Unter der Lupe: Tim Wiese
fcn.de sah sich den prominentesten Hoffenheimer-Neuzugang genauer an.
Es war einer der spektakulärsten Wechsel vor der Saison. Tim Wiese, bei der EURO noch die Nummer 2 im deutschen Tor hinter Manuel Neuer, verließ nach sieben Jahren Werder Bremen. Ein Angebot von Real Madrid machte in der Medienlandschaft die Runde, doch Wiese unterschrieb für vier Jahre ablösefrei bei 1899 Hoffenheim.
„Ich finde den Verein toll“, sagte der 30-Jährige damals, 1899-Trainer Markus Babbel äußerte sich fast schon euphorisch: „Die Chance, einen so erfahrenen, erfolgreichen und ehrgeizigen Profi verpflichten zu können, mussten wir nutzen.“ Gegenseitiges Lob, das verdächtig nach einer sich anbahnenden Liebesbeziehung klang. Zumal Babbel den neuen Keeper flugs zum Kapitän ernannte.
Schwerer Start
Monate später, der Bundesliga-Alltag hat alle wieder, ist der heiße Flirt erster Ernüchterung gewichen. Im kicker rangiert Wiese in der Liste der notenbesten Torhüter an letzter Stelle. Hoffenheim hatte sich den Saisonauftakt anders vorgestellt, Wiese ebenso. In seinen ersten vier Pflichtspielen kassierte er 15 Treffer, beim 3:5 in Freiburg sah er nicht gut aus. Dazu kamen noch ein Muskelfaserriss im Adduktorenbereich und ausbleibende Nominierungen von Bundestrainer Joachim Löw, der Anfang August verlauten ließ, nicht mehr mit Wiese zu planen. Dessen Nationalmannschaftskarriere scheint nach sechs Einsätzen beendet.
Natürlich wäre es so billig wie falsch, den mäßigen Hoffenheimer Saisonstart allein an Wiese festzumachen. Der hatte sich umgekehrt von seinem neuen Arbeitgeber sicher auch mehr erhofft, schließlich schielten sie im Kraichgau vor der Saison unverhohlen Richtung internationale Startplätze. Auch dank vieler prominenter Neuzugänge mit Wiese an der Spitze. Erschwerend für den Ex-Bremer kam hinzu, dass die Fans den Wechsel im Tor nicht unbedingt goutierten. Wieses Vorgänger Tom Starke war sehr beliebt, dessen Abschied kam nicht sonderlich gut an.
Prominenter Zuspruch
Erste Anzeichen, dass aus der Beziehung doch eine glückliche werden könnte, lieferte das Heimspiel gegen Schalke vor einigen Wochen, als Wiese famos hielt und all das zeigte, was ihn einst zum Nationalspieler machte. Er kann es also nicht verlernt haben. Und den prominentesten Hoffenheimer Fan hat er bereits auf seine Seite gezogen: Franziska van Almsick. Der ehemalige Schwimmstar nannte in einem Interview mit Zeit online vor Kurzem Wiese als ihren Lieblingsspieler:
„Über den wird immer viel geschimpft, aber gegen Mainz und Schalke war er der beste Spieler auf dem Platz. Ich würde ungern mit ihm tauschen wollen, weil er so viele Buden reinbekommen hat. Aber bei der Verteidigung, die wir im Moment haben, liegen die Fehler nicht nur bei ihm.“ Worte wie Balsam auf die zuletzt geschundene Torhüterseele. Aufgrund eines Bänderrisses im Knie fällt Wiese am Mittwoch, 28.11.12, aus. fcn.de wünscht dem Keeper an dieser Stelle gute Besserung.
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- 1. FC Nürnberg
- 6. Hiroshi Kiyotake 1:0
43. Per Nilsson (Kopfball) 2:1
69. Sebastian Polter 3:1
86. Hiroshi Kiyotake 4:2
- 1899 Hoffenheim
- 33. Sven Schipplock (Kopfball) 1:1
81. Sejad Salihovic (Elfmeter) 3:2
- Stadion
- Stadion Nürnberg
- Datum
- 28.11.2012 19:45 Uhr
- Schiedsrichter
- Dr. Jochen Drees
- Zuschauer
- 31000
- 1. FC Nürnberg
- ?? - Chandler (58. Cohen) - Nilsson - Klose
- Pinola - Simons - Balitsch - Kiyotake (87. Mak) - Gebhart - Frantz - Polter (73. Pekhart)
- Reservebank
- Rakovsky, Plattenhardt, Korczowski, Esswein, Mak, Cohen, ??, Pekhart
- Trainer
- Dieter Hecking
- 1899 Hoffenheim
- Casteels - Beck
- Compper - Delpierre
(46. Usami) - Johnson - Rudy
- Salihovic - Firmino
(68. Joselu) - Volland - Williams - Schipplock
- Reservebank
- Grahl, Schröck, Streker, Usami, Grifo, Derdiyok, Joselu
- Trainer
- Markus Babbel










