Business Samstag, 11.06.2022

Kommt zur Stolpersteinverlegung am 26. Juni vor dem Max-Morlock-Stadion in Gedenken an Jenö Konrad

Foto: fcn.de

Große Ehre für Jenö Konrad: Der ehemalige Club-Trainer (1930 bis 1932) erhält zwei Stolpersteine. Club-Fans und Geschichtsinteressierte sind zur feierlichen Stolpersteinverlegung vor dem Max-Morlock-Stadion am 26. Juni 2022 ab 11 Uhr eingeladen.

Jenö Konrad verließ aufgrund antisemitischer Hetze im „Der Stürmer“ („Der FCN geht am Juden zugrunde“) im August 1932 mit Frau Grete und Tochter Evelyn seine Mannschaft schweren Herzens und flüchtete in einer Nacht- und Nebelaktion aus Nürnberg. 2012 gedachten die Nürnberger Ultras Konrad in einer eindrucksvollen Choreographie über die gesamte Nordkurve und setzen ein Zeichen gegen Antisemitismus. Daraus erwuchs das Bildungsprojekt „Jenö Konrad-Cup – Fußball trifft auf Geschichte“, bei dem der Club Jahr für Jahr in Schulen geht und an seinen ehemaligen jüdischen Trainer Jenö Konrad erinnert.

„Wir sind unglaublich stolz, dass Schüler:innen des Sonderpädagogischen Förderzentrums ‚Jean-Paul-Platz‘ sich aufgrund des ‚Jenö Konrad-Cups 2021‘ auf den Weg gemacht und selbst initiiert haben, dass Jenö Konrad zwei Stolpersteine in Nürnberg gewidmet werden – vor seinem ehemaligen Wohnhaus in der Bingstraße im Stadtteil Zerzabelshof und vor der Nordkurve des Max-Morlock-Stadion“, sagt Katharina Fritsch, Leiterin Unternehmenskommunikation & CSR beim 1. FC Nürnberg. „Die Schüler:innen haben uns damit im vergangenen Gedenkjahr ‚1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland‘ ein unschätzbares Geschenk bereitet“, ergänzt Fritsch.

Künstler verlegt Stolperstein zusammen mit Schüler:innen

Auf Initiative der Gewinner-Schule Sonderpädagogisches Förderzentrum „Jean-Paul-Platz“ des „Jenö-Konrad-Cups 2021“ laden der 1. FC Nürnberg und TSV Maccabi Nürnberg am Sonntag, 26. Juni 2022, ab 11 Uhr, zur Stolpersteinverlegung in Gedenken an Jenö Konrad ein. Vor dem Max-Morlock-Stadion soll im Rahmen der Veranstaltung durch Club-Historiker Bernd Siegler die Biografie Konrads, beleuchtet werden. Katharina Fritsch stellt das Engagement des 1. FC Nürnberg gegen Antisemitismus vor. Neben Worten von Künstler Gunter Demnig, der gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern des Sonderpädagogischen Förderzentrums den Stolperstein verlegen wird, werden auch Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König sowie ein Vertreter der Ultras Nürnberg Grußworte an die Gäste richten.

Zur Stolpersteinverlegung und einer kleinen Feier, die rund um die Veranstaltung geplant ist, sind alle Cluberer und Geschichtsinteressierte herzlich eingeladen. Für Essen und Getränke auf Spendenbasis wird ebenfalls gesorgt, Parkplätze stehen auf dem Parkplatz S5 zur Verfügung.

Vielfältiges Engagement gegen Antisemitismus

Seit vielen Jahren setzt sich der 1. FC Nürnberg aktiv gegen Antisemitismus ein. Der Club reist mit Fans in NS-Gedenkstätten, schult Nachwuchsspieler und bietet für Anhänger Lesungen, Workshops sowie Führungen mit Club-Bezug über das Reichsparteitagsgelände.


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