Profis Samstag, 01.10.2022

Mathenia & Valentini im Doppelinterview: "Das war schon ziemlich nervenaufreibend"

Foto: Sportfoto Zink

Gegen Darmstadt lief unser Torhüter Christian Mathenia zum 100. Mal für den FCN in der 2. Liga auf. Enrico Valentini hingegen steht kurz vor seinem 250. Zweitligaspiel. Im Doppelinterview sprechen die beiden Routiniers über ihre Zeit vor und beim FCN.

fcn.de: Vale, wie sehr ärgert es dich, dass du in einem Zweitligaspiel nie gegen Christian Mathenia gewinnen konntest?

Valentini: Ach was? (Mathenia lacht) Das ärgert mich natürlich sehr, gerade, wenn ich das Gesicht vor mir sehe (lacht). Ein Spiel schmerzt natürlich sehr. Das war in Karlsruhe als wir gegen Darmstadt im Aufstiegsrennen verloren haben.

fcn.de: Du sprichst es schon an: Beim Rückspiel in der Saison 14/15 ging es um viel. Ihr wart mit euren beiden Vereinen im Aufstiegsrennen. Habt ihr noch Erinnerungen an diese Partie?

Mathenia: Ja klar. An das Spiel kann ich mich noch sehr gut erinnern. Natürlich war das Endergebnis für uns sehr zufriedenstellend. Im Allgemeinen erinnert man sich an die entscheidenden Spiele, die den Aufstieg mitbegleitet haben, schon nochmal mehr zurück. 

fcn.de: Vale, wie blickst du auf deine erste Zweitligazeit in Aalen und Karlsruhe?

Valentini: Es ist viel passiert. Ich habe in diesen sieben Jahren sehr viel erleben dürfen. Ich blicke aber allgemein sehr glücklich und dankbar auf diese Zeit zurück und weiß es zu schätzen, dass ich dort war.

fcn.de: Enrico Valentini wird für das Tor des Montas im Dezember 2012 nominiert. Richtig oder falsch, Chris?

Mathenia: Stimmt. Das hat er mir schon zehn Mal in der Kabine gezeigt (lacht).

fcn.de: Wirklich?

Mathenia: Ja, das müsste das Auswärtsspiel in Kaiserlautern gewesen sein. (lacht)

fcn.de: Dann erübrigt sich die nächste Frage schon fast. Kannst du dich noch an das Tor erinnern, Vale?

Valentini: Ja natürlich. Und ja, ich habe es ihm auch gezeigt. (lacht)

fcn.de: Vale, du stehst vor deinem 250. Zweitligaspiel. Wie sehr erfüllt dich das mit stolz?

Valentini: 250 ist schon eine stolze Zahl. Es ist schön, dass ich die erreichen kann oder dass ich kurz davorstehe. Umso mehr freut es mich, dass es in Karlsruhe soweit sein kann.

fcn.de: Chris, du bist im Sommer 2019 zum Club gewechselt. War Vale für dich direkt ein Ansprechpartner, weil er die Region wie auch den Verein schon sehr gut kannte?

Mathenia: Ja, das ist genau richtig. Vale ist sehr weltoffen und begrüßt jeden mit offenen Armen. Dementsprechend war er direkt einer, mit dem man ins Gespräch kommt. Er verkörpert diesen Verein und bringt jedem Spieler direkt die Tugenden bei, die man hier in Nürnberg braucht.

fcn.de: Nach neun Spielen für den FCN hast du dich am Knie verletzt und in einem wilden Pokalspiel in Kaiserslautern musste dann Vale ins Tor. Wie muss man sich in solch einer Situation Christian Mathenia vor dem TV vorstellen? Warst du zufrieden mit Vales Leistung?

Mathenia: Zur ersten Frage muss ich sagen, dass das Ganze schon ziemlich nervenaufreibend war. Die ganze Saison war ja verrückt. Es war schon sehr kurios. Ich war zu Hause und habe mit meiner Familie das Spiel geschaut. Ich konnte gar nicht glauben, was auf dem Fernseher abging. Auf einmal sehe ich ihn mit den Handschuhen. Er hat es gut gemacht. Fast so, als hätte er schon ein paar Spiele im Tor auf dem Buckel gehabt. Bei Elfmeterschießen hatte er eine Ecke. Da hätte ich mir gewünscht, dass er noch ein bisschen mehr rausspringt und einen rausfischt. Aber ich habe da auch nachher noch mit ihm darüber gesprochen und er hat jetzt einen anderen Eindruck von der Torwart-Position.

fcn.de: Chris, du hast jetzt 100 Spiele in der zweiten Liga im Club-Trikot bestritten. Was bedeutet dir das?

Mathenia: Es freut mich nach wie vor, hier beim Club spielen zu dürfen. Es macht einfach unglaublich viel Spaß. Für mich waren die 100 Spiele für den Club im Allgemeinen eine besondere Zahl, weil das schon etwas Besonderes ist.

fcn.de: In 85 Spielen standet ihr gemeinsam auf dem Platz. Was schätzt ihr aneinander auf dem Rasen?

Valentini: Ich würde bei ihm sogar neben dem Platz mit dazu nehmen. Zwischen uns beiden ist einfach eine Freundschaft entstanden. Er ist ein Typ, dem man vertraut. Ich denke, wenn man mit solchen Leuten zusammenspielt, macht es mehr Spaß, ist angenehmer und das Vertrauen ist voll da. Das ist das Wertvolle daran.

Mathenia: Das Persönliche hat Vale ja schon gut umfasst. Auf dem Platz ist es so, dass man zu jeder Sekunde merkt, dass er Cluberer ist. Er lässt sein Herz auf dem Platz und das zeichnet ihn aus. Er ist gegenüber allen Situationen und Menschen sehr offen. Das schätze ich sehr an ihm und deshalb freut es mich, dass ich mit ihm zusammenspielen darf.

fcn.de: Wer waren/ sind die drei verrücktesten Mitspieler beim Club?

Valentini: Aiaiaiai.

Mathenia: Also wir nehmen sicher mal Michael Frey oder?

Valentini: Michael Frey ja! Mal lange, mal kurze Haare. Das war sehr wild.

Mathenia: Leibold! Das ist ein Mensch, mit dem man am liebsten jede Sekunde verbringen würde, weil man da nur am Lachen ist.

Valentini: Ja, das stimmt! (Überlegt lange). Dann nehme ich noch Christian Mathenia!

Mathenia: (lacht).

fcn.de: Welches Club-Spiel (Relegation ausgeschlossen) ist euch am meisten in Erinnerung geblieben?

Mathenia: Das Heimspiel gegen Bayern hier im Max-Morlock-Stadion. Das war vom Ergebnis und vom Drumherum schon sehr emotional. Das war mein Favorit.

Valentini: Mein erstes Spiel als ich wieder zurück zum Club kam Zuhause gegen Kaiserslautern.

fcn.de: Am Sonntag geht es gegen dein Ex-Verein, Vale. Was für ein Spiel erwartet ihr?

Valentini: Es wird ein sehr schweres Spiel. Die wissen, was sie zu tun haben. Es wird eine coole Atmosphäre, jetzt wo die drei Tribünen im Stadion fertig sind. Hinter dem Tor vom KSC wird es sehr laut werden. Aber da freuen wir uns drauf. Es wird eine richtige Auswärtsaufgabe werden.

Mathenia: Das kann ich so unterschreiben.

fcn.de: Dann wünschen wir euch viel Erfolg in Karlsruhe, Jungs.


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