Fans Teamcheck Donnerstag, 29.09.2016

Union Berlin: Eisernes Team, eiserne Fans

Foto: Sportfoto Zink

Nach dem ersten Saisonsieg für den Club geht es am achten Spieltag gegen den Tabellenzweiten Union Berlin. Momentan läuft es super für die eisernen Gäste, die ihre Hymne derzeit nur allzu wörtlich nehmen.

Selten trifft ein Song den Charakter eines Fuß­ballklubs so genau wie die Hymne von Nina Ha­gen den des 1. FC Union Berlin. „Wir aus dem Osten gehen immer nach vorn. Schulter an Schulter für Eisern Union“, singt die Punk-Diva gleich zu Beginn.

Ja, der Verein aus dem Stadtteil Köpenick liegt im Trend, er hat die Zahl seiner Mitglieder in­nerhalb der letzten Dekade auf über 12.500 nahezu verdreifacht, sich aber gleichzeitig den Charme des traditionsreichen Arbeitervereins bewahrt. Und zupacken können die Fans der einstigen „Schlosserjungs“ immer noch. Be­weis gefällig? Bei den Modernisierungsarbei­ten im „Stadion An der Alten Försterei“ pack­ten 2008 über dreizehn Monate hinweg mehr als 2.300 freiwillige Helfer mit an und realisier­ten in rund 140.000 Arbeitsstunden beispiels­weise die charakteristischen Stehplatztraver­sen. Einschalen, ausschalen – arbeiten immer im Rhythmus der Betonlieferungen; selbstge­kochtes Essen, neue Freundschaften und die handwerkliche Hilfe des Präsidentenbruders inklusive. Schulter an Schulter eben.

Bereits seit acht Jahren in der zweiten Liga

Und wenn es sein muss, bluten die Anhänger sogar für ihren Herzensverein. So geschehen bei einer Blutspendenaktion zugunsten des 1. FC Union im Jahr 2004. Auch die „härteste Tankstelle Berlins“ bekennt sich zu Union. Die erste Fußballtankstelle der Hauptstadt nimmt die Optik der Geburtsstätte des Vereins im In­dustriegebiet Oberschöneweide auf – „immer wieder Eisern Union!“

„Hart sind die Zeiten, hart ist das Team“, singt Hagen weiter. Moment, hier möchte man insistieren, die harten Zeiten sind doch seit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga und nunmehr achtjähriger Ligazugehörigkeit vor­bei. Die Eisernen haben es sich seither im Mittelfeld des Tableaus gemütlich gemacht. Der zweite Teil der Passage trifft da­gegen, beispielsweise im Falle von Benjamin Kessel, weiterhin zu: Der Rechtsverteidiger, den aber nachwievor ein Fußbruch außer Gefecht setzt, kam in der vergangenen Saison bei 29 Einsät­zen auf 13 gelbe Karten und einen Platzver­weis – Spitzenwert in Liga zwei.

Mit Keller an die Spitze

Nicht nur die eiserne Defensive rühmt Hagen: „Verbrannten Rasen“ hinterließ Angreifer Bob­by Wood in der letzten Spielzeit im Uniondress wiederholt. 17 Mal netzte der US-amerikani­sche Auswahlspieler ein. Er machte sich damit gleichsam zum Rekordtorschützen -nie traf ein Berliner öfter in einer Spielzeit- wie zum Rekordabgang. Der HSV griff für kolportier­te 3,5 Millionen Euro zu – doch in der Haupt­stadt kompensierten sie den Verlust ohne Murren – eisern eben. Neu-Trainer Jens Keller verfügt nach wie vor über zündendes Offen­sivpersonal, das beinahe konkurrenzlos trifft: Mittelstürmer Collin Quaner und die hängen­de Spitze Steven Skrzybski verwandelten an den ersten Spieltagen wiederholt und legten munter für die Kollegen auf.

Für den Fußball­lehrer mit Bundesligaerfahrung geht es, nach Punkikone Hagen, „immer weiter mit Eisern Union“. Nebenbei übertrifft er bisher gar sei­nen Punkteschnitt aus Tagen, als er auf Schalke die Mannschaft verantwortete (1,83 zu 1,63 pro Spiel). Folgerichtig haben die Kicker aus Köpenick bereits den 2. Tabellenplatz erklom­men und ziehen mit dem "Sieg vor den Augen“ nach dem Heimspiel gegen St. Pauli wieder „gemeinsam durch die Nation“. Nächste Aus­fahrt: Nürnberg. Geht es nach den Cluberern, müssen sich dabei aber nicht alle Passagen aus Hagens Hymne erfüllen…

Spieldaten

8. Spieltag, 2. Bundesliga 2016/2017
2 : 0
1. FC Nürnberg
45.  1:0
84. Cedric Teuchert 2:0
1. FC Union Berlin
Stadion
Datum
30.09.2016 17:30 Uhr
Schiedsrichter
Daniel Schlager
Zuschauer
24465

Aufstellung

1. FC Nürnberg
Kirschbaum - Brecko - Hovland - Bulthuis - Sepsi - Petrak - Behrens - Salli - ?? - Burgstaller (90. Sylvestr) - Matavz (80. Teuchert)
Reservebank
Rakovsky, Mühl, Kammerbauer, Kempe, Parker, Sylvestr, Teuchert
Trainer
Alois Schwartz
1. FC Union Berlin
Busk - Trimmel - Leistner - Schönheim (58. Puncec) - Pedersen - Fürstner (77. Zejnullahu) - Kroos - Kreilach - Skrzybski - Hedlund - Hosiner (46. Redondo)
Reservebank
Mesenhöler, Parensen, Puncec, Daube, Quiring, Redondo, Zejnullahu
Trainer
unbekannt

Ereignisse

24. min Spielstand: 0:0
Kristian Pedersen

26. min Spielstand: 0:0
Edgar Salli

39. min Spielstand: 0:0
Kristian Pedersen

42. min Spielstand: 0:0
Edgar Salli

45. min Spielstand: 1:0


46. min Spielstand: 1:0
Kenny Prince Redondo kommt für Philipp Hosiner

58. min Spielstand: 1:0
Roberto Puncec kommt für Fabian Schönheim

72. min Spielstand: 1:0
Roberto Puncec

77. min Spielstand: 1:0
Eroll Zejnullahu kommt für Stephan Fürstner

80. min Spielstand: 1:0
Cedric Teuchert kommt für Tim Matavz

84. min Spielstand: 2:0
Cedric Teuchert

85. min Spielstand: 2:0
Miso Brecko

90.(+1) min Spielstand: 2:0
Toni Leistner

90.(+2) min Spielstand: 2:0
Jakub Sylvestr kommt für Guido Burgstaller

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