Profis Mittwoch, 12.04.2023

Tim Handwerker: „Konnte nicht in die Negativspirale geraten“

Foto: Sportfoto Zink

Einwechslung gegen Stuttgart, Startelf in der U23: Tim Handwerker ist nach seinem Kreuzbandriss wieder zurück auf dem Platz. Im Interview mit fcn.de erzählt der 24-Jährige, wie wichtig seine Heimat, das Rheinland, in den vergangenen Monaten für ihn war und immer noch ist und welchen Kindheitswunsch er sich vor einigen Jahren erfüllt hat.

fcn.de: Du hast am Ostermontag 86 Minuten lang in der U23 gespielt. Wie hast du das Spiel und die Belastung verkraftet?

Tim Handwerker: Ich habe das Spiel besser verkraftet als erwartet. Es war für mich persönlich wichtig, weitere Spielpraxis sammeln zu können.

fcn.de: Gegen den VfB Stuttgart hast du nach deinem Kreuzbandriss dein Comeback gefeiert. Beschreib uns doch mal, was dir in diesem Moment durch den Kopf ging?

Tim Handwerker: Tatsächlich nichts Besonderes. Es war auf jeden Fall schön. Ich habe mir schon während des Spiels erhofft, dass ich reinkomme. Deshalb war ich schon ein Stück weit auf Vorspannung. Ich war auch nicht sonderlich nervös, sondern es hat sich wieder normal angefühlt.

fcn.de: 242 Tage vergingen zwischen deiner Verletzung gegen Regensburg und deinem Comeback. Für einen Kreuzbandriss eine ziemlich kurze Zeit. Wie hast du es geschafft, so schnell wieder zurückzukommen?

Tim Handwerker: Ich bin sehr positiv an die Sache rangegangen und habe mich nicht lange damit befasst, wieso weshalb, warum das jetzt passiert ist. Deshalb habe ich die Situation direkt angenommen und versucht, möglichst professionell mit der Verletzung umzugehen. Ich hatte auch eine super Betreuung. Meine Familie und Freunde waren immer da und haben mich super abgelenkt, sodass ich nicht in eine negative Spirale reingeraten konnte. Die Behandlung und die Zusammenarbeit mit meinem Athletiktrainer waren ebenfalls super. Ich arbeite auch jetzt immer noch Sachen mit ihm auf. Ich war in super Händen und konnte sehr schnell Fortschritte machen. Darüber bin ich sehr glücklich.

fcn.de: Du bist sehr heimatverbunden und hast deine Reha in Köln absolviert. Wie wichtig war es für dich, dein Aufbautraining dort zu machen?

Tim Handwerker: Ich habe es einfach mal genossen, viel zu Hause zu sein. Besonders schön war es, den selben Alltag wie meine Freunde zu haben. Da konnte ich mich immer wieder mit jemandem nach der Reha oder in der Mittagspause treffen und für Abwechslung sorgen. Ich hatte einfach wieder einmal die Zeit für mein Umfeld, die ich ansonsten nicht habe.

fcn.de: Was bedeutet dir das Rheinland generell?

Tim Handwerker: Ich habe da verschiedene Freundesgruppen. Eine besteht aus der ehemaligen Fußballmannschaft, eine aus ehemaligen Schulfreunden oder ein paar kommen aus meinem Heimatdorf. Da wird es nie eintönig oder langweilig. In der Länderspielpause bin auch immer froh, mal raus aus diesem Fußball-Trott zu kommen und andere Sachen zu hören und sich mit diesen zu beschäftigen. Das macht mich so heimatverbunden. Da kann ich gut abschalten und regenerieren.

fcn.de: Dein Hund Carlo hält dich auch abseits des Platzes auf Trab. Wie lange habt ihr ihn schon?

Tim Handwerker: Ich habe den jetzt schon seit fünf Jahren und er ist immer dabei. Ab und zu ist er noch bei meinen Eltern, wenn es zu stressig wird. Da greifen sie mir und meiner Freundin immer mal wieder unter die Arme. Für mich ist er ein super Ausgleich zum Fußball und ich komm raus in die Natur.

fcn.de: Was hat dich und deine Freundin dazu bewogen, einen Hund zuzulegen?

Tim Handwerker: Ich wollte schon immer einen Hund haben. Nur war das früher nicht möglich, weil ich durch den Fußball sehr eingespannt war. Mit mir und meinen zwei Schwestern wäre es dann auch nicht sinnvoll gewesen, noch einen Hund zu holen. Das wäre mit der Zeit schwierig geworden. Meine Freundin hatte schon einen Hund und als ich mit der Ausbildung fertig war, hat sie darauf gepocht, einen Hund anzuschaffen. Darüber sind wir sehr glücklich drüber. Und meine Eltern lieben den wahrscheinlich fast noch mehr als wir (lacht).

fcn.de: Der Club steht vor entscheidenden Wochen. Was macht dich zuversichtlich, dass die nötigen Punkte eingefahren werden?

Tim Handwerker: Wir sind eine gute Truppe, egal ob auf oder außerhalb des Platzes. Wir haben ein gutes Trainerteam drumherum und haben eine gute Stimmung innerhalb der Mannschaft. Ich merke nicht, dass wir uns gegenseitig auf dem Platz Vorwürfe machen oder dass sich ein negativer Schweif durch die Mannschaft zieht und hier und da geredet wird. Wir haben einen guten Teamspirit und ich bin zuversichtlich, dass wir da unten rauskommen.

fcn.de: Wie lautet deine persönliche Zielsetzung für den Rest der Spielzeit?

Tim Handwerker: Ehrlicherweise habe ich gar keine persönliche Zielsetzung. Ich sehe zu, dass ich gesund und fit bleibe und den Rest lasse ich auf mich zukommen.


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