Pokal-Nachbericht: "Wir sind von uns selbst enttäuscht"
Nichts zu beschönigen gab es nach dem Pokalauftritt in Hamburg. Ab Donnerstag richtet sich der Blick nun auf ein ganz wichtiges Spiel in der Bundesliga.
- Die Nachbetrachtung
Mit hängenden Köpfen schlichen Hanno Behrens und Co. nach Spielende Richtung Gästekurve des Volksparkstadions. Die Enttäuschung stand Spielern und Fans nach dem Pokalaus in Hamburg ins Gesicht geschrieben – weniger die Enttäuschung über das was (0:1-Niederlage), sondern vielmehr die Enttäuschung über das wie. „Wir waren schlecht“, brachte es Michael Köllner auf den Punkt. Und sein Kapitän ergänzte: „So kann man in Hamburg nicht bestehen. Wir sind von uns selbst enttäuscht.“
Der Club fand zu keiner Zeit Zugriff auf die Begegnung, lief meist nur hinterher und fand keine Mittel gegen den Tabellenführer der zweiten Liga. „Das war viel zu wenig“, erklärte Behrens, dessen Worte von den Statistiken untermauert wurden. 20:1 Torschüsse für den HSV sprechen eine ebenso deutliche Sprache, wie nur 39 Prozent Ballbesitz und eine Passquote von 65 Prozent.
Beschönigende Worte mochte deshalb hinterher niemand finden, vielmehr gab es entschuldigende Richtung Fans. „So einen Auftritt haben unsere Fans nicht verdient“, so Behrens, dem Keeper Christian Mathenia beipflichtete: „Wir haben tolle Fans, bei denen wir uns für diese Leistung entschuldigen müssen.“
- Das sagen die Medien
Nürnberger Nachrichten: Nürnbergs Leiden geht im Pokal weiter. Ein komplett enttäuschender Club unterliegt im Achtelfinale beim Zweitliga-Spitzenreiter Hamburger SV mit 0:1
Nürnberger Zeitung: Für den 1. FC Nürnberg ist der Traum, im DFB-Pokal mal wieder für Furore zu sorgen, im Achtelfinale jäh geplatzt. Nach einer vor allem in der Offensive desaströsen Vorstellung musste sich die Elf von Trainer Michael Köllner dem jugendlichen Elan des Zweitligisten HSV beugen.
- Das sagen die Fans
Steffen Sitte (via Facebook): Auch wenn die Bundesliga wichtiger ist, war das ein viel zu schwacher Pokal-Auftritt.
Ronny Gut (via Facebook): Als Club-Fan braucht man schon starke Nerven…
Florian Förster (via Facebook): Zerreißt euch am Samstag!!! Fresst Rasen! Macht euch die Trikots dreckig! Rennt bis zum Umfallen! Haut rein gegen Hannover!!!
- Der Ausblick
Die Zuversicht, die nach dem guten Auftritt gegen Bremen zu spüren war, hat durch den Auftritt in Hamburg einen herben Dämpfer erlitten. In Teil drei der norddeutschen Woche am Samstag in Hannover ist nun Wiedergutmachung angesagt. „Das ist ein Sechs-Punkte-Spiel. Wir müssen gewinnen“, so Eduard Löwen vor dem Duell der beiden Teams, die aktuell mit zwölf bzw. elf Zählern am Tabellenende der Bundesliga rangieren.
„Es muss jedem bewusst sein, dass das ein ganz wichtiges Spiel wird. Da muss jeder da sein“, fordert Behrens. „Wir haben uns in der Vergangenheit nie unterkriegen lassen und sind immer wieder aufgestanden. Das gilt es auch am Samstag zu zeigen.“
Fehlen wird in Hannover Youngster Kevin Goden, der sich in der Schlussphase eine Muskelverletzung zuzog. Dafür könnte Robert Bauer wieder eine Option sein. Die Allrounder absolvierte am Mittwoch das komplette Mannschaftstraining. Noch individuell, aber immerhin schon wieder auf dem Platz, trainierte Tim Leibold (Gehirnerschütterung), während Georg Margreitter (muskuläre Probleme) individuell arbeitete.
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- Hamburger SV
- 54. Berkay Özcan 1:0
- 1. FC Nürnberg
- –
- Stadion
- Datum
- 05.02.2019 18:30 Uhr
- Schiedsrichter
- Harm Osmers
- Zuschauer
- 47628
- Hamburger SV
- Pollersbeck - Sakai - Bates - van Drongelen - Douglas Santos - Mangala
(46. Janjicic) - Narey - Özcan (70. Ito) - Holtby - Arp - Jatta (85. Vagnoman)
- Reservebank
- Mickel, Lacroix, Vagnoman, Ito, Janjicic, Opoku, Wintzheimer
- Trainer
- Hannes Wolf
- 1. FC Nürnberg
- Ishak - Palacios (61. Zrelak) - Pereira - Kerk
(79. Misidjan) - Behrens - Petrak - Valentini
(43. Löwen) - Ewerton José - Mühl - Goden
- Mathenia
- Reservebank
- Zrelak, Löwen, Misidjan, Kubo, Jäger, Erras, Bredlow
- Trainer
- Michael Köllner




