Teamcheck Düsseldorf: Wieder im Aufwind
Am Montag tritt der Club bei Fortuna Düsseldorf an. Aus statistischer Sicht liegt der Club im Vorteil. Doch die Rheinländer sind im Aufwind.
- Die Situation
Kurz vor Weihnachten des vergangenen Jahres fanden alle ortsansässigen Redaktionen eine Pressemitteilung in ihren E-Mail-Postfächern. Priorität? Dringend. Absender? Fortuna Düsseldorf. Grund? Der Verein hat einen neuen Trainer verpflichtet. Da das tabellarische Pendel über zwölf Spieltage lang zwischen Tabellenplatz 15 und 18 schwang, musste die sportliche Leitung der Fortunen handeln. Und das möglichst schleunigst. Frank Kramer räumte schon Ende November seinen Trainerstuhl in Düsseldorf und Co-Trainer Peter Hermann wollte keine langfristige Lösung sein. Am 23. Dezember 2015 war es dann so weit. Einen Tag vor Heiligabend rief der Verein sämtliche Medienvertreter zur Vorstellung des neuen Trainers zusammen. Marco Kurz ist sein Name - bekannt aus seiner Trainerzeit in Kaiserslautern, Hoffenheim, Ingolstadt und München. Mehr als zwei Jahre war der ehemalige Club-Profi ohne Job. Der eine oder andere Anhänger war deshalb ob der Verpflichtung überrascht, waren zuvor doch auch "namhaftere" Kandidaten rund um die Fortuna kursiert. Aktuell geht es für Kurz und Co. nur um den Klassenerhalt, die einstigen Aufstiegsträume sind (erstmal) ad acta gelegt.
- Der Trainer
Nach dem Ende der Ära Meier gilt der Trainerstuhl der Fortuna als einer der wackeligsten Deutschlands. Keinem der sieben nachfolgenden Übungsleitern war es gegönnt, eine komplette Spielzeit mit den Rheinländern zu beenden. Spitzenreiter in dieser Statistik ist Oliver Reck. Mit 23 absolvierten Spieltagen als Trainer der Rot-Weißen erreicht Reck lediglich ein Zehntel der Halbwertszeit Meiers. Mike Büskens (17 Spiele), Lorenz-Günther Köstner (9 Spiele), Taskin Aksoy (12 Spiele) und zuletzt Frank Kramer (17 Spiele) - der Trainerposten scheint in Düsseldorf besonders schnell zu rotieren.
Nun soll es Marco Kurz richten. In München galt Kurz als stabiler Arbeiter, führte die Löwen sogar ins Viertelfinale des DFB-Pokals, scheiterte aber letzten Endes an den Vorstellungen der Führungsetage. Für den mittlerweile 46-Jährigen folgten anschließend 104 Spiele auf der Bank der "Roten Teufel". Der Aufstieg ins Oberhaus war dem gebürtigen Stuttgarter schon in seiner ersten Saison (2009/10) gelungen und im Folgejahr fast durch eine Qualifikation im Europapokal gekrönt worden. Eine zweite Saison in der 1. Bundesliga war Kurz mit dem 1. FCK nicht mehr möglich. Mangels Punkteausbeute zog der Verein die Reißleine und stieg wenig später wieder in die 2. Bundesliga ab. Es folgten zwei kurze Gastspiele in Hoffenheim und Ingolstadt, wo jeweils schon nach ein paar Monaten Schluss war.
- Die Mannschaft
Neues Jahr, neues Glück - diese Floskel sollte sich in vielerlei Hinsicht für die Fortunen bewahrheiten. Sportlich brachte der Jahreswechsel einen deutlichen Aufschwung, die Neuzugänge Nikola Djurdjic aus Augsburg und Charalampos Mavrias vom AFC Sunderland erwiesen sich sofort als Verstärkung. Ersterer war sogar maßgeblich am überraschenden 2:1-Auswärtssieg über den SC Freiburg beteiligt. Ein deutliches Signal an den Rest der Liga.
Es zeigt, Fortuna Düsseldorf hat Vorbereitung und Trainerwechsel als eine Art Neustart genutzt. Vor allem eines konnte der Trainer seinem Team über die Wintervorbereitung einimpfen - laufintensives Pressing. Schon gegen Freiburg stellte sich das frühe Attackieren als probates Mittel heraus, um den Gegner in die Bredouille zu bringen. Die Frage, ob jetzt eine Trendwende einsetzen wird, zeigt sich erst in den kommenden Spielen. Was aber bereits eingesetzt hat, ist eine vorsichtige Euphorie.
- Die Geschichte
Nach dem SC Freiburg bekommt es die Fortuna mit dem Club erneut mit einem Gegner aus dem oberen Tabellendrittel zu tun. Die Statistik spricht dabei klar für den 1. FCN. In 37 Partien verließ der Club das Spiel 19 Mal als Sieger, die Fortuna war lediglich zehn Mal siegreich. In der laufenden Saison trafen beide Teams übrigens schon zweimal aufeinander - jeweils mit besserem Ausgang für den 1. FCN. Zunächst gab's am Spätsommer einen knappen 1:0-Erfolg für den Club, im Herbst dann einen spektakulären 5:1-Sieg im DFB-Pokal.
Auf beide Fan-Lager wartet aus statistischer Sicht noch ein besonderes Schmankerl. Nur ein einziges Mal endete dieses Aufeinandertreffen torlos, die gesamte Tordifferenz von 70:53 Toren lässt auf jeden Fall ein spannendes Spiel für den Zuschauer erwarten.
Weitere Artikel zur Partie


- Fortuna Düsseldorf
- 33. Kerem Demirbay (Elfmeter) 1:0
- 1. FC Nürnberg
- 82. Niclas Füllkrug (Kopfball) 1:1
- Stadion
- ESPRIT arena
- Datum
- 22.02.2016 19:15 Uhr
- Schiedsrichter
- Tobias Stieler
- Zuschauer
- 21854
- Fortuna Düsseldorf
- 18466 - Schauerte
- 18466 - 18466 - Bellinghausen
- Avevor - Schmitz
- Mavrias (67. Bebou) - Demirbay (90. Fink) - Sararer (84. Strohdiek) - Djurdjic
- Reservebank
- Unnerstall, Strohdiek, Fink, Bebou, Koch, Bolly, Pohjanpalo
- Trainer
- Marco Kurz
- 1. FC Nürnberg
- ?? - Brecko
- Margreitter - Bulthuis - Sepsi
(76. Blum) - Behrens - Erras
- ?? - Leibold - Burgstaller - Füllkrug
- Reservebank
- Rakovsky, Kerk
, Blum, Hovland, Petrak, Polak, Stieber
- Trainer
- René Weiler








