Nachbericht Braunschweig: Nightmare on Hamburger Street
Hinten gelegen, Spiel souverän gedreht, Ausgleich kassiert und am Ende sogar noch verloren: der Club erlebte an Halloween mehr Drama als Horror, ein Happy End blieb trotzdem aus - im Gegenteil.
- Die Nachbetrachtung:
Auch mit einem Tag und einer Nacht Abstand liegt dieses Auswärtsspiel noch schwer im Magen, was unter anderem am diskussionswürdigen Elfmeter lag, der auch beim 16. Blick auf die Slo-Mo weiterhin viele Fragezeichen übriglässt. Fakt ist: der Club trat gestern die Heimreise ohne Punkte an. „Natürlich sind wir enttäuscht“, lautete daher auch das nachvollziehbare Fazit von Cheftrainer Robert Klauß.
Dabei deutete nach den ersten 45 Minuten vieles auf den ersten Auswärtssieg in dieser Spielzeit hin. Der Club machte im EINTRACHT-Stadion ein ordentliches Spiel, auch wenn zunächst die Gastgeber nach einem individuellen Geniestreich jubeln durften. „Wir waren in der ersten Halbzeit sehr dominant, hatten einen guten Ballbesitz. Nach dem Rückstand haben wir uns nicht aus der Ruhe bringen lassen, sind zurückgekommen. Ich fand gut, wie wir das gemacht haben, wir sind ruhig und strukturiert geblieben“, lobte Klauß.
In Person von Pascal Köpke, der in Niedersachsen sein Startelf-Debüt feierte und das Vertrauen des Trainers mit einem Doppelpack zurückzahlte, drehte der FCN die Partie verdientermaßen, ging mit einer knappen Führung in die Pause und drängte auch danach auf ein deutlicheres Ergebnis. „Wir sind gut aus der Halbzeit rausgekommen. Wir hatten uns vorgenommen, direkt das 3:1 zu machen, das ist uns nicht gelungen. Dann schlafen wir einmal, haben eine schlechte Staffelung und verteidigen den Schnittstellenball nicht“, analysierte Klauß auf der PK nach dem Spiel, wie die Löwen zum Ausgleich kamen.
Und als wäre das nicht schon bitter genug, kam eben noch die zweifelhafte Elfmeterentscheidung oben drauf, die Klauß aber nicht allein als Ausrede gelten lassen wollte: „Spiele werden in den Strafräumen entschieden, da haben wir vorne und hinten bisschen was liegen lassen. Deswegen haben wir heute keinen Sieg geholt.“
- Das schreiben die Medien:
Ndr.de: „Sven Waschitzki pfiff zur Überraschung aller Sekunden vor dem Ende Foulelfmeter für die Eintracht. Lasse Schlüter hatte sich bei einem handelsüblichen Zweikampf im Strafraum plump fallen lassen. Vier Minuten dauerte daraufhin die Überprüfung der Szene per Videobeweis - und Waschitzki reichte eine minimale Berührung, um bei seiner Entscheidung zu bleiben. Nick Proschwitz nahm das Geschenk gern an und schoss die Braunschweiger zu ihrem zweiten Saisonsieg.“
Kicker.de: „Braunschweig besiegte Nürnberg mit 3:2. Der FCN dominierte den ersten Durchgang, nach überraschendem Rückstand durch ein Traumtor der Eintracht drehten die Franken den Spieß noch vor dem Wechsel um. Der BTSV antwortete bald nach Wiederanpfiff, hielt mit Leidenschaft dagegen und gewann durch einen zweifelhaften Elfmeter.“
- Das sagen die Fans:
Fabi Walter (via Facebook): „Die Leistung war nicht schlecht finde ich, extrem unglückliche Niederlage heute und sehr unverdient. Einzigen Vorwurf den man machen könnte wäre dass man in Halbzeit 2 nicht ganz so dominant war als in Halbzeit 1 aber die Leistung passte. Findet sich nur leider nicht in den Punkten wieder...“
Alexander Neuper (via Twitter): „Wenn man nach 17 Wiederholungen nicht sagen kann, ob eine Berührung vorliegt, es dem Braunschweiger aber beide Beine gleichzeitig wegreißt, würde ich ja von einer Schwalbe ausgehen.“
- Ausblick:
Am Morgen nach dem Spiel versammelte sich der Club-Tross am Valznerweiher, um die Niederlage aufzuarbeiten und ein Training zu absolvieren. Für den Montag steht dann Regeneration auf dem Programm, ehe am Dienstag mit einer Doppel-Einheit die Vorbereitung auf das nächste Spiel startet. Am Samstag, 07.11.2020, ist Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf zu Gast im Max-Morlock-Stadion.
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- Eintracht Braunschweig
- 21. Danilo Wiebe 1:0
52. Martin Kobylanski 2:2
90. Nick Proschwitz (Elfmeter) 3:2
- 1. FC Nürnberg
- 31. Pascal Köpke 1:1
42. Pascal Köpke 1:2
- Stadion
- Datum
- 31.10.2020 13:00 Uhr
- Schiedsrichter
- Sven Waschitzki-Günther
- Zuschauer
- 2788
- Eintracht Braunschweig
- Dornebusch - Ziegele - Wydra - Nikolaou - Wiebe - Ben Balla
- Kroos - Schlüter - Kobylanski (84. Kammerbauer) - Kaufmann (72. Bär) - Proschwitz
- Reservebank
- Fejzic, Burmeister, Kessel, Schultz, Bär, Kammerbauer, Schwenk, Kupusovic, Otto
- Trainer
- Daniel Meyer
- 1. FC Nürnberg
- Mathenia - Valentini - Mühl - Sörensen - Handwerker - Krauß
- Nürnberger (72. Singh) - Köpke (86. Schleusener) - Geis (86. Behrens) - Hack (79. Lohkemper) - Schäffler
- Reservebank
- Früchtl, Knothe, Krätschmer, Behrens, Dovedan, Rhein, Singh, Lohkemper, Schleusener
- Trainer
- Robert Klauß







Daniel Meyer (Braunschweig)
