Youngster David Alaba im Portrait
DERBY PORTRAIT: Zum fränkisch-bayerischen Derby nahm fcn.de David Alaba unter die Lupe.
Ganze 104 Tage fehlten David Alaba am vergangenen Samstag. Und zwar auf keinen geringeren als Franz Beckenbauer. Der „Kaiser“ trat 1965 gegen Borussia Dortmund zum Elfmeter an, 20 Jahre und 34 Tage jung. Als Alaba gegen Frankfurt zum ominösen Punkt schritt, war er gute drei Monate älter. Eine kleine Anekdote, die aber sehr gut zeigt, welch enormer Wertschätzung sich Österreichs Fußballer des Jahres 2011 beim Rekordmeister erfreut.
Der gebürtige Wiener, Sohn einer Philippinin und eines Nigerianers, ist seit Anfang des Jahres mächtig durchgestartet bei den Bayern. Dabei hat Alaba schon einiges erlebt, seit er 2008 von Austria Wien an die Isar wechselte. Unter Louis van Gaal schaffte er in der Saison 2009/10 den Sprung in den Profikader und debütierte in der Bundesliga, der Champions League und dem DFB-Pokal als jüngster Bayern-Spieler aller Zeiten. Und keiner war jünger als Alaba, als er mit 17 erstmals in Österreichs Nationalelf auflief.
Leihgeschäft und Verletzungspech
Doch der schnelle Aufstieg geriert ins Stocken, Alaba musste sich in Geduld üben und ließ sich sogar ausleihen. In der Rückrunde 2010/11 trug er das Trikot von 1899 Hoffenheim, ehe ihn die Bayern zurückholten. Ausgerechnet die Kraichgauer spielten eine entscheidende Rolle für Alabas Durchbruch bei den Münchnern. Beim 7:1-Kantersieg in der vergangenen Rückrunde experimentierte Trainer Jupp Heynckes mit Alaba als Linksverteidiger, zog Philipp Lahm dafür nach rechts. Und der Jungspund löste seine Sache so gut, dass er seitdem dort nicht mehr wegzudenken ist – wenn ihn nicht gerade eine Verletzung stoppt.
Zu Saisonbeginn setzte ein Ermüdungsbruch Alaba wochenlang außer Gefecht. Mittlerweile freilich ist der Mann zurück, der seine fußballerische Ausbildung im defensiven Mittelfeld genossen hat. Spielverständnis, eine feine Technik, Torgefährlichkeit und Schnelligkeit zeichnen ihn aus. Eigenschaften, die viele Experten glauben lassen, dass da einer vor einer großen Karriere steht.
Angeborene Coolness
Nicht zu vergessen die Coolness, die angeboren sein muss. In zwei Halbfinals verwandelte er vergangene Saison im Elfmeterschießen eiskalt. Erst in Gladbach im DFB-Pokal, dann im Hexenkessel Bernabeu, bei Real Madrid. In seinem Wiener Dialekt sprach er hinterher davon, als sei es die normalste Sache der Welt, vor einem Millionenpublikum in so einem wichtigen Spiel Verantwortung zu übernehmen.
Bei der Niederlage im Champions League-Finale daheim fehlte Alaba allerdings Gelb-gesperrt, der bitterste Moment seiner noch jungen Karriere. Wer weiß, wie es ausgegangen wäre, hätte auch Alaba einen Elfmeter schießen dürfen. Ach ja, gegen Frankfurt vor einer Woche traf er vom Punkt wieder wie selbstverständlich. Das hat er Beckenbauer nämlich voraus. Der war zwar jünger, scheiterte seinerzeit aber an Dortmunds Nationaltorwart Hans Tilkowski.
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- 1. FC Nürnberg
- 46. Markus Feulner 1:1
- FC Bayern München
- 3. Mario Mandžukić 0:1
- Stadion
- Stadion Nürnberg
- Datum
- 17.11.2012 14:30 Uhr
- Schiedsrichter
- Manuel Gräfe
- Zuschauer
- 50000
- 1. FC Nürnberg
- ?? - Chandler
- Nilsson - Klose - Pinola - Feulner - Simons - Frantz (66. Esswein) - Kiyotake (80. Korczowski) - Gebhart
- Polter
(89. Plattenhardt)
- Reservebank
- Rakovsky, Plattenhardt, Korczowski, Mak, Esswein, ??, Pekhart
- Trainer
- Dieter Hecking
- FC Bayern München
- 18466 - 18466 (62. 18466) - 18466 - Dante - Alaba - Tymoshchuk (53. Martinez) - 18466
- Müller - 18466
- Shaqiri - Mandžukić (77. Pizarro)
- Reservebank
- Starke, Badstuber, 18466, Contento, Weiser, Martinez, Pizarro
- Trainer
- Jupp Heynckes







