Business Donnerstag, 08.12.2016

Michael Meeske: "Niemand will den e.V. auslöschen"

Foto: Sportfoto Zink

Gut zwei Wochen nach dem Start der Diskussion über die Vereinsstruktur der Zukunft hat Michael Meeske mit fcn.de über das Thema gesprochen.

fcn.de: Vor kurzem hat der 1. FC Nürnberg offiziell den Startschuss zur Diskussion über die Vereinsstruktur der Zukunft gegeben. Wie war die Resonanz darauf?

Michael Meeske: Wir haben sehr viel Feedback erfahren. Uns haben zahlreiche Zuschriften erreicht, in den sozialen Netzwerken wird die Thematik diskutiert und auch für die Mitarbeit in der Arbeitsgruppe haben sich über 250 Mitglieder beworben. Das zeigt, dass das Thema eine Relevanz bei unseren Mitgliedern und Fans hat. Das ist auch die Rückmeldung, die wir von vielen Seiten bekommen, und zwar unabhängig davon, wie man dazu steht: Es ist gut, dass ihr euch Gedanken zur Zukunft des 1. FCN macht und diese Diskussion angestoßen habt.

fcn.de: Es gibt aber auch kritische Stimmen…

Michael Meeske: Die nehmen wir natürlich auch wahr. Aus meiner Sicht ist das allerdings kein 'Aber'. Wir wollen das Thema ja möglichst offen diskutieren und da gehört eine kritische Auseinandersetzung unbedingt dazu. Und wenn die geäußerte Kritik fundiert ist, dann kann sie in diesem Prozess auch förderlich sein und Aspekte einbringen, die uns am Ende zum bestmöglichen Ergebnis kommen lassen.

fcn.de: Die Gegner der Diskussion fürchten, dass der e.V. schlussendlich auf der Strecke bleiben wird.

Michael Meeske: Um das ganz klar festzuhalten: Niemand will den e.V. auslöschen. Der e.V. wird in jedem Fall weiter bestehen und verbleibt als Kern der Gesamtunternehmung. Auch in einer anderen Gesellschaftsform würde dem e.V. die dominierende Rolle des Hauptgesellschafters obliegen, der in verschiedenen Konstellationen auch direkte Weisungsrechte gegenüber der Geschäftsführung hat.

fcn.de: Und wie sähe es mit dem Mitbestimmungsrecht der Mitglieder aus?

Michael Meeske: Die Mitgliederversammlung könnte auch bei der Ausgliederung eines Teilbereichs über die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat befinden und darüber hinaus auch Aufsichtsratsmitglieder wählen.

fcn.de: Für viele ist der e.V. allerdings einfach auch mit vielen Emotionen verbunden.

Michael Meeske: Das kann ich absolut nachvollziehen. Der Fußball lebt von Emotionen. Emotionen machen den Fußball aus. Nur muss eben jeder für sich die Frage beantworten, ob diese Emotion und die Identifikation mit dem Club tatsächlich von der Rechtsform abhängig sind.


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