Nachbericht Osnabrück: Freudvoller Fokus aufs Frankenderby
Kann man eine Derby-Woche besser eröffnen? Am Montagabend überzeugte der Club in vierlei Hinsicht und bereitet sich ab sofort auf das 267. Frankenderby vor.
- Die Nachbetrachtung:
Ein Sieg mit Gegentor, das hatte es letztmals im Mai 2018 (!) gegeben. Damals, beim Auswärtsspiel in Holstein Kiel, sorgte der Club für eine Vorentscheidung im Aufstiegskampf. Zweieinhalb Jahre später fand sich der FCN in einer anderen Tabellenregion wider – bot aber im Stadion an der Bremer Brücke, bei bis dato ungeschlagenen Osnabrückern, eine mindestens genauso souveräne Leistung wie am besagten Abendspiel in Kiel. „Die Jungs haben nach diesem Erfolgserlebnis gelechzt“, sagte Cheftrainer Robert Klauß nach dem Spiel.
Durch den ersten Auswärtssieg der Saison machte der Club einen gewaltigen Sprung in der Tabelle, gerade rechtzeitig vor dem anstehenden Frankenderby. „Die Art und Weise, wie wir heute gespielt haben, war gut. Wir haben die zweiten Bälle fast alle erobert, waren in den Fifty-Fifty-Zweikämpfen fast immer der Sieger. Das war auch wichtig, um das Spiel in unsere Richtung zu lenken“, freute sich Doppeltorschütze Manuel Schäffler, der darüber hinaus auch noch das vorentscheidende 3:0 mit einem Direktpass gekonnt vorbereitete.
Wir starten diese wichtige Woche mit einem bedeutsamen Erfolgserlebnis, das auch sicherlich für eine breitere Brust sorgen wird. Nichtsdestotrotz verfiel unser Club-Coach nicht in komplette Euphorie, sieht weiterhin viel Arbeit. "Wir sind noch längst nicht da, wo wir hinwollen. Wir haben nicht über 90 Minuten ein perfektes Spiel geboten, haben also noch viel Arbeit vor uns“, erklärte Robert Klauß.
- Das sagen die Fans:
Daniel Dreitz (via Facebook): Einfach nur Respekt...und Danke! Nach all' dem Frust und der Wut bzw Enttäuschung der letzten Wochen Einfach mal ein Zeichen gesetzt. Ein Sieg im Derby wäre natürlich die Krönung, aber ich will jetzt nicht in überzogene Euphorie verfallen.
Daniel Weber (via Facebook): Endlich zeigt ihr wieder mal was ihr wirklich drauf habt. Leider ohne große in Unterstützung im Stadion. Da wäre man gerne drin gewesen um mit euch abzufeiern. Macht weiter so Jungs. Ihr könnt es doch!
Das sagen die Medien:
Kicker.de: Nun hatte der Gast aus Franken Oberwasser und nutzte Osnabrücks Fehler konsequent aus. Joker Nürnberger erlief einen durch hohes Anlaufen erzwungenen Rückpass von Ajdini, umkurvte Kühn und vollendete aus spitzem Winkel zum 2:0 (29.) - die erste Zwei-Tore-Führung für den Club in der laufenden Saison. Und es wurde noch besser aus Sicht der Gäste, denn nach einer Balleroberung von Valentini ging es ganz schnell: Geis, Schäffler, Lohkemper - 3:0 (43.). Geis hatte sogar noch eine aussichtsreiche Freistoßchance aus 20 Metern, doch der Standardexperte scheiterte und es blieb beim 3:0 zur Pause.
Sportschau.de: Dabei mussten die Gäste zunächst mit einem Nackenschlag klarkommen: Angreifer Pscal Köpke verletzte sich bereits in der 12. Minute so schwer, dass er von zwei Betreuern gestützt das Feld verlassen musste - er war ohne Fremdeinwirkung in einem Laufduell mit dem Knie weggeknickt. Doch das schien bei den Gästen eine Jetzt-erst-recht-Einstellung auszulösen. In der 25. Minute durfte Enrico Valentini auf der rechten Seite ungestört die Linie heruntermarschieren. Seine Hereingabe landete punktgenau bei Manuel Schäffler, der am ersten Pfosten nur noch den Fuß hinhalten musste.
- Ausblick:
Der Sieg in Osnabrück kam zur genau richtigen Zeit. „Es ist für uns unglaublich geil, mit einem Sieg ins Derby zu gehen. Wir sind heiß. Wir wissen alle, was Derby bedeutet“, kündigte Schäffler an. Dem pflichtete Mittelfeld-Stratege Geis bei: "Wir können uns jetzt kurz freuen, aber dann ist Derbywoche. Das Spiel muss uns Schwung geben. Wir wollen dieses 4:1 jetzt im Derby für unsere Fans vergolden."
Ein Wermutstropfen war indes die Verletzung von Pascal Köpke. Die MRT-Untersuchung am Nachmittag hat ergeben, dass sich der Angreifer einen Kreuzbandriss zugezogen hat und dem Club damit monatelang ausfallen wird.
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- VfL Osnabrück
- 90. Sebastian Kerk (Elfmeter) 1:4
- 1. FC Nürnberg
- 25. Manuel Schäffler 0:1
29. Fabian Nürnberger 0:2
43. Felix Lohkemper 0:3
71. Manuel Schäffler 0:4
- Stadion
- Datum
- 23.11.2020 20:30 Uhr
- Schiedsrichter
- Felix Zwayer
- Zuschauer
- noch unbekannt
- VfL Osnabrück
- Kühn - Ajdini - Beermann - Trapp
- Reichel (46. Wolze) - Taffertshofer - Multhaup (46. Ihorst) - Henning (46. Schmidt) - Reis (59. Blacha) - Kerk - Amenyido
- Reservebank
- Nicolas, Engel, Gugganig, Susac, Wolze, Blacha, Köhler, Schmidt, Ihorst
- Trainer
- Marco Grote
- 1. FC Nürnberg
- Mathenia - Valentini (82. Sorg) - Mühl - Sörensen
- Handwerker - Krauß
(82. Behrens) - Geis - Lohkemper (72. Schleusener) - Hack - Köpke (12. Nürnberger) - Schäffler (82. Dovedan)
- Reservebank
- Früchtl, Knothe, Krätschmer, Sorg, Behrens, Dovedan, Nürnberger, Rhein, Schleusener
- Trainer
- Robert Klauß








