Profis Donnerstag, 10.06.2021

Noel Knothe im Interview: "Freue mich darauf, wieder auf hundert Prozent zu kommen"

Foto: Sportfoto Zink

Im Dezember 2020 kämpfte sich Noel Knothe in die Startelf des Club und machte auf ungewohnter Positionen einen guten Job - bis eine Sprunggelenksverletzung seine Saison vorzeitig beendete. fcn.de hat Noel telefonisch erreicht und sich nach seinem Wohlbefinden erkundet.

fcn.de: Hi Noel! Zunächst einmal: Wie geht's dir und wo erwischen wir dich gerade?

Noel Knothe: Ich mache gerade quasi meinen "Urlaub", bin bei meiner Familie in Frankfurt und mache hier meine Reha. Bis Ende der Woche bin ich noch hier, nächste Woche bin ich dann in Nürnberg individuell auf dem Platz. Es ist geplant, dass ich ganz normal mit der Mannschaft in die Vorbereitung einsteige.

fcn.de: Das ist doch eine tolle Prognose. Wie sieht dein Tag denn derzeit in Frankfurt aus?

Noel: Den halben Tag bin ich in der Reha, die andere Hälfte des Tages habe ich Freizeit, die ich mit meiner Freundin und meiner Familie verbringe. In der Reha mache ich vor allem viel Mobilisation, Stabilisation und Kraftaufbau fürs linke Bein. Und dann gibt's auch noch den Laufplan vom Verein.

fcn.de: Das klingt anstrengend. Wie schwer fällt es dir da, durch die sonnigen Insta-Storys deiner Kollegen zu swipen?

Noel: (lacht) Es geht. Ich gönne es ihnen ja, es ist nun eben so wie es ist. Die Sehnsucht nach Urlaub hält sich in Grenzen, weil ich mich eher darauf freue, wieder auf hundert Prozent zu kommen.

fcn.de: Wenn man mal die Verletzung ausklammert: wie blickst du auf die letzte Saison zurück? Für dich ging ja nichtsdestotrotz ein Traum in Erfüllung, oder?

Noel: Es war irgendwie alles dabei. Debüt, Verletzung, alles dicht beieinander. Das erste Spiel war ein Traum. Die Verletzung war natürlich ein Dämpfer. Ich denke, dass ich trotzdem ganz gut reingefunden habe. Darauf lässt sich aufbauen.

fcn.de: Du bist damals auch mehrmals als Rechtsverteidiger aufgelaufen. Wo spielst du eigentlich lieber? Rechts hinten oder Innenverteidigung?

Noel: Ich bin ganz klar Innenverteidiger. Die Geschichte als Rechtsverteidiger war ja etwas improvisiert. Ich hatte nur ein paar Trainingseinheiten, in denen ich mir die Laufwege verinnerlichen konnte. Ich habe im Spiel einfach das gemacht, was ich dachte, was der RV machen sollte. Es hat ganz gut geklappt, aber ich bin trotzdem Innenverteidiger.

fcn.de: Speziell der Dezember 2020 war für dich ein besonderer Monat. Debüt, danach auch in der Startelf, insgesamt vier Einsätze und davon drei Siege – du hattest gerade Blut geleckt und wurdest dann durch die Verletzung gestoppt. Wie schwer war das für dich?

Noel: Das war ziemlich schwer. Ich dachte auch vom ersten Gefühl, dass es etwas nicht ganz so Schlimmes sei. Nach dem MRT hat sich dann rausgestellt, dass es ziemlich lange dauern wird. Das war erst mal schwer zu verdauen, aber ich konnte wieder schnell nach vorne blicken. Ändern konnte man es ja eh nicht mehr.

fcn.de: Bist du ein geduldiger Typ?

Noel: Ne, eher gar nicht. Ich will immer mehr machen als ich sollte, auch schon früher auf den Platz. Ich konnte mich jetzt aber in der Pause langsam wiederaufbauen, die richtigen Leute haben mich gestoppt und mir gut ins Gewissen geredet, dass ich langsam machen soll. (lacht)

fcn.de: Bald kannst du ja wieder Vollgas geben. Danke dir für das Interview, Noel. Genieß' noch deine letzten Tage in Frankfurt und dann freuen wir uns schon auf dich beim Trainingsauftakt!


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