Profis Dienstag, 12.01.2016

Souleymane Sané: "Unsere Konter waren brandgefährlich"

Foto: Sportfoto Zink

Der Senegalese ging nicht nur als Stürmer selbst auf Torejagd beim Club, sondern riet seinem Sohn zum Wechsel in die U21.

fcn.de: Herr Sané, in der Saison 1987/88 waren Sie für den SC Freiburg aktiv und besonders treffsicher. Mit 21 Treffern gewannen Sie die Torjägerkanone der 2. Bundesliga und das ist sicher vielen Vereinen aufgefallen, nicht nur dem 1. FC Nürnberg.

Souleymane Sané: Ich hatte in Freiburg ein sehr gutes Jahr und nicht nur der Club, auch Bayer Leverkusen, der 1. FC Köln und der VfB Stuttgart hatten sich bei meinem Berater gemeldet. Dort hatten auch der damalige Club-Präsident Gerd Schmelzer und der spätere Manager Heinz Höher ihr Interesse hinterlegt. Dass ich dann nach Nürnberg kam lag an der sportlichen Perspektive. Es hat einfach sehr gut gepasst.

fcn.de: Wie sah die sportliche Perspektive damals aus?

Souleymane Sané: Es ging mir vor allem um die Spielweise des Club. Wir waren ja allesamt schnelle Angreifer, vor allem Dieter Eckstein und ich. Unsere Konter waren brandgefährlich und das Zusammenspiel klappte auch vom Start weg sehr gut.

fcn.de: In Ihrer ersten Saison, 1988/89, waren sie umgehend Stammspieler, handelten sich aber sehr schnell auch eine lange Rotsperre ein. Was war passiert?

Souleymane Sané: Es war ein langer Ball aus dem Mittelfeld, der Rasen war nass und ich dachte, ich komme da noch ran und bin gegen den damaligen KSC-Torwart Alexander Famulla ins Tackling gegangen. Dabei hat er sich sehr schwer verletzt, das tut mir heute noch leid. Das war und ist normalerweise nicht meine Art, Ich habe Famulla dann im Krankenhaus besucht. Es war auch die erste Rote Karte in meiner Karriere.

fcn.de: Das Ende der Saison war dann ein schöneres Erlebnis. Ihr Tor zum 2:0 am 33. Spieltag gegen den FC Bayern war entscheidend in einem sehr engen Abstiegsrennen. Der Club konnte die Klasse als Tabellen-14. halten.

Souleymane Sané: Spiele gegen die Bayern sind heute nicht leicht, damals waren sie es auch nicht. Wir haben damals von Beginn an Vollgas gegeben und haben auf Sieg gespielt. Das Tor war wirklich ein toller Augenblick. Daran erinnere ich mich gerne.

fcn.de: Stehen Sie mit Mitspielern aus dem damaligen Kader heute noch in Verbindung?

Souleymane Sané: Aus der Nürnberger Zeit hat sich vor allem der Kontakt mit Manni Schwabl über all die Jahre erhalten. Wir haben später auch in Innsbruck noch zusammen gespielt. Über die Jahre verliert man sich manchmal auch aus den Augen, als Fußballer muss man zudem oft umziehen. Wen ich aber auf einen der alten Mitspieler treffe, dann freue ich mich immer.

fcn.de: Beim FC Tirol Innsbruck spielten Sie in der Saison 1994/95, wurden in Österreich Torschützenkönig und Vater Ihres Sohnes Kim, der derzeit für die U21 des 1. FCN aktiv ist. Haben Sie ihm zu seinem Wechsel zum Club geraten?

Souleymane Sané: Das war für mich keine schwierige Aufgabe. Ich kannte Nürnberg ja gut und konnte ihm so ein paar Dinge mit auf den Weg geben. Und mit U21-Coach Roger Prinzen habe ich in Wattenscheid noch selber zusammengespielt. Ich war mir sicher, dass Kim da gut hineinpasst, in die U21, beim Club. Nach seiner Zeit auf Schalke, die auch von Verletzungen geprägt war, war das ein sehr guter Schritt. Die Mannschaft steht ja auch hervorragend da, muss in der Rückrunde aber weiter dran bleiben, um oben mitspielen zu können.


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