Business Dienstag, 14.12.2021

Katharina Fritsch im Vorstand der Allianz gegen Rechtsextremismus

Bestätigung für gesellschaftliches Engagement des 1. FC Nürnberg.

Foto: Sportfoto Zink

Katharina Fritsch (42), Leiterin Unternehmenskommunikation und CSR-Engagement beim 1. FC Nürnberg, wurde in der hybriden Vollversammlung der Allianz Anfang Dezember zur stellvertretenden Vorsitzenden der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg gewählt.

Die „Allianz“ fördert den Austausch und koordiniert Aktionen im Kampf gegen Rechtsextremismus, fanatischem Nationalismus und Rassismus. Seit 2012 ist der Club mit Katharina Fritsch Mitglied in der „Allianz“ und im 2015 gegründeten „Arbeitskreis Sport und Rechtsextremismus“.

Niels Rossow: „Ehre für den Club“

„Als Fußballverein einen Sitz im Vorstand der ‚Allianz‘ angeboten zu bekommen, empfinden wir als große Ehre. Persönlich freue ich mich sehr für Katharina Fritsch und gratuliere ihr zu diesem verantwortungsvollen Ehrenamt. Sie ist das Herz unseres gesellschaftlichen Engagements und treibt es unermüdlich voran. Ob bei Projekten wie dem Jenö Konrad-Cup oder bei sozialen Debatten: Katharina Fritsch zeigt Haltung, vertritt und kommuniziert ihre Meinung mit Mut, Stärke und Vehemenz“, freut sich Niels Rossow, Kaufmännische Vorstand des 1. FC Nürnberg, für Verein und Kollegin.

Bei der Versammlung wurde auch der Vorsitzende der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg, Stephan Doll, in seinem Amt bestätigt. Neben Katharina Fritsch wurden ebenfalls neu als Stellvertreter in den Vorstand gewählt: Elisabeth Hann von Weyern, Regionalbischöfin im Kirchenkreis Nürnberg, Dieter Rosner, Sozialreferent der Stadt Erlangen und Souzan Nicholson von Amnesty International Kulmbach. Sie alle freuen sich, den Kampf gegen Rechtsextremismus zusammen anzugehen.

Kern des neuen Leitbildes „Der Club. Das Leben.“

Katharina Fritsch sagt: „Häufig ist Unwissenheit Grund für Vorurteile und Nährboden für Hass, Gewalt und Rassismus. Mit der Reichweite des Club wollen wir helfen, dagegen vorzugehen, Handlungsstrategien mit zu entwickeln, den Austausch zu fördern sowie Aktionen im Kampf gegen Rechtsextremismus zu koordinieren.“

Katharina Fritsch arbeitet seit 2007 beim 1. FC Nürnberg und verantwortet neben der Unternehmenskommunikation auch den 2014 neu geschaffenen Bereich CSR-Management, der in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Projekten vor allem auch gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus aufgebaut wurde. Acht hauptamtliche Mitarbeiter:innen kümmern sich beim Club um das Thema „Gesellschaftliches Engagement“. Das Thema ist Kern des neuen Leitbildes des Vereins, „Der Club. Das Leben“.

 

So engagiert sich der Club gegen Rechtsextremismus:

  • Wir schulen Jugendtrainer und -Spieler zu dem Thema, um aufzuklären.
  • Wir schulen das Ordner-Personal für die Spieltage im Max-Morlock-Stadion, damit sie rechtsextreme Symbole erkennen und melden können.
  • Wir bieten Clubverführungen für Spieler Fans zur NS-Geschichte des 1. FC Nürnberg.
  • Wir arbeiten in Zusammenarbeit mit Fans aktiv die NS-Geschichte des FCN auf und haben dafür zuletzt die interaktive Lern- und Recherche-Plattform www.clubgeschichte.de ins Leben gerufen. Erst kürzlich wurden die für verloren gehaltenen Mitgliederkartei-Karten der zwischen 1933 und 1945 ausgeschlossenen jüdischen Mitglieder beim FCN wiedergefunden.
  • Seit sieben Jahren spielen wir mit Geflüchteten Fußball.
  • Wir engagieren uns in konkreten Projekten. Dank der umtriebigen Schüler:innen unseres „Jenö Konrad-Cups“ bekommt unser ehemaliger jüdischer Trainer Jenö Konrad, der aufgrund antisemitischer Hetze im „Stürmer“ Nürnberg 1932 verlassen musste, einen Stolperstein vor dem Max-Morlock-Stadion.
  • Wir fahren im Rahmen einer gemeinsamen Erinnerungskultur mit Fans in KZ-Gedenkstätten.
  • Im Rahmen des „Arbeitskreis Sport und Rechtsextremismus“ luden wir beispielsweise Vertreter:innen von Amateurvereinen zu Club-Heimspielen ein und schulten sie zum Umgang mit rechten Stammtischparolen oder rechtlicher Handhabe bei Vereinsausschlüssen aufgrund rechtsextremer Vorkommnisse.
  • Und wir haben im vergangenen Jahr eine unabhängige Expertengruppe ins Leben gerufen, um diskriminierende Verdachtsfälle im Umfeld des FCN schneller objektiv beurteilen und im Ernstfall justiziabel gegen sie vorgehen zu können. Ein Partner ist auch die Allianz.

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