Meyer: "Wir werden Remis-König"

König in spe: Hans Meyer

Nürnberg - Hans Meyer wäre nicht Hans Meyer, wenn er das 1:1 gegen den VfL Wolfsburg nicht mit einem ironischen Kommentar versehen hätte. Ein Titel sei seiner Mannschaft nun nämlich sicher: "Wir werden der Remis-König der Bundesliga", sagte der Club-Coach nach der Begegnung auf der Pressekonferenz. Auch wenn am Samstag (28.04.07) beim Club einiges verbesserungswürdig gewesen war - vor allem im Spiel nach vorne - zeigte sich Meyer nicht unzufrieden mit dem Ergebnis: "Damit können beide leben."


Marco Engelhardt (1. FC Nürnberg): Wir haben zuhause gespielt und nur ein Unentschieden erreicht. Man muss also sagen: Aufgabe nicht erfüllt, wir konnten das Spiel nicht für uns entscheiden. Vielleicht lag es daran, dass wir heute etwas vorsichtiger nach vorne gespielt haben.

Matthew Spiranovic (1. FC Nürnberg): Das war ein wirklich schwieriges Spiel heute. Ich habe zum ersten Mal in dieser Position gespielt, aber der Trainer hat mir vertraut. Er hat mir vor dem Spiel gesagt, dass ich Marcelinho auch aufs Klo folgen soll. Man muss sich wirklich die ganzen 90 Minuten lang auf Marcelinho konzentrieren. Wir hatten heute einige wenige gute Chancen, aber es hat nicht ganz gereicht gegen einen starken Gegner. Dazu kam: es waren einfach harte Bedingungen auf dem Platz.

Andreas Wolf (1. FC Nürnberg): Bei Wolfsburg zählt momentan wirklich jeder Punkt, und wir wollen auch noch unbedingt den fünften Platz erreichen. Wir wussten also, dass es ein Kampfspiel wird. Insgesamt hat Wolfsburg gut gestanden, wir hatten dadurch viele Ballverluste, konnten uns oft nicht durchsetzen. Das 1:1 geht somit wohl in Ordnung. Klar freue ich mich trotzdem über mein erstes Bundesligator, da stand ich heute einfach richtig.

Trainer Hans Meyer (1. FC Nürnberg): Ich denke, man hat heute gesehen, dass Wolfsburg eine gute Mannschaft hat. Es ist uns einfach nicht gelungen, mal richtig Druck zu machen. Es war eigentlich ein Spiel, bei dem man sagt, damit können beide leben. Zumindest einen Titel haben wir nun im Auge. Wir werden Remis-König der Bundesliga. Klaus, wir wünschen dir und deiner Mannschaft nun alles Gute.

Trainer Klaus Augenthaler (VfL Wolfsburg): Ich denke, wir haben keine leichte Woche hinter uns. Aber die Mannschaft hat heute wirklich Herz gezeigt. Wir hatten die besseren Möglichkeiten. Es wäre nicht unverdient gewesen, hier drei Punkte mitzunehmen. Das müssen wir nun nächste Woche tun.

"Die Jungs machen das richtig gut"

Zufrieden nach dem 31. Spieltag: Hans Meyer

Nürnberg - Der 31. Spieltag hätte für den 1. FC Nürnberg kaum besser verlaufen können. Zwar gelang den Cluberern am Samstag (28.04.07) gegen den VfL Wolfsburg "nur" ein Unentschieden (1:1). Angesichts der langen Verletztenliste können die Franken damit aber gut leben, wie Hans Meyer im Pressegespräch bestätigte.

"Wir haben Erwartungen geweckt. Mit denen müssen und wollen wir leben, aber es ist natürlich schade, dass uns in dieser Situation vier bis fünf Basisspieler fehlen", kommentierte der Coach den Umstand, dass am Samstag u. a. Tomas Galasek, Vratislav Gresko, Jaouhar Mnari, Robert Vittek und Dominik Reinhardt nicht zur Verfügung standen. "Wir haben trotzdem zuletzt aus fünf Partien sieben Punkte geholt und im DFB-Pokal das Finale erreicht", fuhr Meyer fort und schickte ein dickes Lob an seine Spieler hinterher: "Die Jungs machen das richtig gut."

"Wir können nicht mehr absteigen"

Grund zur Freude gibt es beim Club auch wegen der Ergebnisse zweier weiterer Spiele vom Samstag: Stuttgart gewann bei Borussia Mönchengladbach (1:0) und Bayern verlor zuhause gegen den Hamburger SV (1:2). Bei nun acht Punkten Vorsprung auf die Münchner müsste es wirklich mit dem Teufel zugehen, sollten sich die Schwaben nicht wenigstens als Tabellen-Dritter für die Champions League qualifizieren. Damit hätte der 1.FCN als Finalist des DFB-Pokals den Sprung in den UEFA Cup definitiv geschafft.
 
Statt in Feierlaune auszubrechen, übte sich Club-Trainer Meyer jedoch lieber in Understatement: "Die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns für den Europapokal qualifiziert haben, ist durch die Ergebnisse sicher gestiegen, aber so viele Gedanken mache ich mir darum nicht." Schmunzelnd fügte der 64-jährige, meist sehr nüchterne Realist hinzu: "Fakt ist, wir können nicht mehr absteigen."

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