Mathias Zeck vom Club-Medienpartner Radio Gong 97,1 mit der Vorschau auf das Auswärtsspiel des 1.FCN gegen Energie Cottbus.

Nichts Leichtes in Cottbus

Nürnberg - Am Freitag konnten die Cluberer bei der Auslosung der 1. Runde des UEFA-Pokals schon mal ein bisschen internationale Luft schnuppern. Allzu sehr durften sie sich von dem großen Ereignis aber nicht ablenken lassen, denn einen Tag später (Sa., 01.09.07, 15.30 Uhr) müssen sie sich bereits wieder voll auf die nächste Aufgabe in der Bundesliga konzentrieren. Der 1. FC Nürnberg tritt im Stadion der Freundschaft bei Energie Cottbus an. Die Lausitzer sind trotz ihres vorletzten Tabellenplatzes nicht zu unterschätzen.

"Es gibt im Fußball nichts Leichtes", sagte Hans Meyer am Freitag auf der Pressekonferenz mit Blick auf den kommenden Gegner. "Cottbus hat bis jetzt zwar nur einen Punkt, aber den haben sie auswärts mit einer starken Leistung in Leverkusen [0:0, Anm. d. Red.] geholt. Beim letzten Heimspiel gegen Bochum [1:2, Anm. d. Red.] zeigten sie hervorragenden Fußball und haben nur sehr unglücklich verloren", resümierte der Coach.

"Wir sind gezwungen, auswärts etwas zu holen"

Zwar seien die strukturellen Voraussetzungen bei Vereinen wie Cottbus oder Rostock noch nicht so wie in Nürnberg, aber am Spieltag komme es darauf nicht immer an: "St. Pauli hat auch eine relativ schlechte Infrastruktur, aber sie haben trotzdem Leverkusen aus dem Pokal geworfen", so Meyer, der es ablehnte, Petrik Sanders Team einen miesen Start zu attestieren: "Sie sind - genauso wie wir hoffentlich - in der Lage, demnächst ein paar Dinge gerade zu rücken, so dass nicht jedes Spiel zu einem Schicksalsspiel wird."

Auch die Nürnberger haben sich ihren Auftakt in die neue Saison anders vorgestellt. Zwei Heimniederlagen gegen Karlsruhe (0:2) und Bremen (0:1), dazwischen ein Sieg in Rostock (2:1), waren bislang zu wenig für die eigenen Ansprüche. Nach nur drei von neun möglichen Punkten stehen die Franken jetzt schon etwas unter Druck: "Leider haben wir die beiden Heimspiele verloren, dadurch sind wir gezwungen, auswärts etwas zu holen. Ich denke, es wird kein einfaches Spiel in Cottbus", vermutete Peer Kluge.

Mnari und Pinola in der Startelf

Immerhin stehen am Samstag mit Joe Mnari und Javier Pinola wieder zwei Hoffnungsträger zur Verfügung, die in der vergangenen Saison zu den absoluten Leistungsträgern beim 1.FCN gehörten und die an den ersten drei Spieltagen der aktuellen Serie  - Mnari kam nur zu zwei Kurzeinsätzen - schmerzlich vermisst wurden. Pinola rückt nach Knie-OP und Oberschenkelzerrung für Spiranovic in den Kader. Angelos Charisteas (Bänderdehnung im Sprunggelenk) und Lars Jacobsen (Leistenprobleme) fallen dagegen weiterhin verletzt aus.

Cottbus' Coach Sander muss auf seinen brasilianischen Abwehrspieler Vragel da Silva verzichten, der am vorletzten Spieltag der vergangen Saison den Hannoveraner Hanno Balitsch den Ellbogen ins Gesicht geschlagen hatte und danach für sieben Spiele gesperrt wurde. Mit Ovidio Burca (Aufbautraining) fehlt Cottbus am Samstag ein weiterer Defensivmann. Dreimal haben die Cluberer in der Bundesliga bereits Anlauf genommen, die drei Punkte aus dem Stadion der Freundschaft zu entführen - ohne Erfolg. Dem unglücklichen Remis (1:1) aus der letzten Saison gingen zwei Niederlagen voraus. Pinola ist jedoch zuversichtlich, dass diese negative Serie am Samstag reißen wird: "Jetzt beginnt unsere Meisterschaft. Jetzt können wir nicht mehr verlieren."

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"Hinten kompakt, vorne Nadelstiche"

M. Kukielka: "Magere Ausbeute hat nichts mit den Abgängen zu tun"

Nürnberg - Eine Halbserie spielte Mariusz Kukielka für den 1. FC Nürnberg, ehe es ihn aus persönlichen Gründen zurück in seine Heimat zog. 14 Spiele und ein Kopfballtor waren es, die in der Hinrunde der Zweitliga-Saison 2003/04 für den 20-maligen polnischen Nationalspieler zu Buche standen. Über Dynamo Dresden und jetzt Energie Cottbus folgte die Rückkehr. In die Bundesliga - wo er am Samstag (01.09.07, 15.30 Uhr) mit seinem Team auf den Club trifft. "Der Wechsel nach Deutschland", so der 30-Jährige im Interview mit fcn.de, "war kein Fehler."


Mariusz Kukielka, Cottbus hat am Samstag mit 0:3 in Dortmund verloren und dabei nur einen Torschuss abgegeben. Wie bewerten Sie diesen Auftritt?

Mariusz Kukielka: Es war eins unserer schwächeren Spiele. Wir haben nach einer guten Anfangsphase plötzlich den Faden verloren und sind in der zweiten Halbzeit nicht mehr ins Spiel gekommen.

Energies Ausbeute aus drei Spielen beträgt nur einen mageren Punkt und ein Tor. Der neue Kader scheint die durch den Abgang von Radu und Munteanu verlorene Torgefahr scheinbar doch nicht so schnell auffangen zu können...

Kukielka: Das hat nichts mit den Abgängen zu tun. Wir müssen uns als Mannschaft erst wieder finden. Für viele ist die Bundesliga eine neue Erfahrung. Das Problem ist nur, dass wir nicht allzu viel Zeit haben. Wir müssen genau das Spiel der letzten Saison wiederfinden: Hinten kompakt stehen und dann Nadelstiche setzen.

In Leverkusen hat Ihr Team vorbildlich gekämpft, gegen Bochum gut gespielt und in Dortmund alles vermissen lassen. Muss der Club befürchten, dass Energie am Samstag im Stadion der Freundschaft alle Tugenden gleichzeitig abruft?

Kukielka: Wir wollen mit aller Macht ein Erfolgserlebnis. Wenn wir es schaffen, die richtige Balance zwischen unserem guten Offensivspiel und der disziplinierten Defensive zu finden, können wir uns diesen Erfolg gegen Nürnberg auch holen.

In der letzten Saison waren beide Duelle eng. In der Hinrunde gelang Energie noch der späte 1:1-Ausgleich, in der Rückrunde hatte aber der 1.FCN die besseren Nerven und gewann mit 1:0. Was für eine Partie erwarten Sie diesmal?

Kukielka: Auf beiden Teams lastet großer Druck, weil beide unter den Erwartungen geblieben sind. Ich erwarte ein sehr enges, kampfbetontes Spiel. Kein Team wird locker leicht aufspielen.

Sie selbst spielten in diesen Begegnungen einmal in der Innenverteidigung und einmal im defensiven Mittelfeld. Die eigenen Fans sehen Sie lieber als Manndecker. Wo glauben Sie kommen Ihre Stärken am besten zur Geltung?

Kukielka: Ich kann beides. Das ist ein Vorteil. Ich spiele dort, wo ich der Mannschaft am besten helfen kann.

2003 waren Sie in der Aufstiegssaison Stammspieler beim Club, gingen im Winter nach einer Halbserie aber zurück nach Polen. Sind Spiele gegen Nürnberg eigentlich noch etwas Besonderes für Sie? Bestehen noch Kontakte zum 1.FCN oder ehemaligen Mitspielern?

Kukielka: Nein, etwas Besonderes sind diese Spiele nicht. Dafür war meine Zeit in Nürnberg zu kurz. Ich habe auch keine Kontakte mehr nach Franken.

Ende 2004 gingen Sie dann von Wisla Krakau zu Dynamo Dresden. Warum dann wieder der Wechsel zurück nach Deutschland? Was war der Reiz?

Kukielka: Ein gutes Angebot. Ich hatte an den deutschen Fußball gute Erinnerungen. Als sich dann noch einmal die Chance ergeben hat, wieder nach Deutschland zu gehen, hab' ich zugegriffen. Und wie man mit dem Wechsel zu Energie und der Rückkehr in die Bundesliga sieht, war das kein Fehler.

Knut Kircher pfeift in Cottbus

Erst ein Sieg für den Club unter seiner Leitung: Knut Kircher

Nürnberg - Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat Knut Kircher als Schiedsrichter der Begegnung Energie Cottbus gegen den 1. FC Nürnberg auserwählt. Wolfgang Walz und Thorsten Schiffner als Assistenten und Harald Sather als vierter DFB-Offizieller begleiten ihn am Samstag (01.09.07, 15.30 Uhr) ins Stadion der Freundschaft.

Der 38-jährige Maschinenbauingenieur aus Rottenburg geht so langsam auf die 100er-Marke zu (93), was die Anzahl der Bundesligaspiele betrifft und ist auch aufgrund seiner Teilnahme bei der U21-EM in diesem Jahr, dem Austausch mit der südkoreanischen K-League im Jahr 2004 und elf Europapokalspielen ein erfahrener Unparteiischer.

Dem Club hat er allerdings noch nicht so viel Glück gebracht - aus insgesamt 14 Partien, die Kircher leitete, ging der 1.FCN nur einmal als Sieger hervor: beim 2:0 in Bochum in der vergangenen Saison. Dort blieben die Franken übrigens unter Kirchers Leitung bis zum vorletzten Spieltag (0:2 gegen Hamburg) ungeschlagen.

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