Mittwoch, 11.03.2009

Mit dem richtigen Riecher

Langerbeins Erinnerungen an den Club. "Tolle Zeit in Nürnberg." Ahlens Keeper im Interview.

Damals in Nürnberg: Dirk Langerbein hielt 2005 für den Club Knochen und Nase hin.

Als sich 2005 kurz vor Ende der Wintertransferperiode Stamm-Keeper Raphael Schäfer verletzte, holte der Club kurzerhand Torhüter Dirk Langerbein als Ersatz. In der Rückrunde kam der Familienvater auf drei Erstliga-Einsätze beim Club. Seit 2006 hütet der heute 37-Jährige wieder den Kasten von Rot Weiss Ahlen; bei den Westfalen stand er schon von 1999 bis 2002 im Tor.

fcn.de: Du musstest 33 Jahre werden, um mit dem 1. FCN dein Erstliga-Debüt zu feiern. Genau so dramatisch wie das 2:2 gegen Borussia Dortmund waren für dich die Tage davor …

Dirk Langerbein: Stimmt, ich sollte spielen, und dann hat Ivica Banovic mir im Training aus drei Metern die Nase zerschossen. Ich sah mein erstes Bundesligaspiel den Bach runter gehen, und das ausgerechnet noch gegen diesen Verein, wo ich doch Schalker bin! Aber dann bin ich zum Glück noch fit geworden, und trotz der beiden Gegentore war’s ein gutes Spiel für mich! Die Dortmunder haben mich jedenfalls kennen gelernt, ich hab’ den richtigen Riecher gehabt …

fcn.de: Dein vormaliger Duisburger Trainer Pierre Littbarski soll über dich mal gesagt haben: „Der ist doch froh, wenn er drei Mahlzeiten am Tag bekommt …“

Dirk Langerbein: Was ihr so alles rauskramt … Litti wollte mich damals wach kitzeln, auch wenn ich den Satz in der Situation nicht so passend fand. Aber ich habe dann ja doch unter ihm gespielt, und mittlerweile können wir beide darüber schmunzeln.

fcn.de: Vom Club kennst du Adam Matysek, hinter dem du Mitte der 90er beim FC Gütersloh als junger Keeper die Nummer zwei warst. Beinahe wärt ihr damals ja sogar in die Bundesliga aufgestiegen, wurdet Fünfter, der Club schnappte euch als Dritter das Aufstiegsticket weg …

Dirk Langerbein: Das war eine tolle Saison, Adam hat überragend gehalten und ist dann ja auch in der neuen Spielzeit nach Leverkusen gewechselt. Wir waren sogar Herbstmeister und sind am Ende nur ganz knapp gescheitert. Ich kam aus der Oberliga und habe unheimlich viel von Adam gelernt, wir waren auch gemeinsam auf dem Zimmer. Ich freue mich auf ihn.

fcn.de: Mal ganz ehrlich: was macht denn den Mythos Rot Weiss Ahlen aus?

Dirk Langerbein: Gibt’s da einen Mythos … Aber im Ernst, für mich ist das ein reizvoller Verein. Ich bin mit Ahlen zweimal aufgestiegen, ich mag das Umfeld, das ist mein Verein! Und ich finde, dass wir auch in dieser Saison wieder mit bescheidenen Möglichkeiten viel Gutes geschafft haben.

fcn.de: Auswärts gehört Rot Weiss mit vier Siegen zu den Top-Teams der Liga. Was passiert diesmal im easyCredit-Stadion?

Dirk Langerbein: Ich habe ihn Nürnberg eine tolle Zeit gehabt, und es ist mir nach dem halben Jahr verdammt schwer gefallen zu gehen. Aber jetzt will ich natürlich mit Ahlen gewinnen – der Club soll dann alle anderen Spiele für sich entscheiden und aufsteigen!


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