Profis Teamcheck Donnerstag, 21.08.2014

Teamcheck FSV: Ungewohntes im siebten Jahr

Vor dem anstehenden Heimspiel gegen den FSV Frankfurt nimmt fcn.de den kommenden Gegner genauer unter die Lupe.

Foto: Picture Alliance

Es soll ein verflixtes sein, das siebte Jahr in einer Beziehung. Bei der Liaison zwischen dem FSV Frankfurt und der 2. Liga liegt genau diese Konstellation vor. Selbstredend ist es auf der einen Seite nach nur zwei von 34 Stationen eines Beziehungsjahres verfrüht, den Begriff "verflixt" als Schreckensszenario an die Wand zu werfen. Die ersten beiden Saisonspiele verliefen aber so gar nicht nach dem Gusto von Spielern und Verantwortlichen.

Dass die Hessen noch keinen Punkt auf ihrem Konto stehen haben, wäre dabei ein noch zu verkraftender Umstand. Dass der FSV mal eine Durststecke hinnehmen muss, ist normal für einen Verein, der sich Jahr für Jahr einzig und alleine das Ziel „Klassenerhalt“ auf die Fahnen geschrieben hat. "Rückschlag - na und?" lautete bislang die Devise am Bornheimer Hang, die den FSV allen Experten-Prognosen zum Trotz in den vergangenen sechs Jahren zu einem gestandenen Zweitligisten werden ließ. Nun aber schrillen die Alarmglocken.

Instabiler Defensivverbund

Zum Auftakt beim Neuling Heidenheim nutzte dem FSV auch eine 1:0-Führung nichts, weil er in der Folge das vermissen ließ, was ihn bislang auszeichnet hat: ein kompaktes Defensivverhalten in Verbindung mit Kampfgeist und Aggressivität. Nicht besser wurde es im zweiten Spiel zu Hause gegen den KSC, auch wenn mit einem 2:3 die Quittung auf dem Papier noch milde ausfiel. Nicht jedoch die Reaktion von Trainer Benno Möhlmann, der seinen Schützlingen Worte ins Stammbuch schrieb, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig ließen. "So kann und darf man sich nicht präsentieren – nicht einmal vier Klassen tiefer wäre so eine Leistung tolerierbar", schimpfte der routinierte FSV-Coach.

Und auch die jüngste Darbietung seiner Schützlinge im DFB-Pokal hat den 60-Jährigen nicht wirklich beruhigen können. Zwar kam seine Elf weiter, dies jedoch beim Viertligisten Siegen nur mit viel Mühe und im Elfmeterschießen. Wenn es denn etwas Positives herauszustreichen gab, dann den Umstand, dass sich der Zweitligist in puncto Kampfgeist und Einstellung im Vergleich zum 2:3 gegen den KSC deutlich steigerte. Einen 0:2-Rückstand muss man auch bei einem Viertligisten erst mal umbiegen. Was sich indes nicht verbesserte: das Defensivverhalten. Die Abwehr wirkte erneut nicht sattelfest, davor machten wie im Ligabetrieb auch diejenigen nicht Halt, auf die in den vergangenen Spielzeiten stets Verlass gewesen ist. Außenverteidiger Alexander Huber hat für die nunmehr fast schon unheimlich anmutende Pannenserie und die damit verbundene Abwehrschwäche auch keine Erklärung, das einzige, was er weiß, ist, dass "dies kein Dauerzustand sein wird".

Ein Routinier soll für Ordnung sorgen

Nur auf dieses Versprechen alleine wollen sich die FSV-Verantwortlichen nicht verlassen, zumal sich in Siegen mit dem Ex-Cluberer Björn Schlicke ein routinierter Eckpfeiler der Defensive nach knapp zehn Minuten am Knie verletzte. Doch auch schon vor der Verletzung des 33-jährigen Innenverteidigers war bei den Hessen klar, dass in der Defensive Nachlegen Pflicht ist. Hatte Benno Möhlmann kurz vor der Saison nach dem überraschenden Wechsel von Innenverteidiger Tim Heubach zum 1. FCK noch geglaubt, dass die Defensivabteilung diesen Verlust kompensieren kann, so hat bei ihm bereits nach der KSC-Partie ein Umdenken stattgefunden.

Ein Resultat davon steht seit Wochenbeginn fest: Hanno Balitsch, der 33-jährige Defensivallrounder, dessen Vertrag beim Club im Sommer auslief, soll der verunsicherten FSV-Abwehr mit seiner Routine Halt geben. Und davon hat Balitsch genügend. Über 343 Bundesliga-Einsätze hat er auf dem Buckel, 59 davon absolvierte er für den 1. FCN. Dass er nun sein erstes Pflichtspiel nach seinem Abschied aus Nürnberg ausgerechnet dort bestreiten wird, ist eine dieser Geschichten, die nur der Fußball schreibt. Es könnte übrigens nicht das einzige FSV-Debüt sein, die Hessen sind auch für die Offensive weiter emsig auf der Suche nach Verstärkungen. Das siebte Jahr soll schließlich kein verflixtes werden.

Spieldaten

3. Spieltag, 2. Bundesliga 2014/2015
0 : 1
1. FC Nürnberg
FSV Frankfurt
29. Hanno Balitsch 0:1
Stadion
Grundig Stadion
Datum
23.08.2014 12:00 Uhr
Schiedsrichter
Bastian Dankert
Zuschauer
27000

Aufstellung

1. FC Nürnberg
Rakovsky - Pachonik (72. Ramirez) - Stark - Pinola - Bulthuis - Mössmer - Schöpf - Koch (64. Füllkrug) - Gebhart (77. Pekhart) - Mlapa - Sylvestr
Reservebank
Uphoff, Angha, Özdemir, Ramirez, Evseev, Füllkrug, Pekhart
Trainer
unbekannt
FSV Frankfurt
Klandt - Roshi - Konrad - Beugelsdijk - Bittroff - Balitsch - 18466 - Grifo - Epstein (73. 18466) - Schembri (63. Kauko) - 18466 (61. Dedic)
Reservebank
Pirson, 18466, Kaffenberger, Kauko, 18466, Yelen, Dedic
Trainer
Benno Möhlmann

Ereignisse

29. min Spielstand: 0:1
Hanno Balitsch

57. min Spielstand: 0:1
Hanno Balitsch

61. min Spielstand: 0:1
Zlatko Dedic kommt für 18466

63. min Spielstand: 0:1
Joni Kauko kommt für André Schembri

64. min Spielstand: 0:1
Niclas Füllkrug kommt für Robert Koch

72. min Spielstand: 0:1
Cristian Ramirez kommt für Tobias Pachonik

73. min Spielstand: 0:1
18466 kommt für Denis Epstein

77. min Spielstand: 0:1
Tomas Pekhart kommt für Timo Gebhart

85. min Spielstand: 0:1
18466

88. min Spielstand: 0:1
Javier Pinola

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