Nachbericht: Ein schwarzer Tag
Ein schlimmer Vorfall im Vorfeld, ein schwacher Auftritt auf dem Platz - nach dem Hannover-Spiel zeigt man sich beim Club betroffen, aber auch selbstkritisch.
- Nachbetrachtung
„Das sind Dinge, die einem den Spaß am Spiel nehmen“, sagte Jens Keller am späten Freitagabend nach dem Heimspiel gegen Hannover 96 und meinte damit eine widerliche Aktion, die sich zuvor an verschiedenen Örtlichkeiten ereignet hatte. „Da fällt einem nichts mehr ein. Wenn du dich vor dem Spiel mehr mit so etwas beschäftigst als mit dem Fußball, dann ist das einfach traurig.“
Auch Sportvorstand Robert Palikuca zeigte sich von dem außerordentlich geschmacklosen Vorfall geschockt und „hätte Verständnis gehabt, wenn die betroffenen Spieler nicht hätten spielen wollen“. Die auf den Aufklebern bedrohten Akteure waren im Vorfeld der Begegnung informiert worden und hatten sich schließlich für einen Einsatz entschieden. Als "Ausrede für unsere Leistung" wollte man den Vorfall allerdings nicht hernehmen, betonte Keller.
Auch die Spieler zeigten sich bei der Suche nach Erklärungen für die 0:3-Niederlage gegen Hannover äußerst selbstkritisch. „Mit 80 Prozent funktioniert es nicht“, monierte Georg Margreitter. „Ich dachte, diese Phase, wo wir läuferische und kämpferische Dinge vermissen lassen, haben wir hinter uns.“
Einfach zur Tagesordnung will man deshalb nicht übergehen: „Wir müssen offen miteinander darüber sprechen, woran es gelegen hat. Jeder einzelne muss sich hinterfragen, ob er alles dafür gegeben hat, die drei Punkte in Nürnberg zu behalten“, so Christian Mathenia.
- Ausblick
Den Vorfall mit den Aufklebern hat der Club zur Anzeige gebracht. Die Polizei ermittelt und wird hoffentlich den oder die Verursacher ausfindig machen und zur Rechenschaft ziehen. Beim Club versucht man, den Blick wieder nach vorne zu richten. „Das war die Tat eines Vollidioten“, so Palikuca deutlich. „Unser Thema ist der Fußball.“
Und dabei startet man ab Montag in die Vorbereitung aufs nächste Auswärtsspiel beim FC St. Pauli am Sonntag, 15.03.20. Aufgrund der aktuellen Lage bezüglich des Corona-Virus hat der Club einige Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. So wird es vorerst keine öffentlichen Trainingseinheiten geben. Wir bitten dafür um Verständnis und hoffen, schnellstmöglich zu den gewohnten Regelungen zurückkehren zu können.
Bis auf Weiteres nicht mitwirken kann Lukas Mühl. Der Innenverteidiger hatte sich im Abschlusstraining vor dem Hannover-Spiel verletzt. Eine MRT-Untersuchung am Freitagmorgen ergab, dass der Rechtsfuß eine Sehnenverletzung im Oberschenkel erlitten hat. Im Laufe der Partie kamen dann noch zwei weitere Verletzte hinzu: Asger Sörensen musste mit muskulären Problemen im hinteren Oberschenkel vom Feld. Bereits in Halbzeit eins hatte es Enrico Valentini erwischt, der Rechtsverteidiger erlitt bei einem Zusammenprall eine Beckenprellung.
Weitere Artikel zur Partie
- 1. FC Nürnberg
- –
- Hannover 96
- 18. Timo Hübers (Kopfball) 0:1
27. Linton Maina 0:2
90. Hendrik Weydandt 0:3
- Stadion
- Datum
- 06.03.2020 18:30 Uhr
- Schiedsrichter
- Markus Schmidt
- Zuschauer
- 26745
- 1. FC Nürnberg
- Mathenia - Valentini (42. Nürnberger) - Margreitter - Sörensen (72. Lohkemper) - Handwerker - Geis - Erras - Dovedan (46. Schleusener) - Behrens - Hack - Frey
- Reservebank
- Willert, Nürnberger, Gnezda Cerin, Kerk, Besong, Ishak, Lohkemper, Schleusener, Zrelak
- Trainer
- unbekannt
- Hannover 96
- Zieler - Elez - Hübers - Anton - Jung - Horn - Kaiser - Haraguchi - Teuchert (79. Prib) - Maina (90. Muslija) - Guidetti (66. Weydandt)
- Reservebank
- Ratajczak, Albornoz, Bakalorz, Muslija, Ochs, Prib, Stendera, Stehle, Weydandt
- Trainer
- unbekannt