Profis Hintergründe Donnerstag, 28.07.2022

Pokalgegner des FCN: Der "Kaansinn" ist immer dabei

Foto: DFL

Als die Nachspielzeit im ersten Heimspiel des Regionalliga-Aufsteigers Kaan-Marienborn gegen die zweite Garde von Borussia Mönchengladbach beginnt, sieht zunächst alles nach der ersten Niederlage im Jahr 2022 für die Westfalen aus. Was dann folgt, hätte ein Drehbuch kaum besser schreiben können: Stürmer Daniel Hammel dreht mit einem Doppelpack das verloren geglaubte Duell in der Nachspielzeit zum 2:1-Heimsieg. Damit rettete er außerdem die beeindruckende Unbesiegtserie des Regionalliga-Aufsteigers: Im Jahr 2022 hat Kaan-Marienborn noch kein Spiel verloren. Der Club möchte das am kommenden Freitag im DFB-Pokal natürlich ändern. fcn.de hat sich den DFB-Pokalgegner des Club ein bisschen genauer angeschaut…

  • Die Serie

Seit nunmehr 16 Pflichtspielen ist Kaan-Marienborn unbesiegt. Die letzte Niederlage mussten die ‚Käner‘ am 5. Dezember 2021 bei der 2:1-Niederlage gegen TuS Erndtebrück hinnehmen. Seitdem gab es sieben Unentschieden und neun Siege.

  • Das Pokalticket

Die beeindruckende Unbesiegtserie war maßgeblich für das Lösen des ersten DFB-Pokaltickets in der Vereinsgeschichte des 1. FC Kaan-Marienborn. Als Meister der Oberliga Westfalen konnte neben dem Aufstieg in die Regionalliga West die Pokalteilnahme klargemacht werden. Mit dem Pokalspiel gegen den 1. FC Nürnberg folgt nun das bis dato größte Highlight der Vereinsgeschichte.

  • Der Trainer

Thorsten Nehrbauer ist der Cheftrainer des 1. FC Kaan-Marienborn. Der 44-Jährige kennt den Verein sehr gut. Zwischen 2014 und 2019 war Nehrbauer bereits Trainer der Käner. Im Oktober 2021 kehrte er zum Verein zurück und führte das Team zur Oberliga-Meisterschaft. Der Profibereich ist für ihn kein Neuland: Denn der zweimalige Bundesliga- und 132-malige Zweitligaspieler stand in seiner aktiven Karriere unter anderem bei Arminia Bielefeld, FSV Mainz 05 und Hannover 96 unter Vertrag. Mit Blick auf das Duell gegen den FCN, bei dem Kaan Marienborn als klarer Underdog in die Partie geht, gibt sich der Trainer optimistisch: "Wir sind Meister geworden. Wir haben den Kreispokal gewonnen. Weil wir im Jahr 2022 kein einziges Pflichtspiel verloren haben. Dann geht man auch im DFB-Pokal nicht auf den Rasen, um sich nur bestmöglich aus der Affäre zu ziehen. Wir hoffen mal auf dieses DFB-Pokal-Wunder am Ende des Tages.

Als Spieler traf Nehrbauer bereits sechsmal auf den 1. FC Nürnberg. Neben zwei Siegen musste er sich dem Club mit seinem jeweiligen Team viermal geschlagen geben. Unter anderem in der zweiten Runde der DFB-Pokalsaison 2000/01, als Nehrbauer mit dem FSV Mainz 05 4:0 unterlag und sich in diesem Spiel obendrein die einzige gelbe Karte der Partie abholte. Für einen Sieg mit Außenseiter Kaan-Marienborn würde der Trainer einiges geben: Er kündigte im Vorfeld des Spiels bereits an im Falle eines Sieges, seinen „ihm heiligen“ Bart abzurasieren.

  • Der Torjäger

Torgefährlichster Spieler bei Kaan-Marienborn war in der abgelaufenen Saison Markus Pazurek. Dennoch zeichnete sich das Team offensiv durch gleich mehrere Spieler aus. Daniel Hammel, Jannes Hofmann, der übrigens von 2016 bis 2017 in der U21 des FCN spielte, Derrick Kyere und Mats-Lukas Scheld steuerten allesamt jeweils mindestens acht Tore zum Aufstieg bei.

  • Der Kaansinn

Die positive Entwicklung des Vereins hat vielerlei Gründe. Einer davon ist für Trainer Nehrbauer jedoch der „Kaansinn“. „Wir haben damals den Club gegründet mit der Philosophie, Fußball und Beruf in Einklang zu bringen. Wir haben den Kaansinn. Wer bei uns spielen möchte oder arbeiten möchte, muss auch den Kaansinn leben. Der Kaansinn ist einfach, ein bisschen verrückt zu sein“, so Nehrbauer.

Spieldaten

DFB Pokal, DFB Pokal 2022/2023
0 : 2
1. FC Kaan-Marienborn
1. FC Nürnberg
45. Johannes Geis 0:1
84. Enrico Valentini 0:2
Stadion
Datum
29.07.2022 18:00 Uhr
Schiedsrichter
Robert Kampka
Zuschauer
9500

Aufstellung

1. FC Kaan-Marienborn
Jendrusch - Schauerte - Pjetrovic - Tuncer - Tomas (62. Tsuda) - Scheld (77. Hoffmann) - Pazurek - Kyere (87. Krumm) - Waldrich (77. Alajbegovic) - Scepanik (87. Sagkulak) - Hammel
Reservebank
Bibleka, Krumm, Schlosser, Alajbegovic, El Mansoury, Hoffmann, Sagkulak, Zimpel, Tsuda
Trainer
Thorsten Nehrbauer
1. FC Nürnberg
Klaus - Valentini - Schindler - Hübner - Wekesser (82. Handwerker) - Geis - Castrop (86. Lohkemper) - Duman (87. Lawrence) - Möller Daehli - Duah (64. Shuranov) - Daferner (65. Wintzheimer)
Reservebank
Mathenia, Fofana, Gyamerah, Handwerker, Lawrence, Lohkemper, Shuranov, Wintzheimer
Trainer
Robert Klauß

Ereignisse

16. min Spielstand: 0:0
Arthur Tomas

26. min Spielstand: 0:0
Mats Möller Daehli

45. min Spielstand: 0:1
Johannes Geis

48. min Spielstand: 0:1
Derrick Kyere

49. min Spielstand: 0:1
Jens Castrop

62. min Spielstand: 0:1
Khosuke Tsuda kommt für Arthur Tomas

64. min Spielstand: 0:1
Erik Shuranov kommt für Kwadwo Duah

65. min Spielstand: 0:1
Manuel Wintzheimer kommt für Christoph Daferner

76. min Spielstand: 0:1
Julian Schauerte

77. min Spielstand: 0:1
Jannes Hoffmann kommt für Mats-Lukas Scheld

77. min Spielstand: 0:1
Din Alajbegovic kommt für Daniel Waldrich

82. min Spielstand: 0:1
Tim Handwerker kommt für Erik Wekesser

84. min Spielstand: 0:2
Enrico Valentini

86. min Spielstand: 0:2
Felix Lohkemper kommt für Jens Castrop

87. min Spielstand: 0:2
James Lawrence kommt für Taylan Duman

87. min Spielstand: 0:2
Kevin Krumm kommt für Derrick Kyere

87. min Spielstand: 0:2
Musa Sagkulak kommt für Lukas Scepanik

90.(+1) min Spielstand: 0:2
Armin Pjetrovic

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