Das Kleeblatt im Umbruch
Fürth auf der Suche nach einem versöhnlichen Saisonendspurt. Der Derby-Gegner im Teamcheck.
Wer den Schaden hat, braucht für den Spott bekanntlich nicht zu sorgen. Und Spott musste die SpVgg Greuther Fürth zuletzt reichlich über sich ergehen lassen. Sogar der Vergleich mit Tasmania Berlin musste herhalten, der Mutter aller schlechten Bundesligisten. Ganz so desaströs freilich ist der Erstliga-Neuling nicht. Tasmania holte bei ihrem einmaligen Bundesliga-Intermezzo 1965/66 mickrige zehn Zähler nach der heutigen Drei-Punkte-Wertung, Fürth kommt „schon“ jetzt auf 15.
Am Abstieg ändern wird dies wohl nichts mehr. Besser abschneiden als Tasmania - ein schwacher Trost für das „Kleeblatt“, das sich voller Euphorie im vergangenen Sommer ins Abenteuer Bundesliga stürzte. So lange her sind die Bilder von völlig ausgelassenen feiernden Menschen in weiß-grün noch nicht, irgendwie aber doch eine gefühlte Ewigkeit. 15 Jahre Zweitklassigkeit vorbei, endlich den Titel „Die Unaufsteigbaren“ abgelegt, die Zukunft schien rosarot.
Kramer der neue Mann auf der Bank
Der Baumeister hieß Mike Büskens, ein Trainer als Glücksfall. 29 Spieltage später ist die Glückseligkeit der Tristesse gewichen, der Verein steht vor einem Neuaufbau im Unterhaus. Büskens ist Geschichte, der neue Mann an der Seitenlinie heißt Frank Kramer. Ein Mann, der den Verein in- und auswendig kennt, trainierte er doch vor seinem Abstecher zu Hoffenheim II die zweite Mannschaft des Kleeblatts.
Kramer setzt auf den Neuaufbau der Mannschaft, den Interimstrainer Ludwig Preis bereits eingeleitet hatte. Zuletzt haben sich Talente wie Linksverteidiger Abdul Baba oder die Mittelfeldspieler Thomas Pledl und Johannes Geis in den Vordergrund gespielt. Ein Trio, aus dem noch keiner 20 Jahre alt ist. Zurück in die Zukunft heißt das Motto des Kleeblatts, das immer dann erfolgreich spielte, wenn es auf die eigenen Talente setzte. „Jeder hat gesehen, dass wir einen Neuanfang brauchen“, sagte ein desillusionierter Helmut Hack nach dem 1:6 gegen Dortmund.
Fürth vor dem Neuaufbau
Nach dem Abschied von Manager Rachid Azzouzi zu St. Pauli verzichtete man zunächst auf einen neuen sportlichen Leiter und nahm die Personalplanung selbst in Angriff. Doch der Plan, im Kern auf die Aufstiegsmannschaft zu setzen und diese nur punktuell zu ergänzen, ging daneben. Der Abgang von Aufstiegsstürmer Olivier Occean konnte nie kompensiert werden. Nicht anzulasten ist Hack freilich, dass etliche Aufstiegshelden eine Klasse höher nicht mehr ihr Niveau erreichten oder vielleicht einfach an ihre Grenzen stießen.
Fürths letzte Hoffnung auf ein halbwegs versöhnliches Saisonende basiert auf zwei Säulen: Einem Derbysieg am Sonntag gegen unseren Club und dem ersehnten ersten Heimsieg. Fürth bleiben nur noch Hannover und Freiburg als Chance. Der Neuaufbau wird spannend. Fängt sich Fürth schnell wieder im gewohnten Terrain 2. Liga? Wenn ja, dann muss die Bundesliga kein einmaliger Ausrutscher nach oben bleiben.
Aufstieg als Erfolg
Hack jedenfalls scheint die Zeichen der Zeit erkannt zu haben. Kramer soll eine langfristige Lösung auf der Trainerbank sein, mit Rouven Schröder vertraut er längst einem neuen sportlichen Leiter. Und im Fachblatt kicker sprach der oft zu Unrecht als Alleinherrscher titulierte Hack jüngst erstmals von seinem eigenen Rücktritt. Seine Lebensleistung in Fürth wird ihm, wenn es eines Tages soweit sein wird, keiner nehmen. Daran ändert auch das erste Jahr Bundesliga nichts mehr.
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- 1. FC Nürnberg
- –
- SpVgg Greuther Fürth
- 26. Johannes Geis 0:1
- Stadion
- Grundig Stadion
- Datum
- 21.04.2013 16:30 Uhr
- Schiedsrichter
- Manuel Gräfe
- Zuschauer
- 50000
- 1. FC Nürnberg
- ?? - Balitsch - Klose (45. ERROR!) - Nilsson
- Plattenhardt
- Simons
(75. Frantz) - Chandler (46. Mak) - Feulner
- Kiyotake - Esswein - Pekhart
- Reservebank
- Rakovsky, ??, Frantz, Ildiz, Mak, Mendler, Polter
- Trainer
- Michael Wiesinger
- SpVgg Greuther Fürth
- 18466 - Nehrig (61. Zimmermann) - 18466 - 18466
- Baba - Fürstner
- Prib - Geis
- Klaus
- Park
(61. Azemi) - Djurdjic (83. Sobiech)
- Reservebank
- Grün, Sobiech, Zimmermann, Thanos, Pledl, Azemi, 18466
- Trainer
- Frank Kramer









