Nach Videobeweis: Frust größer statt Brustlöser
Der Club steigert sich beim Auswärtsspiel in Mainz. Zum Punktgewinn reicht das nicht. Auch, weil der Videobeweis in dieser Saison keine Hilfe für den Aufsteiger ist.
- Die Nachbetrachtung
Man kann viel erledigen in rund zwei Minuten, wenn man gut ist. Zum Beispiel 200 Meter Brustschwimmen, 800 Meter laufen, ein Europacup-Spiel drehen (Danke Marek!) oder gar ein Championsleague-Finale verlieren. Oder man sucht in dieser Zeit in einem Keller in Köln nach Motiven, warum der Treffer von Adam Zrelak in Mainz dem 1. FC Nürnberg nicht die Brust löst, sondern den Frust erhöht. Und der Frust beim 1. FC Nürnberg ist groß. 13 Spiele in Folge nicht mehr gewonnen.
Die sehnlichst erhoffte Wende weiterhin nicht eingeleitet. Der Abstand bleibt gleich, die Spiele werden aber weniger. Trotzdem will die Mannschaft aus dem Aufstieg in Mainz Zuversicht ziehen. Torhüter Christian Mathenia: „Wir haben uns deutlich gesteigert im Vergleich zum Heimspiel gegen Berlin. Es ist nicht mehr viel, was fehlt und Aufgeben für uns keine Option.“
- Das sagen die Medien
Nordbayern.de: „Schon wieder kein Dreier, schon wieder kein Punkt: Der 1. FC Nürnberg verliert am Samstag mit 1:2 beim FSV Mainz 05. In einer spannenden Partie wirkt der Club weitestgehend auf Augenhöhe, muss sich am Ende aber dennoch geschlagen geben - auch, weil der Videoschiedsrichter aus Köln eine umstrittene Zentimeter-Entscheidung korrigiert.“
Allgemeine Zeitung: „Spätestens ab diesem Zeitpunkt waren die Gäste richtig in der Partie. Das Spiel wurde ruppiger und die Franken schwangen sich zu einem äußerst unangenehmen Gegner auf. Viel Kampf, eine Fouls - die Begegnung verlagerte sich ins Mittelfeld. Bis die Gäste auf einmal durchkamen. Nach einer Flanke kam Adam Zrelak in der 62. Minute vor Alexander Hack an den Ball und traf zum 2:1 für den FCN - dachten alle. Der Ball lag schon auf dem Anstoßpunkt, da fasste sich Schiedsrichter Bastian Dankert an sein Ohr. Videoschiedsrichter Marco Fritz meldete sich aus Köln und stellte eine Abseitsposition des Nürnbergers fest.“
Clubfans-United.de: „Ja, man hatte wieder viele Fehler im Spiel und ja, man konnte oft nicht überzeugen, aber man riss sich sprichwörtlich den Arsch auf und kam in der Schlussphase der 1. Halbzeit zum mehr als verdienten Ausgleich nach Eckball durch Margreitter.“
- Das sagen die Fans
@YpsilantiAndrea (via Twitter): „Wenn ein Fußballspiel nicht mehr durch das Spiel entschieden wird, sondern durch die Technik des Videoschiedsrichters in irgendeinem Keller (die sich heute auch noch blamiert haben), dann macht das doch alles keinen Spaß mehr #fcn
Jürgen Müller (via Facebook): Solche Entscheidungen machen den Sport kaputt. Schade für den FCN, der sich deshalb heute für eine ansprechende Leistung nicht belohnen konnte.
Frank Ordosch (via Twitter): Ja, der #fcn ist nicht sattelfest und macht zu viele leichte Fehler. Aber wenn dich eine sehr unglückliche Schiedsrichterentscheidung aus der Bahn wirft, beeinflusst das eben den Spielverlauf.
Thomas Paulwitz (via Facebook): „Nach 2:1-Führung noch 1:2 verlieren, das schafft nur der Club.“
- Der Ausblick
Nachdem Robert Bauer am Sonntag einige intensive Läufe absolvieren konnte, sollten nach dem freien Montag wieder alle Spieler im Training zur Verfügung stehen. Am Mittwochvormittag wird es wieder eine öffentliche Trainingseinheit geben. Dann geht es in die intensive Vorbereitung auf das Heimspiel gegen Werder Bremen (Samstag, 15.30 Uhr, Max-Morlock-Stadion). Ein schwerer Brocken, doch im Hinspiel gelang es dem 1. FCN einen verdienten Punkt aus dem Weserstadion zu entführen. Mit etwas Glück war am Ende sogar ein Sieg drin. Mathenia: „Bei allen Fehlern, Glück hatten wir in dieser Saison insgesamt nicht so viel. Doch wir arbeiten daran, dass wir es einfach erzwingen.“ Am besten schon am Samstag gegen Bremen...
Weitere Artikel zur Partie
- 1. FSV Mainz 05
- 12. Daniel Brosinski 1:0
73. Robin Quaison 2:1
- 1. FC Nürnberg
- 43. Georg Margreitter 1:1
- Stadion
- Datum
- 26.01.2019 15:30 Uhr
- Schiedsrichter
- Bastian Dankert
- Zuschauer
- 22005
- 1. FSV Mainz 05
- Müller - Brosinski - Bell - Hack - Caricol - Malong - Öztunali (54. Maxim) - Gbamin - Boetius - Mateta (82. Ujah) - Quaison (79. Latza)
- Reservebank
- Zentner, Niakhaté, Baku, Holtmann, Latza, Maxim, Ujah
- Trainer
- Sandro Schwarz
- 1. FC Nürnberg
- Valentini - Zrelak - Misidjan - Palacios - Pereira (66. Löwen) - Petrak (87. Kerk) - Leibold - Ewerton José - Margreitter - Mathenia
- Reservebank
- Bredlow, Jäger, Kerk, Kubo, Löwen, Ishak, Knöll
- Trainer
- Michael Köllner