Dienstag, 14.12.2010

Teamcheck Hannover 96

fcn.de hat den Samstags-Gegner mal genau unter die Lupe genommen.

Willkommen, Ex-Cluberer...

Oh weh, liebe Hannoveraner! Das Club-Orakel, das in Ermangelung einer funktionierenden Glaskugel wie immer vor jedem Heimspiel die Kaderlisten beider Vereine durchforstet, stieß auf Fakten, die euch 96er nicht gefallen werden: 3:0 heißt es für den Club, weil er mit Trainer Dieter Hecking, Co-Trainer Dirk Bremser und Torhüter Raphael Schäfer drei Ex-Hannoveraner vorweisen kann. Die Niedersachsen wiederum können rein gar nichts beitragen zu unserer beliebten Rubrik „Ex-Cluberer, willkommen zu Hause“. Ach ja, bislang ist das Club-Orakel noch nie schief gelegen. Na ja, so gut wie noch nie.

Abwehr: Emanuel Pogatetz

Wenn ein Abwehrspieler den Spitznamen „mad dog“ trägt, verheißt das nichts Gutes. Zumindest für die Stürmer, die gegen ihn zu spielen haben. Und in der Tat, Emanuel Pogatetz ist als Gegenspieler gewiss nicht Vergnügungssteuer-pflichtig, denn der 27-Jährige hantiert bildlich gesehen wahrlich nicht mit dem Florett.

Der Degen ist es, den er schwingt. Der Kapitän der österreichischen Nationalmannschaft versucht viel, wie er selbst sagt, „über körperliche Präsenz zu lösen“. Vereinfacht ausgedrückt: Der athletisch-kantige Verteidiger, der im Sommer vom englischen Zweitligisten FC Middlesbrough kam, langt kräftig dazwischen, schont weder sich noch den Gegner. Aber, und darauf legt er besonderen Wert, „ich habe noch nie einen Gegner absichtlich verletzt“.

Sturm: Jan Schlaudraff

Ein echter Fuchs, dieser Martin Kind. Sagte Hannovers Boss doch Mitte September, dass „Jan Schlaudraff kein Spiel mehr für 96“ machen werde. Jene hochbegabte Offensivkraft, den Dieter Hecking einst bei Aachen zu einer großen Nummer machte, der dann ein einjähriges Gastspiel bei den Bayern gab und im Sommer 2008 zu Dieter Hecking zurückkehrte, der nun Hannover coachte. Doch Schlaudraff, weil auch dauerverfolgt von Verletzungen, wollte und wollte nicht zur alten Stärke zurückfinden.

Mitte September spielte der 27-Jährige bei Mirko Slomka keine Rolle mehr – nun hat sich dies freilich grundlegend geändert. Schlaudraff, der die Chance nutzte, die ihm ein Personalnotstand bescherte, ist nun fast wieder der Alte und einer der Leistungsträger der 96er. Was wohl Martin Kind nun zu seinem im September getätigten Ausspruch sagt? Klar, er „wollte Schlaudraff nur anstacheln“. Plan geglückt, kann man da nur sagen.

Unvergessen: Robert Enke

Unvergessen wird er bleiben, der ehemalige 96-Torhüter Robert Enke, dessen Todestag sich vor wenigen Wochen gejährt hat. Auch wegen der von seiner Witwe Teresa geleiteten Robert-Enke-Stiftung, die sich um Menschen kümmert, die wie der ehemalige deutsche Nationaltorhüter an Depressionen erkrankt sind. Die Stiftung kümmert sich zudem darum, dass in der Gesellschaft Depressionen, wie oftmals üblich, nicht als Zeichen von Schwäche angesehen werden, sondern als das, was sie sind. Nämlich als eine Krankheit, die jeden treffen kann und behandelt werden muss. Sehr zu empfehlen sei an dieser Stelle das Buch von Ronald Reng „Robert Enke – ein allzu kurzes Leben“.


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