Thomas Meggle: Weltpokalsiegerbesieger
Der frühere Fußball-Profi stand beim denkwürdigen Sieg auf dem Platz. Nun ist er Trainer des FC St. Pauli.
Gerade in Zeiten, in denen es nicht so läuft, erinnert man sich ja gerne an die guten, alten Tage. Das wird dem Zweitligisten aus Hamburg-St. Pauli nicht anders gehen. Was das mit den Kiez-Kickern zu tun hat? Nun, sehr viel. Vor gut zwölf Jahren, am 6. Februar 2002, "krönte" sich St. Pauli zum Weltpokalsiegerbesieger.
Weltpokal, so hieß dieser Wettbewerb damals noch, und die Bayern hatten ihn im November zuvor in Tokio gegen die Boca Juniors gewonnen. Nun, keine drei Monate später, kreuzten sie als haushoher, nein hochhaushoher Favorit am Millerntor auf. Ein kalter Mittwochabend, englische Woche in der Bundesliga, der 21. Spieltag, eine Pflichtaufgabe. Und ein klarer Fall von Denkste.
Meggle trifft zum 2:0
Mit unbändiger Kampfkraft kauften Holger Stanislawski, Christian Rahn, Zlatan Bajramovic und der aktuelle Trainer Thomas Meggle den Bayern den Schneid ab. Zur Halbzeit schossen Nico Patschinski (30.) und Meggle (33.) eine 2:0-Führung heraus. Die Bayern, angeführt von Kapitän Stefan Effenberg und Oliver Kahn, waren damit noch gut bedient, die Hamburger vergaben eine Handvoll weiterer klarer Torchancen.
20.700 Zuschauer konnten ihr Glück kaum fassen. Und daran änderte auch der zu späte Anschlusstreffer von Willy Sagnol (87.) nichts mehr, St. Pauli hatte die Sensation geschafft. "Sie waren gut eingestellt, haben uns mit hohem Tempo an die Wand gespielt. Eine riesige Enttäuschung", sagte Bayerns damaliger Trainer Ottmar Hitzfeld, während sich Stanislawski freute: "Ich bin stolz auf diese Truppe. Wir haben das Herz in die Hand genommen und sind gerannt wie die Verrückten. Eigentlich hätten wir dieses Spiel sogar noch viel höher gewinnen müssen."
140.000 T-Shirts werden verkauft
Dieses wird kurz darauf auf T-Shirts verewigt. Vorne der Aufdruck "Weltpokalsiegerbesieger", hinten der Name des Spielers. Ein echter Verkaufsschlager, 140.000 Exemplare finden einen Käufer. St. Pauli kann den Abstieg aus der Bundesliga dennoch nicht verhindern, die Bayern verpassen ihre vierte Meisterschaft in Serie. Sie nehmen St. Pauli die Blamage aber nicht lange krumm.
Als der Kultklub 2003 in eine arge finanzielle Schieflage gerät, treten die Bayern zu einem Retterspiel an, verzichten auf eine Gage. Das Motto: Weltpokalsieger gegen Weltpokalsiegerbesieger. Der damalige Manager Uli Hoeneß wird von den Pauli-Fans gefeiert, all die Jahre zuvor war er als "Klassenfeind" noch ausgebuht worden.
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- 1. FC Nürnberg
- 18. Jakub Sylvestr 1:1
87. Jakub Sylvestr 2:2
- FC St. Pauli
- 1. Marc Rzatkowski 0:1
59. Sebastian Maier 1:2
- Stadion
- Grundig Stadion
- Datum
- 01.11.2014 12:00 Uhr
- Schiedsrichter
- Bibiana Steinhaus
- Zuschauer
- 37033
- 1. FC Nürnberg
- Rakovsky - Celustka (46. Pinola) - Petrak
- Stark - Bihr - Mössmer (79. Polak) - Koch - Candeias (76. Dittgen) - Schöpf - Füllkrug - Sylvestr
- Reservebank
- Sahin-Radlinger, Hovland, Pinola, Ramirez, Dittgen, Knezevic, Polak
- Trainer
- unbekannt
- FC St. Pauli
- Tschauner - Nehrig (72. 18466) - Ziereis - Gonther - Schachten - Kalla (90. Startsev) - Alushi
- Rzatkowski - Daube - Maier
(64. Thy) - Budimir
- Reservebank
- Heerwagen, Startsev, 18466, 18466, Kurt, 18466, Thy
- Trainer
- Thomas Meggle









