1:0-Heimsieg gegen Wolfsburg

Erst Siegtor, dann die fünfte gelbe Karte: Ivan Saenko

Unterm Strich stand nach 90 Minuten ein verdienter Heimerfolg - es war der dritte in dieser Saison - denn der 1. FC Nürnberg war die aktivere von zwei abstiegsbedrohten Mannschaften. Zudem standen die Gastgeber in der Defensive über weite Strecken sehr sicher und Wolfsburg konnte sich kaum nennenswert in Szene setzen.

Trainer Hans Meyer musste seine Mannschaft nach dem Ausfall von Stefan Kießling - ihm wurden am Vormittag die Mandeln entfernt und der Bamberger fällt noch bis Anfang März aus - und der fünften gelben Karte von Andy Wolf wieder auf einigen Positionen umstellen, schließlich war auch Ivica Banovic wegen anhaltender Oberschenkelprobleme nicht einsatzbereit. In der Defensive agierte der umsichtige und ballsichere Kapitän Mario Cantaluppi als freier Mann und Abwehrorganisator, neben ihm spielten Marek Nikl und der brasilianische Neuzugang Glauber, der ein mehr als ordentliches Bundesliga-Debüt von Beginn an feierte. Die Außenpositionen besetzten Dominik Reinhardt und Javier Pinola, die sich bei Wolfsburger Ballbesitz fallen ließen, bei eigenen Offensivbemühungen nach vorne einschalteten. Im defensiven Mittelfeld spielte in der zentrale Joe Mnari, komplettiert wurde das Mittelfeld von Jan Polak und Adel Chedli, im Sturm liefen Ivan Saenko und Robert Vittek auf.

Die erste Chance erspielten sich die Hausherren nach fünf Minuten; bei einer Reinhardt-Hereingabe war VfL-Torhüter Simon Jentzsch aber einen Schritt schneller als Vittek.

Die 16. Minute brachte dann die Nürnberger Führung. Erneut zirkelte Reinhardt den Ball aus vollem Lauf nach innen, Vittek verlängerte per Kopf und Saenko ließ Jentzsch freistehend am langen Pfosten keine Chance. 

Bereits vier Minuten später mussten die Club-Fans aber zittern. Mike Hanke fasste sich aus 22 Metern ein Herz, FCN-Schlussmann Raphael Schäfer hatte aber Glück, denn der Ball klatschte nur an den Pfosten. Im weiteren Spielverlauf blieben echte Chancen Mangelware, der Club stand defensiv gut und ließ keine weiteren Wolfsburger Möglichkeiten zu. Allerdings fehlte auch der konsequente Zug nach vorne, sodass es mit dem verdienten 1:0 in die Pause ging.

Daran änderte sich auch nach Wiederanpfiff von Schiedsrichter Herbert Fandel nichts, wobei sich beiden Mannschaften zunächst wenig Chancen boten. In der 52. Minute flankte Saenko nach einem schönen Angriff in den Strafraum, der Ball konnte zwar von der Wolfsburger Hintermannschaft abgewehrt werden, landete aber bei Mario Cantaluppi. Der Schweizer passte quer auf Polak, der spielte direkt weiter auf Vittek, doch dessen Schuss strich knapp vorbei. Ein an sich harmloser Freistoß von Rick Hoogendorp aus 23 Metern entpuppte sich doch noch als gefährlich, denn der flach getretene Ball versprang auf dem unebenen Boden vor Schäfer. Der Torhüter hatte das Leder aber sicher. Die echte einzige Möglichkeit für die Niedersachsen hatte wieder Hanke in der 77. Minute, aber sein Schuss aus halbrechter Position verfehlte sein Ziel.

In der Schlussphase versuchten die Augenthaler-Schützlinge noch Druck aufzubauen, doch der Club ließ nichts mehr anbrennen, verpasste bei einigen Kontergelegenheiten sogar die Vorentscheidung. Vittek (85., 90.), Saenko (82.) und der eingewechselte Markus Schroth (90.) hatten das 2:0 auf dem Fuß, doch es blieb beim 1:0 für die Meyer-Elf.

Am kommenden Samstag müssen die Nürnberger dann beim FC Schalke 04 antreten, allerdings ohne den Torschützen Ivan Saenko. Denn die gelbe Karte in der 64. Minute war gleichzeitig seine Fünfte.


1. FC Nürnberg: Schäfer - Reinhardt, Nikl, Glauber, Pinola - Cantaluppi - Polak, Mnari (60. Schroth), Chedli (69. Öztürk) - Saenko, Vittek

VfL Wolfsburg: Jentzsch - Alex, Quiroga, Hofland, van der Heyden - Menseguez, Karhan (58. Thiam), van der Leegte, Tskitishvili (58. Neziri) - Hoogendorp (67. Marlet), Hanke.

Tor: 1:0 Saenko (16., Vorarbeit Vittek).

Schiedsrichter: Herbert Fandel

Zuschauer: 16.954

Gelbe Karten: Saenko (64.), Schäfer (78.), Polak (81.), Öztürk (84.) - van der Leegte (25.).

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