Nachbericht Paderborn: Gutes Pflaster Ostwestfalen
Erst zum vierten Mal überhaupt trafen der Club und der SC Paderborn in einem Pflichtspiel aufeinander. Aufgrund einer hohen Effektivität auf der einen und einer leidenschaftlichen Abwehrarbeit auf der anderen Seite feierten wir am Sonntagnachmittag den vierten Sieg im vierten Duell mit dem Sport-Club.
- Die Nachbetrachtung:
Die Region in und um Ostwestfalen scheint uns zu liegen. Keine zwei Wochen war es her, dass der Club im 80 Kilometer Luftlinie entfernten Osnabrücker Stadion an der Bremer Brücke drei Punkte mit nach Hause nahm. Gegen die bis dato einzige Mannschaft der Liga, die noch keine Niederlage hinnehmen musste. Zwei Spieltage später war der Club beim SC Paderborn zu Gast, immerhin seit Juni ohne Heimniederlage ausgekommen und äußerst passabel in diese neue Spielzeit gestartet. Und auch dort überzeugte die Elf von Cheftrainer Robert Klauß über weite Strecken. „Wir sind sehr froh über den Auswärtssieg. Wir wussten, dass uns ein schweres Spiel bevorsteht, weil Paderborn eine gute Mannschaft hat. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, wie sie gearbeitet hat.“
Wegweisend für den zweiten Auswärtssieg in Folge war vor allem die Kaltschnäuzigkeit. Drei Schüsse aufs Tor gelangen der FCN-Offensive (zwei waren es auf Seiten der Paderborner), von denen aber zwei den Weg ins Gehäuse fanden. Robin Hack ging bei seinem Führungstreffer volles Risiko, schmiss sich regelrecht mit dem Leder ins Tor, verletzte sich dabei aber auch und musste in der 39. Minute ausgewechselt werden. Ein für den Spielverlauf perfektes Timing fand dann nach dem Seitenwechsel der in einer Top-Form stehende Felix Lohkemper, der eine Schäffler-Flanke mit dem Kopf vollendete (47.). „Wir haben beide Tore sehr gut herausgespielt und vorne aus wenig Chancen viel gemacht“, lobte Assistgeber Manuel Schäffler seine Stürmer-Kollegen.
Vorne effektiv, hinten weitestgehend sicher - und daher auch ein unterm Strich absolut verdienter Dreier. "Wir sind glückich, dass wir zu Null gespielt haben, auch wenn wir nach dem 1:0 ein bisschen zittern mussten. In der zweiten Halbzeit haben wir dann deutlich besser verteidigt, auch wenig Torabschlüsse zugelassen." Trotz Paderborner Schlussoffensive sorgte die stabile Viererkette im Verbund mit dem Mittelfeld dafür, dass die Ostwestfalen im zweiten Durchgang keinen einzigen Abschluss auf das Gehäuse von Christian Mathenia abfeuerten. "Zu Paderborn hat gut gepasst, dass wir gut verteidigen und schnell umschalten, weil wir ihnen dann ihre Stärken rauben und ihre Schwächen offenbaren konnten, dass sie nämlich nach Ballverlust Räume aufgeben, die wir ausgeguckt und genutzt haben", analyisierte der Club-Coach.
- Das sagen die Medien:
Nordbayern.de: „Der SC rannte zwar weiterhin an und hatte auch öfter den Ball, brachte aber einfach keine Struktur in seine Aktionen. Nürnberg stand kompakt und ließ nicht viel zu, genauer gar nichts. Irgendeiner brachte immer noch irgendwie einen Fuß oder Kopf dazwischen, wenn’s mal richtig brenzlig zu werden drohte. Kämpferisch war das richtig stark, wie sich der Club eine Woche nach dem verlorenen Derby präsentierte, spielerisch blieben auf dem tiefen Boden etliche Wünsche unerfüllt. Darum ging es am Sonntag in Paderborn aber wohl auch nur am Rande.“
Neue Westfälische: „Die besagte Führung war ein wenig schmeichelhaft, doch nach dem Wechsel sollten sich die Nürnberger den zweiten Auswärtssieg der Saison redlich verdienen. Dabei schlugen die Gäste auch nach dem Wechsel früh zu. Johannes Geis spielte gegen weit aufgerückte Paderborner einen Steilpass weit in die gegnerische Hälfte. Der am Sechzehner stehende Zingerle ging nicht zum Ball, sondern eilte ins Tor zurück. So kam Schäffler ans Spielgerät. Der FCN-Angreifer flankte auf Lohkemper, der zum 0:2 (49.) einköpfte.“
- Das sagen die Fans:
B En Ni (via Facebook): „Kämpferisch, bissig, super Leistung der gesamten Mannschaft. Hecking und Klaus machen nen super Job. Das zahlt sich jetzt langsam aus. Man muss dem ganzen nur Zeit geben.“
Manu Nervig (via Facebook): „Die Leistung hat mich echt überrascht. Das Paderborner Aufbauspiel und allgemein deren Stärken so eingeschränkt und im Gegenzug die eigenen Chancen genutzt. Man merkt einfach, dass Trainer und Team Potenzial haben, aber man einfach abwarten muss. Vielleicht hat ja jemand das Interview mit Mourinho (Trainer Tottenham) mitbekommen, in dem er über Klopp gesagt hat, dass dieser in seinen ersten 2 Jahren kaum Erfolg hatte und danach mit CL Finale + danach CL Sieg + Liga Sieg Leistung gebracht hat. Klar kann man diese Vereine nicht mitm Club vergleichen, aber mir gehts hier eher drum, dass wieder schwächere Spiele kommen werden, aber wir jetzt (denke ich) die richtigen Ansätze haben, die hohen Positionen mit den richtigen Leuten besetzt haben und man diesen nun Zeit geben muss um wieder in die Erfolgsspur reinzukommen.“
- Ausblick:
Adventssonntage sind in diesem Jahr Adventsspieltage für den Club, zum dritten Mal in Folge treten wir zum Ende der Woche an. Mit den Würzburger Kickers ist das Tabellenschlusslicht zum fränkischen Duell zu Gast im Max-Morlock-Stadion. „Unsere Aufgabe wird sein, dass wir uns nach und nach in der Tabelle hocharbeiten. Wir haben immer noch nicht die Anzahl an Punkten, die wir uns vorgestellt hatten. Heute haben wir gepunktet, das war wichtig“, bilanzierte Klauß nach dem Match. „Jetzt ist es auch so, dass wir schauen, wie wir uns nach vorne arbeiten können. Es wird in den nächsten Spielen wichtig sein, mit dieser Körpersprache und Haltung in die Partien zu gehen.“
Für das Spiel gegen den fränkischen Nachbarn sieht Klauß vor allem eine Hürde. "Gegen Würzburg geht's wieder darum, wie stark wir im Ballbesitz sind. Da geht's dann darum, dass wir, obwohl wir mehr Ballbesitz haben, gegen den Ball aggressiv genug sind. Es ist eine schwere Aufgabe, dass du in einem Spiel sowohl mit als auch gegen den Ball gut bist, weil sonst der Fokus immer auf einer Sache ausgerichtet ist. Das wird gegen Würzburg eine richtige Herausforderung, einen guten Mix hinzubekommen.
Ob Robin Hack dann mit von der Partie sein wird, erfahren wir im Laufe des Dienstages. Am Tag nach dem Spiel war sein Fuß noch geschwollen, um mittels MRT untersucht werden zu können. Erst nach dem Abschwillen, also am morgigen Dienstag, kann Hack genauestens via MRT untersucht werden.
Weitere Artikel zur Partie


- SC Paderborn 07
- –
- 1. FC Nürnberg
- 8. Robin Hack 0:1
49. Felix Lohkemper (Kopfball) 0:2
- Stadion
- Datum
- 06.12.2020 13:30 Uhr
- Schiedsrichter
- Robert Hartmann
- Zuschauer
- noch unbekannt
- SC Paderborn 07
- Zingerle - Dörfler
- Hünemeier - Schonlau
- Collins (57. Okoroji) - Schallenberg - Vasiliadis
(71. Owusu
) - Ingelsson (57. Terrazzino) - Führich (81. Michel) - Antwi-Adjei (57. Pröger) - Srbeny
- Reservebank
- Schulze, Ananou, Correia, Okoroji, Nkaka, Pröger, Terrazzino, Michel, Owusu
- Trainer
- 18466
- 1. FC Nürnberg
- Mathenia - Valentini - Mühl - Sörensen
- Handwerker - Geis (87. Sorg) - Krauß (78. Nürnberger) - Lohkemper
- Dovedan (78. Knothe) - Hack (40. Schleusener) - Schäffler (87. Misidjan)
- Reservebank
- Früchtl, Knothe, Sorg, Nürnberger, Singh, Misidjan, Schleusener
- Trainer
- Robert Klauß







