Vereinsvorsitzende 1946/47 bzw. 1947/ 48 erfolgreich die erste Wiederaufbauphase ab. Als die Amerikaner dann auch noch nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft 1948 das Zabo-Gelände freigaben, übernahm Ludwig Franz wieder den Vorsitz.

Die Ära Ludwig Franz

Schon in den 30er Jahren war die Kanzlei Franz und Müller in der Ludwigstraße längst so etwas wie eine zweite Club-Geschäftsstelle geworden. Vor allem zusammen mit seinem Kassier Fritz Arnold versuchte Franz damals, die finanziellen Schwierigkeiten des Club zu meistern und gleichzeitig eine erfolgreiche erste Mannschaft aufzubauen.

Was ihm auch gelang. In seiner zweiten Amtszeit machte er es sich zum Ziel, nach dem Wiederaufbau des Vereins den Wiederaufbau der Sportanlage voranzutreiben und wurde dabei von dem späteren Präsidenten Walter Luther maßgeblich unterstützt. Insbesondere der A-Platz im Zabo sollte wiederhergestellt werden, schon allein um die etwa 50.000 Mark Miete pro Jahr für das Städtische Stadion zu sparen.

Sportpark Zabo wird eröffnet

Der Erfolg der Mannschaft 1948 und vor allem der glückliche Umstand, dass im Zuge der Währungsreform im Juni 1948 die Schulden von einer halben Mio. Mark auf 50.000 DM abgewertet wurden, machte die finanziellen Spielräume frei, die nötig waren, um die Renovierung des Zabo endgültig anzugehen. Rechtzeitig zu den Feierlichkeiten zum 50-jährigen Vereinsjubiläum war es dann soweit: der Sportpark Zabo mit neuem Rasenplatz, einer neuen Tribüne, der dem Stadion ein Fassungsvermögen von insgesamt 35.000 Zuschauern sicherte, sowie einem neugestalteten Eingangs- und Kassenbereich konnte feierlich eröffnet werden.

In seinen 14 Jahren ununterbrochener Präsidentschaft baute Franz auf die Jugendarbeit des Vereins. Unterstützt von Karl Luzner, der nahezu alle Spielertalente in Nürnberg kannte und zusammen mit dem Verantwortlichen für den Jugend- und Amateurbereich Andreas Weiß zum Club holte, trug diese Arbeit Früchte.

Meisterschaft 1961

Der Club nahm als Zuschauermagnet in der Oberliga-Süd stattliche Summen an Eintrittsgeldern ein und erwirtschaftete Jahr für Jahr Gewinne in fünfstelliger Höhe. Damals galt der 1. FCN bundesweit noch als Vorzeigeverein. So schrieb der Rheinische Merkur noch Anfang 1960: „Der Verein des einstmaligen Deutschen Fußballmeisters reißt seit Jahren gewiss keine Bäume mehr aus... Trotzdem strahlt der Säckelverwalter in voller Zufriedenheit.“ Mit der jüngsten Mannschaft aller Zeiten wurde der Club 1961 Deutscher Meister und mit seinen 61 Jahren schwenkte Franz auf der Triumphfahrt zum Rathaus den Meisterschaftswimpel des DFB.

 

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