Nachwuchs Montag, 27.12.2021

Michael Wiesinger: Fußball-Deutschland nimmt uns wieder wahr

Kaum ist Weihnachten vorbei, steht für Michael Wieisnger der nächste Grund zur Freude an. Der Leiter des Nachwuchsleistungszetrums feiert Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch.

fcn.de: Die U21 überwintert in der kritischen Zone der Regionalliga Bayern, die U19 an der Spitze der A-Junioren -Bundesliga. Welches Gefühl überwiegt da beim Blick zurück auf das Jahr 2021 beim Leiter des Nachwuchsleistungszentrums?

Michael Wiesinger: „Über die U19 freut man sich, über die U21 macht man sich Gedanken. Doch beides sind nur Momentaufnahmen. Als Leiter des NLZ geht der Blick grundsätzlich auf alle Teams, alle Jahrgangstufen und alle Mitarbeiter – und bei diesem Blick herrscht auf jeden Fall Zufriedenheit.“

fcn.de: Was sorgt für diese Zufriedenheit?

Wiesinger: „Zum einen die vielen guten Ergebnisse, die wir mit den Teams erzielen konnten. Doch noch mehr beeindruckt mich, wie wir gemeinsam daran gearbeitet haben, uns noch besser aufzustellen. Jeder Mitarbeiter soll sich optimaler Weise in dem Bereich entfalten, in dem seine Qualitäten liegen. Wir haben die Zeit genutzt, die ganze Organisationsstruktur zu straffen, um unseren Fokus wieder stärker auf die Ausbildung der Talente – sportlich wie menschlich – legen zu können. Außerdem ist es uns gelungen, unter Einhaltung aller sicherheitsrelevanten Vorkehrungen, nahezu durchgängig einen Trainingsalltag aufrecht zu erhalten.“

fcn.de: Warum ist das so wichtig gewesen?

Wiesinger: „Es geht in diesen Zeiten besonders darum, den Kindern eine Verlässlichkeit zu bieten, ihnen eine Stütze im Alltag zu sein. Es liegt in unserer Verantwortung, alles daran zu setzen, den Jungs die Chancen zu geben, sich bestmöglich zu entwickeln. Als Sportler, genauso aber auch als Mensch. Und dazu gehört eben, dass sie das machen dürfen, was ihnen am meisten Spaß macht, nämlich Fußball spielen.“

fcn.de: Was ist notwendig, um diese Dinge umzusetzen?

Wiesinger: „Mitarbeiter und Trainer, die kreativ sind, die Einsatz zeigen, die bereit sind etwas zu investieren um sich selbst zu entwickeln. Egal, wie die äußeren Umstände gerade sind. Auch aus negativen Erlebnissen kann man Erkenntnisse gewinnen.“

fcn.de: Das gilt nicht nur auf dem Platz...

Wiesinger: „...natürlich nicht. Das gilt auch für die Kabine, den Alltag, das ganze Leben. Im NLZ haben wir bemerkt, dass wir in dieser Phase vielfach noch enger zusammengerückt sind. Das wiederum schafft Vertrauen untereinander. Und daraus kann man wieder neue Stärke gewinnen.“

fcn.de: Im Sommer gab es sportlich einen großen Umbruch. Wie kam es dazu und wie gut habt ihr ihn bewältigt?

Wiesinger: „Die Veränderung in der U19 hatten wir frühzeitig auf dem Schirm und die Entscheidung, dass Andreas Wolf Cheftrainer werden wird, ist schnell gefallen. Die Veränderung bei den beiden anderen Leistungsteams kamen überraschender, aber die Zeit hat gezeigt, dass wir hier ideale Lösungen für die Anforderungen in unserem NLZ gefunden haben, mit Trainern, die zu unserem Profil passen.“

fcn.de: War das so zu erwarten?

Wiesinger: „Wir haben ja nicht nur die Trainerteams, sondern auch in den Kadern einige Positionen verändert. Von daher war ich mir bewusst, dass es eine gewisse Zeit brauchen wird. Nach einem halben Jahr kann man aber festhalten, dass wir den Übergang nahtlos hinbekommen haben. Jetzt freuen wir uns bei allen drei Teams auf eine herausfordernde und spannende Restrunde – auch wenn die Teams mit unterschiedlichen Zielen in die weiteren Partien gehen werden.“

fcn.de: Wie fällt eigentlich das Feedback aus Fußball-Deutschland aus?

Wiesinger: „Wir werden wieder verstärkt wahrgenommen. Als ein Verein, der Talente fördert, der den eigenen Nachwuchs stärkt und ihm auch die Plattform bietet, sich oben zu präsentieren.“

fcn.de: Was sind die Aufgaben für 2022

Wiesinger: „Wir werden das regionale Scouting weiter ausbauen. Mit allem, was dazu gehört. Ein größeres Einzugsgebiet erfordert beispielsweise eine bessere Koordination der Fahrdienste, um für die Eltern eine Entlastung zu bieten. Am Ende wollen wir allen Talenten in der Region die Möglichkeit bieten, beim FCN an ihrem Traum vom Profifußball zu arbeiten. Das fängt beim Training auf dem Platz an, geht über schulische Unterstützung und ist bei den Fahrdiensten noch lange nicht beendet.“

fcn.de: Wie wichtig ist dabei Hilfe von außen?

Wiesinger: „Sehr wichtig. Wir sind in der glücklichen Lage, dass die Unterstützung aus der Elternschaft in allen Jahrgangsstufen sehr groß ist. Hinzu kommen Gönner und Förderer, die uns immer wieder zur Seite stehen.“

fcn.de: Seit diesem Sommer gibt es auch noch die Förderer der Nürnberger Fußball-Jugend.

Wiesinger: „Die Gründung des Fördervereins ist ein Meilenstein für unsere Nachwuchsarbeit. Über diesen Weg werden in Zukunft gemeinnützige Projekte angeschoben werden. In diesem Bereich stecken noch viele Möglichkeiten. Diese herauszuarbeiten, ist auch ein Ziel für das kommende Jahr.“


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