Mittwoch, 09.02.2011

Teamcheck VfB

Die Schwaben im fcn.de-Check.

"Niemals 2. Liga" - eigentlich eine Selbstverständlichkeit für einen renommierten Bundesligaclub wie den VfB Stuttgart, immerhin schon seit 46 Jahren erstklassig. Und dennoch wurden zum Heimspiel gegen den SC Freiburg Schals mit dieser Aufschrift zehntausendfach im Stadion verschenkt. Gebracht hat die PR-Aktion den Schwaben allerdings wenig - der VfB verlor mit 0:1.

Dennoch: in der Rückrunde scheinen die Stuttgarter mit dem Unternehmen Aufholjagd bisher auf Kurs zu liegen. Genau wie der Club, fuhr der VfB im neuen Jahr bereits sieben Punkte ein, zusammengesetzt aus einem Unentschieden, einer Niederlage und zwei Siegen. Unter letzteren sogar ein ganz wichtiger: Im Kellerduell 17. gegen 18. drehten die Schwaben am vergangenen Spieltag am Ende einen 0:2-Rückstand.

Prekäre Lage im Schwabenland

Martin Harnik war mit einem Tor und einem Assist die treibende Kraft beim ersten Auswärtssieg der laufenden Saison in Mönchengladbach. Im Spiel gegen Freiburg eine Woche zuvor war der Österreicher noch die tragischer Figur, nachdem er in der Schlussphase völlig frei nur den Pfosten getroffen hatte – eine Szene mit Symbolcharakter. Oft sind es die einfachsten Dinge, die den Schwaben in dieser Saison nicht gelingen wollen. Auch deshalb stehen sie mit drei Punkten Rückstand auf Relegations- und Nichtabstiegsplatz im Moment auf Rang 17.

Die Lage in der Landeshauptstadt Baden-Württembergs ist also durchaus prekär. Durch die gesamte Saison des VfB ziehen sich eigentlich unerklärliche Ergebnisse wie ein roter Faden: grandiose Kantersiegen (7:0 gegen Gladbach, 6:0 gegen Bremen) auf der einen, deutliche Niederlagen (3:5 bzw. 3:6 im DFB-Pokal gegen Bayern) auf der andern Seite. Zudem hinken viele Leistungsträger ihrer Form hinterher, prominente Abgänge wie Khedira oder Lehmann konnten nicht ausreichend kompensiert werden.

Rückrundenmannschaft, Hinrundentrainer

Hinzu kommt die Diskontinuität auf der Position des Chef-Trainers. Christian Gross, Jens Keller, Bruno Labbadia – drei unterschiedliche Übungsleiter haben den VfB allein in der Hinrunde trainiert. Labbadia soll nun die Wende einleiten. Auf dem Papier eine schwierige, aber lösbare Aufgabe. Zudem hat es der VfB in den letzten Jahren oft geschafft, nach weniger berauschenden Hinrunden, eine super Rückrunde hinzulegen.

Allerdings haben sie mit Bruna Labbadia eher einen Mann der Hinrunde verpflichtet: In Fürth, Leverkusen und Hamburg ließen seine Teams nach der Winterpause nach. Damit das in Stuttgart nicht passiert, legte der neue Trainer im Winter auf dem Transfermarkt noch einmal personell nach. So kam Tamás Hajnal vom Spitzenreiter Borussia Dortmund, um im offensiven Mittelfeld für mehr Betrieb sorgen.

Mit Okazaki und Hajnal zum rettenden Ufer

Frisch vom Asien-Cup verpflichtete Stuttgart außerdem Shinji Okazaki. Der Japaner kommt mit der Empfehlung von drei Toren vom Cup und soll ganz im Stile seines erfolgreichen Landsmannes Shinji Kagawa die Schwaben in der Rückrunde zum Klassenerhalt schießen. Gegen den Club wird der auf allen offensiven Positionen einsetzbare Profi wahrscheinlich zu seinem Debüt kommen.


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