NLZ-Leiter Michael Wiesinger: "2022? Durchweg positiv"

So, wie die Zeit, ist auch ein Nachwuchsleistungszentrum stets im Fluss. Hinrunde, Rückrunde, Sommerpause, Jahrgangswechsel und schon beginnt das Spiel von vorne. Heißt auch, dass für die Verantwortlichen die Arbeit nie weniger wird. Die Winterpause ist der einzige Zeitpunkt, an dem man sich ein wenig entspannen kann. „Das ist der Moment, an dem man einmal innehalten kann und auf die getane Arbeit zurückblicken kann“, sagt Michael Wiesinger. Okay, dann nutzen wir die Chance für ein Interview mit dem Leiter des Nachwuchsleistungszentrums.

fcn.de: Wie fällt die Bilanz für das Jahr 2022 aus?

Michael Wiesinger: „Durchweg positiv. Die Mannschaften haben überzeugende Leistungen geliefert, sich entwickelt und tolle Siege eingefahren. Zudem ist es einigen Spielern aus dem NLZ gelungen auf sich aufmerksam zu machen.“

fcn.de: Gehen wir die Teams mal durch. Die U23...

Wiesinger: „...hat schon über die Hälfte ihrer Spiele absolviert – und das sehr erfolgreich. Die Mannschaft trägt eine klare Handschrift, es macht Spaß, ihr zuzusehen. Die Spielweise ist sehr effektiv, was vor allem in den Spitzenspielen für tolle Ergebnisse gesorgt hat. Sie verkörpert das, wofür wir als NLZ stehen wollen. Erfolgreich spielen, erfolgreich ausbilden. Die Resultate haben gestimmt und einzelne Spieler haben angedeutet, dass sie eventuell zu mehr in der Lage sind. Lohn sind Platz vier in der Tabelle – mit zwei Nachholspielen in der Hinterhand – und viele Jungs die es über die Zeit in den Trainings- und sogar in den Spieltagskader bei den Profis geschafft haben.“

fcn.de: Die U19...

Wiesinger: „...hat das gute Vorjahr noch einmal bestätigt. Spielerisch ist die Mannschaft noch ein bisschen besser geworden. Und das mit vielen Akteuren aus dem jüngeren Jahrgang. Zum Abschluss noch das tolle Pokalspiel gegen Hertha BSC. Ich bin guter Dinge, dass die Mannschaft nach der Pause da weitermacht. Unser gemeinsames Ziel ist es, uns wieder für den DFB-Pokalwettbewerb für Junioren zu qualifizieren.“

fcn.de: Dazu braucht es mindestens Platz vier in der Abschlusstabelle. Ein Rang, den die U17 nicht erreichen wird.

Wiesinger: „Nein, dafür haben wir in den ersten Saisonspielen zu viele Zähler liegen lassen, obwohl wir oft die Möglichkeit hatten, dort zu punkten. Die Mannschaft hat vor der Winterpause eine gute Serie hingelegt, was aufgrund der Tabellensituation aber auch bitter nötig gewesen ist. Somit hat es die U17 jetzt wieder in der eigenen Hand, sich in den verbleibenden drei Spielen den Klassenverbleib zu sichern.“

fcn.de: Wie wichtig ist sportlicher Erfolg im NLZ?

Wiesinger: „Er ist ein Punkt, den wir vermitteln wollen. Fußball ist Wettkampf und zum Wettkampf gehören Siege und Niederlagen. Wir befinden uns ständig im Wettbewerb. Mit dem Gegner, dem Mitspieler, dem anderen NLZ. Wir haben es hier aber auch mit jungen Menschen zu tun, die sich als Persönlichkeit entwickeln sollen, mit Menschen, die Erfolge feiern, aber auch durch emotionale Täler gehen. Wir sind hier, um ihnen beim Umgang mit diesem Auf und Ab zu helfen, für sie da zu sein, sie zu unterstützen.“

fcn.de: Dafür arbeitet ein großes Team im NLZ.

Wiesinger: „Ja. Eines, das immer eingespielter wird. Der Umbruch fiel in diesem Sommer relativ klein aus. Kontinuität hilft, damit sich die Dinge einspielen können. Die Abläufe optimieren sich, die Rädchen greifen immer besser ineinander. Zum Stilstand wird das nie kommen, weil natürlich auch die Mitarbeiter sich weiterentwickeln, dazulernen und ab und an aus der Rolle herauswachsen.“

fcn.de: Was war dein persönliches Highlight 2022?

Wiesinger: „Das große NLZ-Fest mit den Spielen gegen die Knappenschmiede, die Nachwuchsakademie von Schalke 04. Da roch es nach zwei Jahren Pandemie am Valznerweiher aus allen Poren nach Fußball. Wir haben sehr viel Zeit in diesen Tag investiert, aber der Einsatz hat sich gelohnt. Das war alles authentisch. Wir konnten allen mal wieder zeigen, was hier beim FCN möglich ist.“

fcn.de: Was ist für das NLZ des FCN im kommenden Jahr möglich?

Wiesinger: „Sportlich kommen spannende Wochen auf uns zu. Ich würde mich freuen, wenn sich die U23 Platz drei in der Tabelle zurückerobert. Hinter den beiden Schwergewichten der Liga, vor all den anderen Ausbildungszentren. Die U19 möchte Platz zwei verteidigen, die U17 die Klasse halten. Und in den Jahrgängen dahinter sind alle Teams gut im Rennen, da ist für alle noch etwas möglich. Im Hintergrund beginnen wir jetzt ja schon damit, den Jahrgangswechsel im Sommer vorzubereiten. Dabei gilt es, den Informationsfluss aufrecht zu halten, damit wir jedem das Gefühl vermitteln, dass er sich mitgenommen fühlt. Wo andere Leistungszentren mit Geld glänzen können, haben wir mit der familiären Atmosphäre ein Ass im Ärmel.“

fcn.de: Zum Abschluss: Was ist dein größter Wunsch für 2023?

Wiesinger: „Gesundheit. Für alle. Damit alle im NLZ dem nachgehen können, was sie antreibt. Die Liebe zum Fußball. Nur so können wir das Maximale aus den Mannschaften herausholen und idealerweise Spieler für unsere Lizenzmannschaft ausbilden.“