Teamcheck RB: Fußball "made in Leipzig"
RB Leipzig ist kein gewöhnlicher Aufsteiger – in vielerlei Hinsicht. fcn.de hat den kommenden Gegner mal unter die Lupe genommen.
Vor jeder Saison das gleiche Spiel: Experten landauf landab sollen Prognosen abgeben, was wiederum mitunter eine knifflige Aufgabe sein kann. Vor allem, wenn es sich um so eine ausgeglichene Liga wie die Zweite handelt. Wobei, es gab ja auch den einen oder anderen ganz einfachen Fall. RB Leipzig zum Beispiel. Dass es sich bei den Sachsen um keinen normalen Aufsteiger handeln würde, verrieten die Prognosen.
Man nehme nur einmal den Fakt, dass die nunmehr fast 40 Jahre alte 2. Liga noch nie einen Neuzugang zu verbuchen hatte, der dermaßen polarisiert hat und dies auch noch unverändert tut. Unstrittig ist: Die Jungs in Leipzig, allen voran RB-Sportdirektor Ralf Rangnick, machen das, was man einen verdammt guten Job nennt. Seit sich Letzterer dem Projekt Leipzig angenommen hat, geht es sportlich steil aufwärts.
Früher Ballgewinn, blitzschnelles Umschalten
In Zahlen liest sich dies wie folgt: zwei Aufstiege in Serie. Imponierender ist freilich das, was sich dahinter verbirgt. Nämlich ein klares Konzept, wie der Fußball "made in Leipzig" und auch der des momentan noch größeren Partners und Bruders in Salzburg auszusehen hat. Hoch verteidigen, früher, sehr früher Ballgewinn, blitzschnelles Umschalten - gemäß dieser Vorgaben kicken sie alle so bei der Fußballmarke RB, von der Jugend bis zu den Profis. Somit ist es relativ simpel zu beschreiben, wie Leipzig tickt.
Doch zurück zu dem Konzept, das Ralf Rangnick entworfen hat, was an sich schon mal gut ist, aber per se noch nicht sehr gut. Schließlich fristen wohl viele, viele stimmigen Konzepte das Schicksal eines Papiertigers, weil schlecht oder gar nicht umgesetzt. Ganz anders bei RB, Ralf Rangnick wacht mit seinem erwiesenen Sachverstand darüber, dass besagtes Konzept die Marschroute für jedwedes Handeln darstellt.
Nur Kennern bekannt
An dieser Stelle werden nun etliche Einspruch erheben: Mit dem Geld der berühmten Brause-Firma, immerhin ein Weltmarktführer, sei so etwas nicht schwer. Wirklich? Dass es ohne Dietrich Mateschitz kein RB Leipzig in Liga zwei geben würde, kein RB Salzburg an der Spitze Österreichs, steht zwar zweifelsfrei fest. Doch in Sachsen wie in Mozarts Geburtsstadt wurden und werden ja nicht fertige Stars en masse nach dem Prinzip "trial and error" zusammenkauft. Keine Frage, der momentane Tabellenvierte Leipzig verfügt über einen qualitativ hochwertigen Kader, doch noch zu Saisonbeginn waren viele Akteure im Rest der Republik ein eher unbeschriebenes Blatt.
Oder man nehme den Trainer. Als sich Alexander Zorniger im Sommer 2012 dem damaligen Viertligisten Leipzig annahm, war er nur Kennern der Regionalliga Süd ein Begriff. Dort hatte er die SG Sonnenhof Großaspach im Frühjahr jenes Jahres in der Endtabelle überraschend auf Platz zwei geführt, mit einem Spielstil, der Rangnicks Vorstellungen sehr nahe kam. Und so kamen sich die beiden schnell näher, es hatte etwas von gesucht und gefunden, als Rangnick Zorniger verpflichtete. Wobei, trotz aller Gemeinsamkeiten sind sie nicht immer einer Meinung – die Fetzen würden des Öfteren bei ihren Sitzungen fliegen, davon berichten beide. Und dies wiederum kann man sich lebhaft vorstellen, denn weder Rangnick noch Zorniger mangelt es an Selbstbewusstsein.
"Unserer Linie treu bleiben"
Letzterer zum Beispiel hatte vor der Saison verkündet, dass es momentan keinen besseren Trainer für diese Mannschaft gebe. Und das Team hat ihn bislang mit Taten bestätigt: Nicht nur wegen der Nähe zu den Aufstiegsrängen, sondern weil es auch in der 2. Liga seinen Spielstil unverändert an den Gegner und die Zuschauer bringt. "In erster Linie wollen wir uns treu bleiben und unseren Fußball weiterentwickeln. Und dann schauen wir mal, was am Ende rauskommt", sagen die Leipziger Verantwortlichen unisono in dem Wissen, dass sich dann der Erfolg zwangsläufig einstellt. Und das muss ja nicht gleich der Aufstieg sein – zumindest noch nicht in dieser Spielzeit.
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- 1. FC Nürnberg
- 74. Alessandro Schöpf 1:0
- RB Leipzig
- –
- Stadion
- Grundig Stadion
- Datum
- 17.10.2014 19:30 Uhr
- Schiedsrichter
- Dr. Jochen Drees
- Zuschauer
- 28571
- 1. FC Nürnberg
- Rakovsky - Celustka, Petrak, Stark, Bihr - Mössmer
, Koch
, Candeias (82. Mlapa), Schöpf, Füllkrug (90. Polak) - Sylvestr (86. Hovland)
- Reservebank
- Sahin-Radlinger, Hovland, Pachonik, Pinola
, Polak, Mlapa
- Trainer
- unbekannt
- RB Leipzig
- Bellot - Teigl, 18466, Compper (61. Boyd), Jung - Khedira, Kimmich
(83. Frahn
), Demme, Kaiser - Poulson, Morys (77. Hierländer)
- Reservebank
- Coltorti, Heidinger, Fandrich, Hierländer, Kalmar, Boyd, Frahn
- Trainer
- Alexander Zorniger





