Mittwoch, 02.03.2011

Teamcheck FC St. Pauli

Foto: DFL

Der Kiez-Klub im fcn.de-Check.

"Gestern Club, heute immer noch"

Zwei hätten wir, wobei der eine streng genommen gar nicht zählt – wir reden selbstredend von Kandidaten für die traditionelle Rubrik „gestern Club, heute irgendwie immer noch“. In der Kaderliste des FC St. Pauli gibt es derzeit einen einzigen, der live erlebt hat, was es bedeutet den 1. FCN-Dress zu tragen. Gemeint ist Verteidiger Marcel Eger (27), der aus der Ansbacher Ecke stammt und im Juni 2003 die Zweite Mannschaft des Clubs verließ, sich dem damaligen Drittligisten SC Feucht anschloss, um sich dann wiederum ein Jahr später für St. Pauli ins Getümmel zu stürzen.

Nicht zum Kader gehörend, aber dennoch ein ganz wichtiger Mann bei den Kiez-Kickern ist der Ex-1. FCN-Stürmer Joachim Philipkowski – er trainiert die U 19 und fungiert zugleich als Jugendkoordinator. Beim Club sieht es hingegen eher mau aus, was Ex-St. Paulianer anbelangt – aktuell kennt sich allein 1. FCN II-Trainer René Müller beim FC St. Pauli aus, er spielte in der Saison 1994/1995 in Hamburg. Das steht ganz im Gegensatz zur jüngeren Vergangenheit, als ehemalige Kiez-Kicker in der Noris eine tragende Rolle einnahmen. Das fängt mit dem bereits erwähnten Philipkowski an, setzt sich über Andre Golke und Peter Knäbel fort, um vorerst bei Martin Driller zu enden.

Asamoah - kein Fairlierer

Fairlierer – dieser von den Medien kreierte Begriff wird Gerald Asamoah wohl bis zum Ende seiner Karriere immer mal wieder aufgetischt bekommen. Am vergangenen Spieltag hatte der bullige Stürmer kurz vor Spielende gegen Hannover auf Nachfrage von Schiedsrichter Gagelmann zugegeben, dass sein ins Toraus gegangener Schuss von keinem Hannoveraner mehr berührt wurde.

Gagelmann korrigierte seine Eckball-Entscheidung, es gab Abstoß, Hannover griff an und erhielt einen (berechtigten) Eckball. Und diesen wiederum verwandelte Schulz zum 1:0-Siegtreffer für 96. Wäre Asamoah nicht zu ehrlich gewesen, hätte St. Pauli Eckball bekommen und das Spiel wäre zumindest remis ausgegangen. Andere Variante: Hannover wehrt den Eckball ab, Gegenangriff, Ecke, Tor durch Schulz – es ist also sehr hypothetisch, dass St. Pauli wegen Asamoahs Eingeständnisses verloren hat. Dennoch ehrt es den 32-Jährigen, dass er es erstens gemacht hat und es zweitens „immer so machen würde“. Deswegen kann er auch kein Fairlierer sein – es war einfach nur fair und basta!

Stani und sein Pliquett-Coup

Dass Holger Stanislawski ein ungewöhnlicher Trainer ist, steht ausser Frage. Ein Beispiel: Im Derby gegen den HSV stellte er Ersatzkeeper Benedikt Pliquett ins Tor, um ihm die Chance zu geben, zum Helden für einen Tag zu avancieren. Er packte sie am Schopf, zeichnete sich beim 1:0 mehrmalig glänzend aus. Beim nächsten Spiel in Dortmund hieß es für den Helden dennoch wieder ab auf die Bank: Thomas Kessler, in den Monaten zuvor ein  souveräner Rückhalt, nahm als unumstrittene Nummer 1 wieder seinen etatmäßigen Platz ein.

Neuer Rasen fürs Millerntor

Der Rasen im Millerntor ein Rübenacker – so hat Mittelfeldakteur Matthias Lehmann sinngemäß nach dem jüngsten 0:1 gegen 96 geklagt und sich dafür einen Rüffel seines Trainers eingehandelt. Dennoch handeln die St.Pauli-Verantwortlichen nun, um ihren Kickern beim nächsten Heimspiel gegen den VfB Stuttgart optimale Bedingungen zu bescheren: Für rund 100.000 Euro tauschen sie das in den Wintermonaten in der Tat arg ramponierte Grün aus.


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