Teamcheck Aalen: Neustart mit viel Erfahrung
Am Montag, 10.08.15, tritt der 1. FC Nürnberg in der 1. Runde des DFB-Pokals beim VfR Aalen an. Vor dem Pokalspiel hat fcn.de den Gegner etwas genauer betrachtet.
- Die Mannschaft
Eigentlich ist der Gegner noch aus der vergangenen Zweitligasaison bekannt. Eigentlich, denn das Gesicht des Vereins hat sich nach einigen harten Wochen stark verändert. Erst der Abstieg, dann das Bangen um die Lizenz und zu guter Letzt auch noch die Neuzusammenstellung einer kompletten Mannschaft plus Trainerteam. Bisher ist das ganz gut gelungen. Noch sind die Aalener in dieser Saison zwar ohne Sieg, verloren haben sie in der Liga aber auch noch nicht. Neben einigen Leistungsträgern, wie beispielsweise Jürgen Gjasula, Andreas Ludwig und Markus Steinhöfer haben insgesamt 19 Spieler den Verein verlassen, 13 Neue kamen dafür.
Als Defensiv-Stabilisator verpflichteten die Aalener Robert Müller vom Ligakonkurrenten SV Wehen Wiesbaden. Im defensiven Mittelfeld soll der gebürtige Schweriner, der bereits für die DFB-Juniorennationalmannschaften von der U18 bis zur U20 auflief, die entscheidenden Zweikämpfe vor den Abwehrreihen gewinnen. Im Offensivbereich soll der kanadische Nationalspieler Randy Edwini-Bonsu für Flexibilität sorgen. Der schnelle, dribbelstarke Rechtsaußen kommt von den Stuttgarter Kickers und kennt durch sein Engagement bei der Braunschweiger Eintracht sowohl die 3. Liga als auch die 2. Bundesliga.
- Die Trainer
Das Umdenken setzte sich auf der Trainerbank fort, gezwungenermaßen. Zwei Jahre lang fungierte Stefan Ruthenbeck als Chef-Trainer. Anfänglich schien der Schritt gewagt, einen bis dato im Profi-Fußball unerfahrenen Mann ins Amt zu hieven. Doch in seiner ersten Saison belegte Ruthenbeck mit dem finanziell angeschlagenen Verein sofort den 11. Tabellenplatz. In der Folgesaison gelang Ruthenbeck das allerdings nicht mehr - zwei Punkte Abzug aufgrund von Liquiditätsproblemen erschwerten den ohnehin schon engen Abstiegskampf dermaßen, dass der Abstieg in die 3. Liga nicht mehr abzuwenden war.
Gerne wären sie in Aalen trotzdem mit Stefan Ruthenbeck in die neue Saison gestartet. Doch der frühere Chemikant stand längst auf dem Wunschzettel anderer Klubs und entschied sich am Ende für ein Angebot aus Fürth. Kurzerhand verpflichtete der VfR Aalen daher mit Peter Vollmann einen Trainer mit viel Zweitliga-, Drittliga- und Aufstiegserfahrungen. Allerdings soll der Aufstieg erstmal kein Thema sein. Laut Vollmann geht es in Aalen in dieser Saison in erster Linie um den Klassenerhalt.
- Die Besonderheiten
Im Spätherbst vergangenen Jahres sorgte Daniel Engelbrecht von Aalens Ligakonkurrent Stuttgarter Kickers für Aufsehen. Er absolvierte im November sein erstes Spiel mit einem Defibrillator und einem Herzschrittmacher in der Brust. Noch im Juli 2013 stand er vor dem Scheideweg - beendet er seine Karriere oder geht er ein akutes Risiko ein. Als erster Fußballprofi entschied sich Engelbrecht für einen Defibrillator und gegen sein Karriereende. Ein großer Schritt, der wichtige Möglichkeiten für Leistungssportler offen hält.
Das gleiche Schicksal ereilte Aalens Sebastian Neumann. Während einer Routineuntersuchung im November 2014 wurden bei dem 24-Jährigen Herzrhythmusstörungen festgestellt. Die Schockdiagnose: Neumann leidet an einer Herzmuskelerkrankung. Das Risiko eines plötzlichen Herztodes bestand jederzeit. Doch auch der Innenverteidiger entschied sich für einen Defibrillator. Nach langer Pause trainiert der gebürtige Berliner nun wieder mit seinen Mannschaftskollegen und wird am Montag sogar wieder im Kader stehen.
- Die (Pokal-) Historie
Besonders in den vergangenen Jahren sorgte Aalen im nationalen Pokalwettbewerb durchaus für Aufsehen und bestätigte, ein "Favoritenschreck" zu sein. Es war die Saison 2012/13, der Favorit aus Ingolstadt musste in der 1. Pokalrunde gegen den Aufsteiger aus dem Ostalbkreis antreten. Der VfR kegelte die Schanzer mit einem souveränen 3:0-Sieg aus dem Pokalwettbewerb. Eine Runde später war Borussia Dortmund eine Nummer zu groß.
Den bisher größten Erfolg der Vereinsgeschichte feierte der VfR Aalen in der vergangenen Spielzeit. Durch einen 2:0-Sieg über Hannover 96 machten die Aalener den Einzug ins Achtelfinale perfekt. Das erfreute die Merchandising-Abteilung sogar so sehr, dass sie erstmalig ein eigens kreiertes Pokal-T-Shirt anfertigten. Danach blieben die Shirts allerdings unbedruckt, der VfR schied gegen die TSG Hoffenheim aus.
Weitere Artikel zur Partie


- VfR Aalen
- 120. Michael Klauß (Elfmeter) 1:1
- 1. FC Nürnberg
- 120. Alessandro Schöpf (Elfmeter) 0:1
120. Stefan Kutschke (Elfmeter) 1:2
- Stadion
- Datum
- 10.08.2015 17:30 Uhr
- Schiedsrichter
- Bibiana Steinhaus
- Zuschauer
- 9172
- VfR Aalen
- Bernhardt - Schulz - Barth
- Menig - Chessa - Schwabl - Drexler
- Müller (99. Welzmüller) - Ojala - Klauß
- Morys (67. Kienle)
- Reservebank
- Schnitzler, Kartalis, Neumann, Reisig, Welzmüller, Edwini-Bonsu, Kienle
- Trainer
- Peter Vollmann
- 1. FC Nürnberg
- Kirschbaum - Brecko - Hovland - Bulthuis - Stark - Polak - Behrens - Gíslason (55. ERROR!) - Schöpf - Burgstaller
(106. Kutschke) - Sylvestr (64. Blum
)
- Reservebank
- Rakovsky, Blum
, Evseev, Koch, ??, Petrak, Kutschke
- Trainer
- René Weiler







