Profis Hintergründe Dienstag, 01.11.2016

Nachbericht St. Pauli: Einen Punkt gewonnen oder zwei verloren?

Foto: Sportfoto Zink

Die Club-Spieler kämpfen sich auf dem Hamburger Kiez nach einem frühen 0:1-Rückstand zurück in die Partie und verpassen am Ende knapp den fünften Sieg in Folge. Doch wie ist der 11. Spieltag einzuordnen? Schwartz sieht es realistisch.

  • Die Nachbetrachtung

Vier Spiele, vier Siege; in den vergangenen Wochen arbeitete sich der Club konstant aus dem Tabellenkeller hinauf ins obere Mittelfeld der Tabelle. Was folgte, war das knappe Aus im Pokal gegen die Schalker Knappen, wobei der Club in Durchgang zwei lange an der Überraschung kratzte und zuletzt das Spiel am Millerntor auf St. Pauli. Ein 1:1-Unentschieden beim Tabellenletzten: einen Punkt gewonnen oder zwei verloren?

Die Punkteteilung verdient eine realistische Einordnung. Das Gegentor von Christopher Buchtmann fiel früh, nach nur sechs Minuten, und erwischte den Club. "Die ersten Minuten hatten wir uns anders vorgestellt. Wir wollten anders auftreten", erklärte Schwartz hinterher. Im Anschluss dominierten die Cluberer die Gastgeber deutlich und erzielten 14 Minuten später den verdienten Ausgleich. Für den fünften Sieg in Serie fehlte am Ende die zündende Idee, der entscheidende, letzte Pass und auch ein wenig Durchschlagskraft im letzten Spielfelddrittel.

Als St. Paulis Sahin zehn Minuten vor Schlusspfiff alleine vor Thorsten Kirschbaum vergab, konnte man sich über den einen Punkt sogar kurzzeitig freuen."Es hätten am Ende null Punkte sein können, aber genauso gut auch drei", so Schwartz, der zufrieden war, dass seine Mannschaft auch in der zweiten englischen Wochen Leidenschaft und Einsatzbereitschaft an den Tag legte und auch die erneuten personellen Ausfälle (dieses Mal Bulthuis und Behrens) kompensiert werden konnten. "Wir sind weiter auf einem guten Weg", resümierte Schwartz hinterher.

  • Die Personalien

Seit seinem Dienstantritt in diesem Juli musste der Chef-Trainer seine Start-Elf aufgrund diverser Verletzungen regelmäßig umbauen und neu zusammenstellen. Nach Willi Evseev, Enis Alushi und Georg Margreitter verabschiedeten sich mit Cedric Teuchert, Shawn Parker, Raphael Schäfer, Rurik Gislason, Tim Leibold, Dave Bulthuis und zuletzt Hanno Behrens Woche für Woche neue Bausteine aus Schwartz' Überlegungen.

Gegen St. Pauli kehrte Tim Leibold auch in der Liga zurück in die Startelf und fand sich prompt auf der Position von Hanno Behrens wieder. Im Pokal gegen Schalke agierte der Schwabe noch auf dem gewohnten linken Flügel, doch auch auf der Sechser-Position lieferte er nun eine starke Partie ab. Zwar wird die Verletzten-Liste allmählich kürzer – Schäfer, Gislason, Evseev und Teuchert sind allesamt inzwischen wieder einsatzfähig. Doch am Montagabend humpelte Tim Matavz in der 55. Minute angeschlagen vom Platz. Nach einem Schlag auf die Wade vor der Halbzeit ging es für den Stürmer nicht mehr weiter. Die anfängliche Hoffnung, den Stürmer am Freitag wieder einsetzen zu können, zerschlug sich schnell. Mit einem Syndesmosebandabriss im rechten Sprunggelenk fällt der Slowene mehrere Wochen aus.

  • Das sagen die Medien:

kicker online: Nürnbergs Siegesserie endet am Millerntor - Sahin lässt den Matchball liegen: St. Pauli erwischte einen Traumstart, dann aber ergriffen die Franken die Initiative, glichen aus und gaben den Ton an. Die zweiten 45 Minuten waren recht ausgeglichen, die Hamburger hatten jedoch die besseren Chancen - darunter Sahin, der den Sieg für das Tabellenschlusslicht auf dem Fuß hatte.

nordbayern.de: FCN nach Pauli: Die Moral stimmt, die Leistung nicht ganz: Schon in der ersten Halbzeit hätten die Gäste mit zielstrebigerer Dienstverrichtung für eine Vorentscheidung sorgen können. Und sie hatten auch Pech, dass Schiedsrichter Osmers erst hinterher zugab, dass Hedenstads Handspiel im eigenen Strafraum zwingend einen Strafstoß zur Folge hätte haben müssen.

bild.de: Nürnberg beweist mal wieder seine Effektivität am ruhenden Ball. Die Clubberer sind mit jetzt acht Toren die Standard-Könige der 2. Liga. Verpassen aber den Sprung auf Platz sieben.

GLUBB-Blog: St.Pauli – FCN 1:1! Im Endeffekt gerecht! Hätte, hätte, Fahrradkette! Das werden wohl beide Teams nach diesem Montag-Abend-Kick sagen. Der 1.FC Nürnberg mit der besseren Spielanlage und mit mehr Spielanteilen, der FC St. Pauli mit den größeren Chancen.

  • Das sagen die Fans

Helge Staude (facebook): "Punkt ist ok. Für einen Dreier hätte man am Ende mehr riskieren müssen."

Frank Brehme (facebook): "Ich verstehe die Leute mit "Ein Punkt ist Ok" überhaupt nicht. Uns wurde ein ELFER NICHT gegeben und Paulis Tor war ABSEITS!! Die Gesamtleistung war vielleicht ein Punkt aber die FAKTEN wären 3!!“

Flo Müller (facebook): "Naja sieht man die 2. HZ können wir mit dem Punkt gut leben. Abwehr war heute nicht auf der Höhe - dafür aber ein fettes Lob an Kirsche, ohne den wir heute wohl verloren hätten."

Frank Ordosch (twitter): "Nach der fahrigen 2. Halbzeit muss #DerClub mitm Unentschieden zufrieden sein. Wäre mehr drin gewesen plus ein klarer Elfer. #FCSPFCN #fcn"

Spieldaten

11. Spieltag, 2. Bundesliga 2016/2017
1 : 1
FC St. Pauli
6. Christopher Buchtmann 1:0
1. FC Nürnberg
20. Guido Burgstaller 1:1
Stadion
Datum
31.10.2016 20:15 Uhr
Schiedsrichter
Harm Osmers
Zuschauer
29546

Aufstellung

FC St. Pauli
Himmelmann - Hedenstad - Sobiech - Avevor - Koglin (66. Buballa) - Nehrig - Buchtmann - Sahin - Sobota (74. Neudecker) - Miyaichi (29. Litka) - Ducksch
Reservebank
Heerwagen, Buballa, Gonther, Hornschuh, Kyoung-Rok, Litka, Neudecker
Trainer
Ewald Lienen
1. FC Nürnberg
Kirschbaum - Brecko - Hovland - Mühl - Sepsi - Petrak - Leibold (90. Kammerbauer) - Kempe - ?? - Burgstaller - Matavz (55. Sylvestr)
Reservebank
??, Evseev, Gíslason, Kammerbauer, Salli, Sylvestr, Teuchert
Trainer
Alois Schwartz

Ereignisse

6. min Spielstand: 1:0
Christopher Buchtmann

20. min Spielstand: 1:1
Guido Burgstaller

29. min Spielstand: 1:1
Maurice Jerome Litka kommt für Ryo Miyaichi

49. min Spielstand: 1:1
Christopher Buchtmann

55. min Spielstand: 1:1
Jakub Sylvestr kommt für Tim Matavz

60. min Spielstand: 1:1
Bernd Nehrig

65. min Spielstand: 1:1
Ondrej Petrak

66. min Spielstand: 1:1
Daniel Buballa kommt für Brian Koglin

74. min Spielstand: 1:1
Richard Neudecker kommt für Waldemar Sobota

82. min Spielstand: 1:1
Maurice Jerome Litka

90.(+1) min Spielstand: 1:1
Patrick Kammerbauer kommt für Tim Leibold

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