Teamcheck FSV: Schlussphase als Schwachpunkt
Am Sonntag geht es für den Club in die Bankenmetropole zum FSV Frankfurt. Nach fünf sieglosen Spielen steckt die Elf von Tomas Oral wieder mitten drin im Abstiegskampf. Dabei wäre ein gesicherter Mittelfeldplatz für Schwarz-Blau durchaus drin gewesen.
Doch das Spiel ist nun einmal erst vorüber, wenn der Schiedsrichter pfeift und das tut er laut Regelwerk erst nach 90 Minuten (plus Nachspielzeit). 10 Minuten eher und die Welt am Bornheimer Hang wäre in Ordnung. Die schwarzen Teufel, wie die Hessen einst genannt wurden, stünden auf einem gesicherten elften Tabellenplatz mit einem satten Zehn-Punkte-Polster auf Relegationsrang 16.
Gegen Duisburg (92. Min.), Freiburg (83., 86. Min.) und Heidenheim (88. Min.) gingen jedoch allein in diesem Jahr bereits sechs Punkte in den Schlussminuten verloren. Ein Negativrekord für den FSV, an dem es in der Länderspielpause zu arbeiten galt.
Jung, verheißungsvoll und unerfahren
Die Fehlersuche führt schnell zum Kader der Hessen, dem im Saisonvorfeld eine starke Verjüngungskur verordnet wurde. Lag das Durchschnittsalter der Startelf im Saisonfinale 2014/2015 noch knapp unter der Dreißiger-Grenze (29,9), so können Anhänger heute eine junge Truppe auf dem Platz beobachten. Beim unglücklichen 2:2-Unentschieden in Heidenheim betrug das Durchschnittsalter gerade einmal 24,3 Jahre.
Ehsan Haji Safi (Sepahan FC), Fanol Perdedaj (Energie Cottbus), Besar Halimi (FSV Mainz 05), Dani Schahin (FSV Mainz 05) und Taiwo Awoniyi (FC Liverpool) sind dabei nur fünf der 13 Sommerverpflichtungen. Im Winter legte Geschäftsführer Clemens Krüger gar noch einmal nach und lotste auch Zsolt Kalmár (RB Leipzig), Joel Gerezgiher (Eintracht Frankfurt), Niki Zimling (FSV Mainz 05) und Gabriel Silva (Barra Futebol Clube) an den Bornheimer Hang. Fehlt dem Kader mit seinen zahlreichen Neuzugängen zwar noch zu oft die letzte Abgezocktheit, um bei Führungen auch die letzten Minuten ohne Gegentor von der Uhr zu nehmen, so schlummert doch enormes Potenzial im Team um Kapitän Manuel Konrad.
Variabilität als Trumpf
Gerade die Offensivabteilung ist mit 15 verschiedenen Torschützen bei 29 erzielten Treffern schwer auszurechen. Zwar saß Halimi, mit vier Toren und zwei Vorlagen Leistungsträger der Hinrunde, gegen Heidenheim nach mehrwöchiger Grippe noch auf der Bank. Doch für ihn sorgten Perdedaj und Awoniyi für die Tore. Für Letzteren war es das erste Tor in der 2. Bundesliga. Stark im Eins-gegen-Eins mit dem nötigen Torriecher könnte die Liverpool-Leihgabe, die im Olympia-Kader Nigerias steht, für die entscheidenden Momente im Abstiegskampf sorgen.
Die Schwächen liegen vielmehr vor dem eigenen Tor. Die Defensive um Ex-Cluberer Florian Ballas stellt die drittschlechteste der Liga. An Zweikampfschwäche und individuellen Fehlern, die zu schnell in Auflösungserscheinungen münden, muss FSV-Coach Tomas Oral arbeiten.
Noch kein Nachfolger für Oral
Nachdem der 42-Jährige bereits 2006 für drei Jahre lang den Trainerposten bekleidet hatte, heuerte Oral im Mai vergangenen Jahres zum zweiten Mal bei den Hessen an. Doch der gebürtige Ochsenfurter ist bereits wieder auf Abschiedstournee. Im Sommer zieht es Oral trotz aller Bemühungen der FSV-Führung zum Ligakonkurrenten Karlsruher SC, wo er den scheidenden Markus Kauczinski ablösen wird. Ein Nachfolger für Oral steht bis dato noch nicht fest
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- FSV Frankfurt
- –
- 1. FC Nürnberg
- 67. Niclas Füllkrug 0:1
87. Danny Blum 0:2
89. Danny Blum 0:3
- Stadion
- Volksbank Stadion
- Datum
- 03.04.2016 12:30 Uhr
- Schiedsrichter
- Timo Gerach
- Zuschauer
- 11097
- FSV Frankfurt
- Weis - Huber (84. Epstein) - Maurice Barry - Ballas - Haji Safi - 18466
- Perdedaj - Rolim (73. Halimi) - Kalmar - Awoniyi - Schahin (73. 18466)
- Reservebank
- Pirson, Gugganig, Epstein, Gerezhiger, Halimi, Mangafic, 18466
- Trainer
- Tomas Oral
- 1. FC Nürnberg
- Rakovsky - Brecko - Margreitter - Bulthuis - Sepsi - Petrak - Behrens - Kerk (35. Blum) - Leibold (70. Stieber) - Burgstaller - Füllkrug (89. Hovland)
- Reservebank
- Kirschbaum, Hovland, Mössmer, Blum, ??, Polak, Stieber
- Trainer
- René Weiler



