Keine Frage des Willens
Eine Halbzeit kann der Club gegen Champions-League-Teilnehmer Hoffenheim mithalten, nach dem Wechsel setzt sich die Klasse der Kraichgauer durch.
- Die Nachbetrachtung
Die große Frage vor dem Duell gegen Hoffenheim: Wie hat der 1. FC Nürnberg die Auswärtsklatsche von Leipzig verarbeitet? Die Antwort gab die Elf von Michael Köllner schnell: Gut. Mit verändertem System und einem neuen Mann im Kasten (Mathenia für Bredlow) zeigte sich der Club vom Anpfiff weg bissig, griffig und hochkonzentriert. Schon nach zwei Minuten steuerte Ishak alleine aufs TSG-Gehäuse zu (ein möglicher Treffer wäre vermutlich dem Videobeweis zum Opfer gefallen, da der Stürmer im Abseits stand). Nach 18 Minuten verwandelte Behrens einen berechtigten Foulelfmeter (Adams an Misidjan) und nach 35 Minuten verfehlte ein Ishak-Schuss nur knapp das Ziel.
Alles lief also, wie gewünscht. Natürlich hatte der Champions-League-Teilnehmer mehr Ballbesitz und selbstverständlich kam die Nagelsmann-Elf auch zu Abschlüssen. Doch wenn es wirklich gefährlich wurde, war Schlussmann Christian Mathenia zur Stelle. Köllner: „Das war eine gute erste Halbzeit. Ärgerlich, dass wir das nach dem Wiederanpfiff nicht mehr so aufs Feld bringen konnten.“ Am Willen hat es gewiss nicht gelegen. 120,5 Kilometer hatten die Franken am Ende in den Beinen. Vor den Sonntagsspielen lief nur ein Team mehr – Hoffenheim. Die Zweikampfbilanz (51,5 zu 48,5 Prozent) sprach für den Club. Doch gegen die Klasse der Kraichgauer war an diesem Tag kein Kraut gewachsen.
Das schreiben die Medien
Nordbayern.de: „Die Auseinandersetzung war da längst eine ausgesprochen hektische geworden, wofür vor allem das Schiedsrichtergespann mit vielen überzogenen Entscheidungen gesorgt hatte. Drei Gelbe Karten für Nürnberg standen nach den ersten 45 Minuten in der Statistik, allerdings auch ein Elfmeter, nachdem sich Adams im Strafraum einen überflüssigen Schubser gegen Virgil Misidjan geleistet hatte. Hanno Behrens verwandelte souverän – das 1:0 in der 18. Minute durfte man zunächst als verdient bezeichnen, weil der Club in Person von Mikael Ishak (2./35.) zwei gute Möglichkeiten vergab und der Champions-League-Teilnehmer im Strafraum die nötige Entschlossenheit vermissen ließ.“
Kicker.de: „1899 reagierte mit verstärktem Offensivgeist gegen einen FCN, der zwar bissig dagegenhielt und bei dem sich die Außenverteidiger meist auf ihren Defensivpart beschränkten. Dennoch sollte es ein wahres Chancenfestival für 1899 geben, bei dem Mathenia immer mehr in den Fokus rückte. Der Keeper schwang sich nicht nur im Privatduell mit Kramaric (23., 25., 31.) zu einer überragenden Vorstellung auf, sondern gegen spielstarke, immer wieder durchs Zentrum Lücken suchende Gäste auch gegen Bicakcic (28., 45.+5) und Kaderabek (37.).“
- Das sagen die Fans
Michael Wagner (via Facebook): „Jeder, der hier ein Wutgesicht macht, soll sich dem FC Bayern anschließen. Wir sind tabellarisch im Soll und ein Teil der "Fans" verbreitet nichts als schlechte Stimmung, sind selbst aber wahrscheinlich nie im Stadion, haben selbst kaum Ahnung vom Fussball, wollen aber Köllners Kopf rollen sehen. Ich stehe hinter diesem Trainer und hinter der Mannschaft, denn dass sie kämpfen und wieder aufstehen können und eine Einheit ist, hat sie nicht nur einmal gezeigt.“
@clubfans_united (via Twitter): Ein Spiel dauert 104 Minuten. Ca. #fcntsg #fcn
Christian Dorr (via Facebook): „Hoffenheim ist Champions League Teilnehmer. Aufgabe demzufolge zu groß, abhaken und sich auf einen machbaren Gegner einstellen. Finde die Niederlage vertretbar.“
@hirschmarcel (via Twitter): Wir haben ne gute 1HZ gespielt, leider verpasst noch ein zwei Tore zu schießen. Es war klar das TSG nicht so weiterspielen würde. Am Ende war einfach die Klasse ausschlaggebend das muss man akzeptieren. Weiter machen #fcn
- Ausblick
Mikael Ishak musste noch vor der Halbzeitpause runter. Sein linkes Knie wird am Montag noch mal eingehender untersucht, erst danach ist klar, ob der Schwede pausieren muss. Auf jeden Fall wieder dabei sein wird gegen Frankfurt Tim Leibold. Der linke Verteidiger hat seine Rotsperre aus dem Spiel in Leipzig abgesessen.
Trainer Michael Köllner mit Blick auf die Eintracht, immerhin amtierender DFB-Pokalsieger: „In der Bundesliga erwarten uns keine leichten Gegner. Es ist ein Privileg, da dabei zu sein. Aber es ist eben auch eine Aufgabe, immer alles zu geben. Wenn wir das, was wir in der ersten Halbzeit gegen Hoffenheim gezeigt haben bis zum Schluss auf den Platz bekommen, dann können wir gegen Frankfurt punkten.“
Köllner brauste am Sonntag-Vormittag zur Spielbeobachtung nach Zwickau, wo Pokalgegner Hansa Rostock antreten musste. Die Mannschaft erholt sich am freien Montag, steigt am Dienstag um 15 Uhr wieder ins Training ein. Ab Donnerstag bleiben die Türen am Valznerweiher geschlossen.
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- 1. FC Nürnberg
- 18. Hanno Behrens 1:0
- TSG Hoffenheim
- 50. Reiss Nelson 1:1
57. Reiss Nelson 1:2
67. Adam Szalai 1:3
- Stadion
- Datum
- 20.10.2018 15:30 Uhr
- Schiedsrichter
- Felix Zwayer
- Zuschauer
- 36472
- 1. FC Nürnberg
- Mathenia - Valentini
- Margreitter - Mühl
- Bauer - Petrak - Löwen
- Behrens - Palacios (66. Kerk) - Ishak (41. Knöll) - Misidjan
(86. Kubo)
- Reservebank
- Kerk, Bredlow, Fuchs, Ewerton José, Kubo, Knöll, Rhein
- Trainer
- Michael Köllner
- TSG Hoffenheim
- Kramaric - Joelinton - Nelson (70. Hoogma) - Demirbay - Schulz - Grillitsch
(46. Szalai) - Adams (68. Akpoguma) - Vogt
- Bicakcic - Baumann - Kaderabek
- Reservebank
- Kobel, Akpoguma, Hoogma, Grifo, Zuber, Otto, Szalai
- Trainer
- Julian Nagelsmann









