Profis Hintergründe Samstag, 11.02.2017

Mit Geduld etwas wachsen lassen

Foto: Sportfoto Zink

Nach einem 0:1-Rückstand zeigt sich die Schwartz-Elf gegen Braunschweig von ihrer kämpferischen Seite und erreicht ein hochverdientes Remis. Wäre der Dreier drin gewesen? Der Nachbericht.

  • Die Nachbetrachtung

Eine Niederlage, ein Sieg, ein Unentschieden. Für den Club war 2017 bisher alles dabei. Auch innerhalb der 90 Minuten des 20. Spieltags am Freitagabend, 10.02.17, kam einiges an Gefühlen zusammen. Denn gegen den Tabellendritten aus Braunschweig brauchten die Hausherren 25 Minuten, um in die Partie zu finden. 25 turbulente erste Minuten, nach denen es durch ein Tor von Christoffer Nyman 0:1 (23.) stand – über ein 0:2 hätte sich zu diesem Zeitpunkt niemand beschweren dürfen.

Doch die Mannen um Interims-Kapitän Georg Margreitter legten in der Folge einen Schalter um. „Wir haben uns richtig gut gesteigert, den Ball gut laufen lassen und Möglichkeiten rausgespielt. Leider haben wir in der ersten Hälfte das Tor nicht gemacht“, bilanzierte Chef-Trainer Alois Schwartz nach der Partie. „Wir haben uns für die zweite Halbzeit vorgenommen, öfter den Abschluss zu suchen“, sagt Schwartz weiter – eine Bemühung, die in der 53. Minute durch den sehenswerten Ausgleichstreffer von Youngster Abdelhamid Sabiri belohnt wurde. „Dann hat man die breitere Brust gespürt.“

„Mit der Leistung kann man zufrieden sein“, findet Mittelfeldlenker Hanno Behrens, aber „mit dem Ergebnis weniger, es war mehr drin.“ Dennis Lippert hatte noch einmal auf der Linie klären müssen und auch kurz vor Abpfiff war der Club bei eigenem Befreiungsschlag im Glück, während man sich selbst einige Möglichkeiten zum Sieg erarbeitet hatte. Daher ordnet Alois Schwartz den Auftritt richtig ein: „Wenn du Pech hast, gehst du heute mit leeren Händen nach Hause.“ Nichtsdestotrotz habe man – auch in Hinblick auf die bittere 1:6-Pleite im Hinspiel bei den Löwen – „eine Mannschaft auf dem Platz gesehen, die eine tolle Moral gezeigt und gesagt hat: Ich will das Spiel gewinnen.“

  • Die Personalien

Ondrej Petrak kehrte nach abgesessener Gelbsperre in die Startelf zurück, Lukas Mühl – in der Vorwoche auf der Sechs – rotierte stattdessen auf die Ersatzbank. Schwartz zur Personalie: „Lukas hat in der vergangenen Woche nur einmal trainieren können und das nicht an der Leistungsgrenze – Ondrej hat ein ordentliches Spiel geliefert.“ Für Petrak war wiederum Steffen Eder aus dem Kader rotiert.

Freude machten auch die Darbietungen von Patrick Kammerbauer und Dennis Lippert, die auf den Außenbahnen erneut das Vertrauen des Trainers erhielten. „Patrick Kammerbauer ist mit seinen Leistungen gewachsen“, findet der Chef-Trainer. Dennis Lippert erhielt den Lohn für seinen beherzten Premierenauftritt in Heidenheim. Er mache „instinktiv viel richtig“. Abdelhamid Sabiri durfte im dritten Spiel seinen bereits dritten Treffer im Dress der Profis bejubeln. Cedric Teuchert kam erneut als Joker zum Einsatz und rundete den Auftritt der NLZ-Schüler ab.

„Wir wissen, wozu sie im Stande sein können“, freute sich auch Schwartz über die Leistungen der Jungen, mahnte aber gleichzeitig an, dass auf Sicht natürlich noch Schwankungen vorkommen können. „Noch 14 Spiele auf diesem Level zu spielen ist nicht einfach. Wir brauchen Geduld, gerade in der Phase, in der wir sind, damit etwas wachsen kann. Da ist auch das Umfeld in der Verantwortung.“

  • Das sagen die Medien

kicker online: In einer nicht hochklassigen, aber spannenden Zweitligabegegnung haben sich der 1. FC Nürnberg und Eintracht Braunschweig 1:1-Unentschieden getrennt. Der Club, der die Anfangsphase verschlafen hatte und auch verdient in Rückstand geraten war, kämpfte sich in die Partie zurück und blieb über den Großteil der 90 Minuten spielbestimmend.

nordbayern.de:  Anreize, um das Duell mit Braunschweig siegreich zu gestalten, hatte der Club genug: Nürnbergs Heimbilanz war stark verbesserungswürdig, eine Revanche für die 1:6-Hinrundenklatsche erwünscht. Der FCN verschläft die Anfangsphase, gefällt dann aber im Vorwärtsgang.

bild.de: Fast hätte Braunschweig nach 35 Jahren mal wieder in Nürnberg gewonnen. Aber Sabiri schafft noch das 1:1 gegen die engagiert auftretenden Gäste.

Clubfans United: Es war ein 1:1 das letztlich durch die Unterschiedspieler auf beiden Seiten ermöglicht wurde. Auf Braunschweiger Seite war es Hernandez[…], auf Seiten des FCN Sabiri […]. Angesichts des Eindrucks der Zweiten Halbzeit war der erste Gedanke nach dem Spiel der von zwei verlorenen Punkten, andererseits war die Qualität der Chancen der Gäste durchaus so hoch, dass auch sie mehr als ein Tor hätten schießen können. Dennoch bleibt festzuhalten, dass der FCN erneut spielerisch über einen langen Zeitraum des Spiels überzeugen hat können.

  • Das sagen die Fans

Frank Ordosch (Twitter): EIN Punkt ist besser als kein Punkt. Aber wenn du so Sturm & Drang spielst, hätt #DerClub den Sieg verdient! Jugendstil rules. #fcnebs #fcn

Max (Twitter): Vernünftiges Spiel. 3 Punkte waren drin. Ein Heimspiel, welches mal wieder Spaß gemacht hat. Weiter so! #fcnebs

Harald Stepputtis (Facebook): Mir hätte ein Sieg natürlich auch besser gemundet aber die Leistung der Jungen hat heute gepasst und somit kann ich mit dem Punkt leben.

Peter aus Nürnberg (nordbayern.de): Gegen so eine gute Mannschaft wie Braunschweig haben wir uns sehr gut gehalten. Die Jungen sind hervorragend. Zum Dreier fehlte das Quäntchen Glück.

Spieldaten

20. Spieltag, 2. Bundesliga 2016/2017
1 : 1
1. FC Nürnberg
53. Abdelhamid Sabiri 1:1
Eintracht Braunschweig
23. Christoffer Nyman 0:1
Stadion
Datum
10.02.2017 18:30 Uhr
Schiedsrichter
Marco Fritz
Zuschauer
23152

Aufstellung

1. FC Nürnberg
Kirschbaum - Kammerbauer - Margreitter - Lippert - Hovland - Petrak (83. Teuchert) - Behrens - Kempe - ?? - Sabiri - Matavz
Reservebank
??, Djakpa, Mühl, Gíslason, Hufnagel, Parker, Teuchert
Trainer
Alois Schwartz
Eintracht Braunschweig
Fejzic - Decarli - Valsvik - Kijewski - Correia - Ofosu-Ayeh - Zuck - Khelifi (77. Biada) - Boland - Nyman (85. Abdullahi) - Hernandez
Reservebank
Engelhardt, Baffo, Biada, Hochscheidt, Matuschyk, Abdullahi, Kumbela
Trainer
Torsten Lieberknecht

Ereignisse

23. min Spielstand: 0:1
Christoffer Nyman

53. min Spielstand: 1:1
Abdelhamid Sabiri

77. min Spielstand: 1:1
Julius Biada kommt für Salim Khelifi

82. min Spielstand: 1:1
Mirko Boland

83. min Spielstand: 1:1
Cedric Teuchert kommt für Ondrej Petrak

85. min Spielstand: 1:1
Suleiman Abdullahi kommt für Christoffer Nyman

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