Business Donnerstag, 20.07.2023

Weltmeisterschaft eröffnet: Madeleine Steck im WM-Interview

Foto: IMAGO / Aleksandar Djorovic

Mit der deutschen U17-Auswahl gewann Club-Neuzugang Madeleine Steck einst die Europameisterschaft, nahm zudem in Uruguay und Costa Rica an zwei Weltmeisterschaften teil. fcn.de hat mit der 21-Jährigen über die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft gesprochen, die am Donnerstagmorgen feierlich eröffnet wurde.

fcn.de: Hi Madi! Die Weltmeisterschaft 2023 ist eröffnet. Du hast ja bereits selber Turniere mit U-Teams des DFB bestreiten dürfen. Was ist das für ein Gefühl, für Deutschland auf einem anderen Kontinent Fußball zu spielen?

Madeleine Steck: Es ist eine große Ehre. Alles Drumherum ist so groß und es gibt viel Neues. Viele Leute reisen mit und man erlebt alles zusammen. Es ist echt cool, sein eigenes Land zu repräsentieren.

fcn.de: Eines der Eröffnungsspiele findet vor über 83.000 Zuschauern statt. Was sagst du zu so einer Zahl?

Madeleine: Das ist unvorstellbar. Als Spielerin kann man nur versuchen, sich drauf einzustellen. Viele sind das aber nicht gewohnt, daher wird das für jede was Besonderes. Vielleicht wird es für die Spielerinnen auch etwas schwieriger. Wer daraus mehr positives mitnehmen kann, wird das Spiel auch gewinnen.

fcn.de: Deutschland trifft in der Gruppe auf Marokko, Kolumbien und Südkorea. Deine Einschätzung?

Madeleine: Das werden alles schwere Spiele, weil sie alle keinen europäischen Fußball spielen. Im Testspiel gegen Sambia hat man gesehen, dass das auch herausfordernd sein kann, weil sie teilweise unkonventionell spielen. Da muss das deutsche Team aufpassen.

fcn.de: Speziell die Kolumbianerinnen sind für ihr extrem physisches Spiel bekannt. Ein Testspiel kurz vor der WM gegen Irland wurde wegen übertriebener Härte sogar abgebrochen.

Madeleine: Das habe ich mitbekommen. Bei der U20-WM hatte ich auch schon ähnliche Erfahrungen mit unserem Gruppengegner Kolumbien gemacht, sie spielen wirklich sehr physisch. Da knallt’s wirklich in jedem Zweikampf. Auf der anderen Seite gehört sowas aber auch dazu. Wenn Deutschland ihr eigenes Spiel durchzieht, wird man trotzdem gewinnen können.

fcn.de: Worin siehst du denn Deutschlands Stärken?

Madeleine: Ich glaube gerade technisch ist jede Spielerin wirklich sehr gut aufgestellt. Sie haben ein gutes Spielverständnis und sind gerade mit dem Ball sehr variabel im Spielaufbau.

fcn.de: Und mit Martina Voss-Tecklenburg haben sie ja wirklich eine Institution des Frauenfußballs auf der Trainerinnenbank. Hast du sie eigentlich mal kennengelernt?

Madeleine: Ja, ganz kurz mal „Hallo“ gesagt, aber auch nicht viel mehr. Sie bemüht sich auch sehr, den Nachwuchs anzuschauen und war auch bei uns bei einigen Spielen. Ich nehme sie schon so wahr als eine die versucht, auch in Zukunft was zu bewegen, aber auch jetzt schon sehr erfolgreich zu sein.

fcn.de: Eine andere starke Persönlichkeit des Turniers ist die 37-jährige Brasilianerin Marta, die in ihr sechstes WM-Turnier geht. Was sagst du zu ihr und ihrer Karriere?

Madeleine: Das ist auch für mich echt krass. Ich bin mit ihr aufgewachsen, sie war über mehrere Jahre hinweg die beste Spielerin der Welt. Ich habe mir immer viele Videos von ihr angesehen. So geht’s auch einigen aus der deutschen Mannschaft. Gegen so eine zu spielen ist eine Riesenehre.

fcn.de: Abschließend deine Prognose: wie weit kommt Deutschland in dem Turnier? Reicht’s für den dritten WM-Titel oder wen siehst du als Favoriten?

Madeleine: Da will ich mich nicht festlegen. Ich glaube, dass sie sehr weit kommen können. Wichtig wird sein, dass sie gut ins Turnier starten und die ersten Spiele gut bestreiten. Das ist super wichtig, auch um Selbstvertrauen zu bekommen. Die Qualität haben sie, aber so ein Turnier kann dann auch wieder ganz schnell vorbei sein. Die USA werden sehr stark werden, ansonsten nenne ich noch England, Niederlande, Spanien und Frankreich.


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