Nachbericht Stuttgart: Nackenschläge und die Folgen
Vier Spiele in Folge ging der Club nicht mehr in Führung, bis Michael Frey beim VfB Stuttgart in der zehnten Minute wuchtig zum 1:0 traf. Der frühe Treffer reichte am Ende aber nicht, um die Sieglos-Serie zu beenden, weil die Schwaben im zweiten Durchgang drei Treffer innerhalb von 15 Minuten erzielten.
- Die Nachbetrachtung:
Da war er wieder, dieser Nackenschlag, der den Club schon in den letzten Wochen regelmäßig ereilt und in der Folge meist aus dem Konzept gebracht hatte. In Minute 58 bekam Fabian Schleusener den Ball im Strafraum unglücklich an den Arm. VAR-Einsatz. Elfmeter. Tor für Stuttgart. Nur eine Spielminute später war die Führung nicht nur aus der Hand gegeben, das Spielergebnis war komplett gedreht.
Dabei konnte Cheftrainer Jens Keller 45 Minuten nach dem Schlusspfiff die Pressekonferenz mit einem an sich positiven Satz einleiten. „In der ersten Halbzeit ging unser Plan gut auf“, fand der Club-Coach. In der Tat stand der FCN vor allem in der ersten halben Stunde solide, Stuttgart hatte seine Mühen, zu gefährlichen Chancen zu kommen. Oben drauf verbuchte die Offensive eine hohe Effizienz, traf mit der ersten und einzigen Chance des ersten Durchgangs zur Führung.
Und trotzdem verfiel der Club nach dem Seitenwechsel in zuletzt bekannte Muster. Zwar lag der VfB-Ausgleich schon zum Ende der ersten Halbzeit in der Luft (zwei Stuttgarter Treffer wurden durch den VAR aberkannt, eine Chance entschärfte Dornebusch), über das Zustandekommen des ersten Stuttgarter Treffers haderte man dann allerdings doch im Nürnberger Lager. Ebenfalls unglücklich war in Jens Kellers Augen kurz darauf das 1:2. „Für mich war das eine klare Fehlentscheidung, Geis wird von hinten weggeräumt“, und sprach dabei den ungestümen Einsatz von Endo gegen Geis an, Letzterer musste nach der Szene die Partie vorzeitig beenden.
Besonders bitter: Der Club hatte anschließend die große Chance auf den Ausgleich. Keller: „Wir müssen die Riesenchance von Lohkemper machen.“ Die Effizienz des ersten Durchganges ließ der Club hier vermissen, ehe der VfB nur fünf Minuten später zur Entscheidung traf.
- Das sagen die Fans:
Florian Zenger (via Twitter): "Der #FCN ist ein bisschen wie mein Zweijähriger. Er macht was, was er nicht machen soll, man schimpft, er hört zu, grinst ... und macht es trotzdem nochmal."
Heiko Gerneth (via Facebook): "Leider verdient. Das war wieder Mal zu wenig! Erste Hälfte effizient, bis zum ersten nicht gegebenen Tor von Stuttgart defensiv solide - dann wurden wir wieder zu wackelig. Nach vorne keine Entlastung, zu wenig Ideen und Entschlossenheit. Erneut zu viele Fehlpässe. Wie heuer immer zerfallen wir nach einem Gegentor. Das ist richtig erschreckend - man muss heuer wirklich Angst haben."
- Das sagen die Medien:
nordbayern.de: "Am Montag um 20.30 Uhr trafen im Schwabenland zwei Zweitligisten aufeinander, die beide so etwas wie eine sportliche Krise durchmachten. Um 22.20 hatte der VfB Stuttgart seine Misere überwunden - beim 1. FC Nürnberg dagegen verschärft sich die Lage weiter. Entsprechend groß ist der Unmut der Fans."
br.de: "Es hätte das Spitzenspiel in der 2. Bundesliga sein sollen, ein Duell zweier Traditionsklubs, zweier langjähriger Bundesligisten, zweier Aufstiegskandidaten dieser Saison. Nach der 1:3-Niederlage des 1. FC Nürnberg beim VfB Stuttgart blieb jedoch nur die Erkenntnis: Es war das Spiel Aufstiegs- gegen Abstiegskandidat. Und wo der Club nach dem 16. Spieltag steht, ist klar."
- So geht's weiter:
Zwei Heimspiele bleiben dem Club noch, um sich im Tabellenkeller der Zweiten Bundesliga mit einer bestmöglichen Ausgangsposition in die Winterpause zu verabschieden. Am Sonntag, 15.12.19, gastiert um 13.30 Uhr Holstein Kiel. Fünf Tage später ist mit Dynamo Dresden ein direkter Konkurrent im Max-Morlock-Stadion. "Wir sind mitten im Abstiegskampf, das kann man nicht anders sagen", brachte es am Ende Michael Frey in der Mixed Zone der Mercedes-Benz Arena auf den Punkt.
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- VfB Stuttgart
- 58. Silas Wamangituka (Elfmeter) 1:1
59. Mario Gomez 2:1
72. Philipp Förster 3:1
- 1. FC Nürnberg
- 10. Michael Frey 0:1
- Stadion
- Mercedes-Benz Arena
- Datum
- 09.12.2019 20:30 Uhr
- Schiedsrichter
- Robert Schröder
- Zuschauer
- noch unbekannt
- VfB Stuttgart
- Bredlow - Stenzel - Phillips - Badstuber - Sosa (78. Mangala) - Wataru - Ascacibar - 18466 - Förster - Didavi (46. Wamangituka) - Gomez (81. Al Ghaddioui)
- Reservebank
- Kobel, Awoudja, Karazor, Klement, Mangala, Massimo, Al Ghaddioui, Gonzalez, Wamangituka
- Trainer
- Tim Walter
- 1. FC Nürnberg
- Dornebusch - Valentini - Mühl - Sörensen
- Handwerker - Jäger (77. Dovedan) - Geis (61. Petrak) - Lohkemper - Behrens - Schleusener (71. Kerk) - Frey
- Reservebank
- Willert, Nürnberger, Dovedan, Gnezda Cerin, Kerk, Petrak, Medeiros, Zrelak
- Trainer
- unbekannt




