Teamcheck Braunschweig: Erfolgreich geliftet
Die neu formierte und junge Mannschaft der "Löwen" hat große Ambitionen.
Etwas neidisch wenden sich die Blicke bei Eintracht Braunschweig derzeit in Richtung Darmstadt und Ingolstadt, schlagen sich doch die beiden als Außenseiter und Abstiegskandidaten gestarteten Aufsteiger bislang sehr achtbar in der Bundesliga.
Zwei Jahre ist es gerade einmal her, da spielte die Eintracht selbst die Rolle des Underdogs in der Bundesliga – doch nach nur einem Jahr musste sie wieder runter in die zweite Liga. Dennoch hat sich der Deutsche Meister von 1967 wieder im deutschen Profifußball etabliert und spielt mittlerweile die fünfte Saison in Serie in einer der beiden höchsten Spielklassen.
Eine erstaunliche Entwicklung
Sechs Jahre wird er, diese Prognose ist nicht allzu gewagt, mindestens ebenfalls schaffen, das gab es in Braunschweig seit Mitte der 80er Jahre nicht mehr. Damals begann der schleichende Abstieg, der viele Jahre Drittklassigkeit bedeutete. Vorbei, vergessen, der Traditionsklub hat sich sportlich und wirtschaftlich längst konsolidiert und darf eher Richtung Bundesliga als hinunter zur Dritten Liga schielen.
Eine jahrelange, erfreuliche Entwicklung, die im sportlichen Bereich vor allem zwei Männer zu verantworten haben: Manager Marc Arnold und Trainer Torsten Lieberknecht. Letzterer ist mittlerweile seit siebeneinhalb Jahren im Amt und hat damit den einstigen Meistercoach Helmut Johannsen als Rekordtrainer abgelöst. Im zweiten Jahr nach dem Abstieg hat er nun endgültig einen Umbruch eingeleitet und der Mannschaft ein neues Gesicht gegeben.
Ein Team im Umbruch
Lange Jahre konnte er sich auf einen eingespielten Stamm verlassen, der von der 3. Liga bis hin zu den Duellen mit Bayern und Dortmund alles erlebt hatte. Doch Aufstiegshelden wie Dogan, Kruppke, Petkovic, Theuerkauf oder Kessel gehören der Vergangenheit an, mit Marcel Correia, Ken Reichel und dem aktuell verletzten Mirko Boland spielen nur noch wenige aus der alten Garde eine wichtige Rolle.
Mit einer gelifteten, jüngeren Mannschaft halten die Löwen Kontakt zur Tabellenspitze, auch wenn sie als aktueller Tabellenvierter vier Zähler Rückstand aufweisen. Das lässt ihnen dennoch alle Optionen offen, Rückschläge wie das jüngste 0:0 daheim gegen die Münchner Löwen gehören in dieser engen Liga einfach zum Alltag.
Routiniers, Lenker und Nebenrollen
Im Tor war immer Verlass auf den Polen Rafal Gikiewicz, der im 14. Saisonspiel bereits zum achten Mal seinen Kasten sauber hielt – Rekord, gemeinsam mit St. Paulis Robin Himmelmann. Dafür sorgen in der Abwehr auch die Routiniers Correia und Reichel, dazu Saulo Decarli und Joseph Baffo, ein interessanter junger Schwede mit ghanaischen Wurzeln, der im Sommer Mitglied des neuen U-21-Europameisters war.
In der Offensive soll vor allem Emil Berggreen für Tore sorgen zuletzt machte aber auch Salim Khelifi immer mehr auf sich aufmerksam. Der Schweizer kam Anfang 2014 aus Lausanne nach Braunschweig. "Salim hat eine Zeit gebraucht", sagt Lieberknecht, "jetzt ist einiges passiert, er hat auch Braunschweig verstanden". Khelifi bringt seine Fähigkeiten endlich ein, als da wären Tempodribblings und ein satter Schuss, dem er mittlerweile vier Treffer zu verdanken hat.
Die eigene Jugend wird nicht vernachlässigt
Lieberknecht und Arnold haben einen ausgewogenen Kader zusammengestellt, auch die Nachwuchsarbeit trägt langsam Früchte, wie die Beispiele von Maximilian Sauer in der Defensive und Julius Düker in der Offensive zeigen. Mittelfristig sollte damit die Bundesliga das Ziel sein, damit irgendwann wieder andere Vereine etwas neidisch nach Braunschweig schauen.
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- 1. FC Nürnberg
- 33. Sebastian Kerk 1:0
84. Guido Burgstaller 2:1
- Eintracht Braunschweig
- 53. Nik Omladic 1:1
- Stadion
- Grundig-Stadion
- Datum
- 23.11.2015 19:15 Uhr
- Schiedsrichter
- Christian Dingert
- Zuschauer
- 21561
- 1. FC Nürnberg
- ?? - Brecko - Margreitter - Bulthuis - Sepsi - Behrens - Erras
(55. Polak
) - Schöpf - Kerk (46. ERROR!) - Füllkrug (82. Blum) - Burgstaller
- Reservebank
- Rakovsky, Hovland, Blum, ??, Polak
, Hercher, Sylvestr
- Trainer
- René Weiler
- Eintracht Braunschweig
- Gikiewicz - Baffo - Decarli - Reichel (88. Hvilsom) - Ofosu-Ayeh - Omladic
- Matuschyk - Zuck - Khelifi (85. Düker) - Holtmann - Hochscheidt
(76. Boland
)
- Reservebank
- Fejzic, Boland
, Pfitzner, ??, Vrancic, Düker, Hvilsom
- Trainer
- Torsten Lieberknecht









