Nachwuchs Donnerstag, 05.11.2020

Michael Wiesinger im Interview: "Wir sind einen Schritt weiter"

Foto: Sportfoto Zink

Deutschland im Lockdown light. Welche Auswirkungen das auf den Nachwuchs des 1. FC Nürnberg hat, verrät NLZ-Leiter Michael Wiesinger im Interview.

fcn.de: Michael Wiesinger, seit Anfang November befindet sich Deutschland wieder im Lockdown. Was bedeutet das aktuell für das Nachwuchsleistungszentrum des 1. FC Nürnberg?

Michael Wiesinger: Bis auf das Spiel der U21 sind am vergangenen Wochenende alle Partien abgesagt worden. Der Trainingsbetrieb am Valznerweiher ist seit Montag eingestellt. Ein Großteil der Mitarbeiter befindet sich im Home-Office und die Trainer im Wartestand.

fcn.de: Worauf warten sie konkret?

Wiesinger: Dass wir wieder ins Training einsteigen können. Ein erster Schritt in diese Richtung ist gemacht. Wir haben vom Gesundheitsamt das Okay bekommen, dass die Leistungsteams U21, U19 und U17 wieder trainieren dürfen. Das ist wichtig, weil sich die Spieler auf dem Weg Richtung Profifußball befinden, sich also auf ihren möglichen zukünftigen Beruf vorbereiten. Außerdem hat der DFB die A- und B-Junioren Bundesliga bislang nur bis Ende November ausgesetzt. Es ist also möglich, dass im Dezember in diesen Ligen noch einmal gespielt wird. Und darauf müssen wir die Akteure vorbereiten.

fcn.de: Was ist mit den Jahrgängen darunter?

Wiesinger: Grundsätzlich sind Sport und Bewegung für alle Kinder und Jugendliche wichtig für die körperliche und soziale Entwicklung. Der DFB hat dazu auch einen Appell an die Politik gerichtet. Wir würden uns freuen, wenn alle Teams wieder am Valznerweiher antreten könnten.

fcn.de: Im Moment geht das nur online.

Wiesinger: Ja. Das läuft bereits. Wir können dabei auf die Erkenntnisse aus dem Sommer zurückgreifen, sind da einen Schritt weiter, als beim ersten Mal. Das gilt auch für unsere tägliche Arbeit. Die Planungen laufen natürlich im Hintergrund ganz normal weiter. Nur viele Gespräche finden eben nicht mehr im Büro statt, sondern online.

fcn.de: Abgesehen von den beiden Nachwuchs-Bundesligateams befinden sich alle Mannschaften in der Winterpause. Reichen die bislang absolvierten Spiele, um eine Bilanz zu ziehen?

Wiesinger: Wir haben durchweg ein gutes Gefühl beim Blick auf die Entwicklung unserer Teams. Das Pilotprojekt in der U9 und U10 ist gut angelaufen, für ein Fazit sollte aber zumindest mal eine Saison durchgespielt werden. Ich bin aber sicher, dass wir für unseren Mut hier belohnt werden. In den Förderligen läuft es ebenfalls gut, die Mannschaften entwickeln sich positiv. Die U16 hat sich gefestigt. Die U21 hatte im Ligapokal keine guten Ergebnisse, aber der Wettbewerb steht nicht im Vordergrund. In den Punktspielen hinterließ das Team einen sehr stabilen Eindruck.

fcn.de: Und die beiden Bundesligateams?

Wiesinger: Die U17 war von Beginn an da, hat die Bundesliga angenommen und auch fußballerisch überzeugt. Die U19 hatte als Aufsteiger einen guten Start, aber die Situation ist aufgrund der erhöhten Zahl an Absteigern und der einfachen Spielrunde gefährlich, da gilt es immer weiter zu punkten.

fcn.de: Neben den sportlichen Zielen für die verschiedenen Mannschaften hat das NLZ auch die Aufgabe, Talente für das Profiteam zu entwickeln. Wie gut ist da der Kontakt nach oben?

Wiesinger: Der Kontakt ist sehr eng, die Kommunikation sehr gut. Wir sprechen viel über die einzelnen Talente, ihre Förderung auf dem Platz und ihre Entwicklung als Persönlichkeit. Die Durchlässigkeit wird in alle Richtungen gelebt und umgesetzt.


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