Donnerstag, 10.03.2011

Teamcheck VfL Wolfsburg

Der Gegner im Focus: fcn.de hat die Wölfe genau unter die Lupe genommen.

Noch Anfang der 1990er Jahre war der VfL Wolfsburg auf der deutschen Fußball-Landkarte nur eine kleine Stecknadel – seitdem hat sich vieles geändert, der VfL ist zu einer festen Größe im deutschen Fußballgeschäft geworden: 1997 stieg der Werksklub aus der zweiten Liga in die Bundesliga auf und ist aus dem Oberhaus heute nicht mehr wegzudenken. Bereits 1999 waren die Niedersachsen erstmals im UEFA-Pokal unterwegs, 2009 gab es den ersten Titel fürs Briefpapier: Unter Trainer Felix Magath gewann der VfL die deutsche Meisterschaft.

Rückblick: 94 Jahre musste unser Club alt werden, um erstmals gegen den VfL Wolfsburg zu spielen. Die Premiere gegen den 1. FCN gab es nämlich an einem kalten Dezemberabend 1994, als sich die beiden Teams unter Flutlicht an der Noris 0:0 trennten. Das CLUBmagazin griff damals tief in die Sprüchekiste und titelte: „Die mit den Wölfen tanzen?“ Ein Kalauer, den die Wölfe seitdem sicher häufiger lesen und hören mussten. Unvergessen auch die Quadratur der Wölfe: Wolfgang Wolf war 1998 bis 2003 Trainer der Wölfe aus Wolfsburg.

Club bleibt Club

Unsere beliebte Rubrik: „Club bleibt Club“ birgt auch diesmal interessante Infos: Auf Seiten des Club steht mit Nassim Ben Khalifa ein Leihspieler der Wölfe im Profikader, der in Nürnberg wertvolle Spielpraxis sammeln soll. Beim 5:0 über den FC St. Pauli kam der 19-Jährige zu seinem ersten Bundesliga-Einsatz im Club-Trikot. Wir sind gespannt, ob er am Samstag wieder im Kader steht.

Auf der anderen Seite gibt es ein klein wenig mehr Schnittmenge: Ein Wiedersehen wird es nach zwei Jahren in Belgien für Jan Polak, der 2007 mit dem Club den DFB-Pokal holte, geben. „Ich denke gerne an meine Zeit in Nürnberg“, verrät er im fcn.de-Interview. Und da ist noch Andreas Hilfiker, seines Zeichens Torwarttrainer beim VfL, der sich am Valznerweiher auch gut auskennt. Der Schweizer spielte 1997 bis 1999 beim 1. FC Nürnberg und stand in dieser Zeit übrigens zwei Mal im rot-schwarzen Trikot gegen Wolfsburg auf dem Feld – im DFB-Pokal verlor der Club mit 0:3, in der Liga trennten sich die Mannschaften 1:1.

Nur sechs Siege

Kein Teamcheck ohne den Blick auf die aktuelle Situation: Der VfL Wolfsburg steht mit 26 Punkten derzeit auf dem fünfzehnten Rang, hat in 25 Spielen bis jetzt nur sechs Siege eingespielt. Konsequenz: Anfang Februar beurlaubte der VfL Wolfsburg nach etwas mehr als einem halben Jahr Trainer Steve McClaren. Für ihn übernahm Co-Trainer Pierre Littbarski: Nur den Sieg gegen Mönchengladbach (2:1) konnte der Weltmeister von 1990 seitdem einfahren, die Spiele gegen Hamburg (0:1), Freiburg (1:2) und zuletzt Leverkusen (0:3) gingen verloren.

Deshalb griffen Trainer Pierre Littbarski und Manager Dieter Hoeneß auch hart durch, strichen Anfang der Woche kurzerhand den freien Tag und zogen auch weiter personell die Schrauben an: Alexander Madlung und Thomas Kahlenberg waren vor zwei Wochen wegen mangelnder Einstellung zum Training in die Reserve verdonnert worden. Die beiden werden laut Zeitungsmeldungen auch zum Spiel gegen den Club nicht zurückkehren. Hoeneß stellt im Donnerstags-kicker die ultimative Charakterfrage: „Wir können nur Leute gebrauchen, die 100 Prozent da sind.“ Auch Abwehrspieler Arne Friedrich wird am Samstag wegen einer Gelb-Sperre nur von der Tribüne der Volkswagen-Arena aus zuschauen. Für ihn wird wohl Sascha Riether in die Innenverteidigung rücken. Weiter fehlt Josué, auch der Einsatz von Winter-Neuzugang Patrick Helmes ist fraglich.

Fahrt nach Stuttgart

130 Fan-Clubs haben die Wölfe, mit jeweils zehn bis zu über 5.000 Mitgliedern. Als Dank für die Unterstützung in der derzeit schwierigen Situation haben sich die VfL-Profis für ihre Anhänger eine Überraschung ausgedacht. „Der Rückhalt der Fans ist uns sehr, sehr wichtig“, sagt VfL-Keeper Diego Benaglio. Alle Fans sind zum Kracher gegen den VfB Stuttgart eingeladen, ein wichtiges Spiel im Kampf um den Klassenverbleib: Jedem Fan zahlt die Mannschaft die Busfahrt nach Stuttgart. Die Wölfe wollen mit aller Kraft verhindern, das die VW-Stadt wieder eine Stecknadel auf der deutschen Fußball-Landkarte wird...


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