Business Mittwoch, 27.07.2022

Jenö Konrad-Cup 2022: Die diesjährige Jury im Kurzportrait

Am morgigen Donnerstag, 28.07.2022, ist es wieder soweit: Mit einem Fußballturnier und der anschließenden Siegerehrung endet der diesjährige „Jenö Konrad-Cup – Fußball trifft auf Geschichte“. Bevor es in bunt durchgemischten Teams auf den Fußballplatz geht, stellen die neun teilnehmenden Schulen ihre Projekte der siebenköpfigen Jury vor. Diese nahm die kreativen Schulprojekte bereits bei einer gemeinsamen Sitzung genau unter die Lupe. fcn.de stellt die namhaft besetzte Jury vor.

Foto: fcn.de

Auch in diesem Jahr konnten der 1. FC Nürnberg und der TSV Maccabi Nürnberg wieder engagierte Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Sport und Kultur gewinnen, die den Jenö Konrad-Cup 2022 als Jurymitglied mit ihrer Expertise bereichern.

Die Jurymitglieder:

Robert Claus

Er klingt wie unser Trainer, hat aber einen völlig anderen Zugang zum Fußball gewählt: Robert Claus. Der gebürtige Rostocker, Jahrgang 1983, forscht, hält Vorträge und publiziert zu den Themen Fankulturen, Hooligans, Rechtsextremismus, Männlichkeiten, Soziale Bewegungen und Gewalt. Seit 2015 arbeitet er bei der ‚Kompetenzgruppe Fankulturen und Sport bezogene Soziale Arbeit‘ (KoFaS gGmbH).

"Es ist mir eine große Freude, wieder als Jurymitglied am Jenö Konrad-Cup mitzuwirken. Solche Projekte sind so wichtig, damit Sport und Fußball nie wieder zu willfährigen Wegbegleitern faschistischer Gewalt werden."

Ruben Gerczikow

Ruben Gerczikow, geboren 1997 in Frankfurt am Main, ist Publizist und kommentiert regelmäßig das politische Geschehen. Er bezieht Position zu Antisemitismus, Rechtsextremismus und Islamismus. Bis 2021 war er Vizepräsident der European Union of Jewish Students sowie der Jüdischen Studierendenunion Deutschlands.

„Der Jenö Konrad-Cup schafft es auf eindrucksvolle Art und Weise, den Fußball und das gesellschaftspolitische Engagement miteinander zu verbinden. So wird der Fußball seiner Verantwortung definitiv gerecht.“

Ahmad Mansour

Ahmad Mansour ist Diplom-Psychologe und Autor aus Berlin. Geboren 1976 in Kfar Saba besitzt er die israelische und die deutsche Staatsangehörigkeit. 2018 gründete Mansour eine Initiative für Demokratieförderung und Extremismusprävention, die verschiedene Projekte im Bildungs- und Integrationsbereich sowie in Justizvollzugsanstalten durchführt. Mansour engagiert sich zudem beharrlich gegen Antisemitismus. Für seine Arbeit erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Carl-von-Ossietzky Preis für Zeitgeschichte und Politik, den Menschenrechtspreis der Gerhart und Renate Baum-Stiftung sowie das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

„Es ist unglaublich schön und ermutigend, über Projekte zu lesen, in denen junge Menschen gemeinsam nach Wegen suchen, Antisemitismus abzubauen und Toleranz zu fördern! Ich wünsche mir viel mehr solcher Menschen überall auf der Welt, die Verantwortung übernehmen und Vorbilder schaffen für eine bessere Welt.“

Anna Staroselski

Anna Staroselski, geboren 1996 in Stuttgart, ist die Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD) und Vizepräsidentin der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG). Sie studiert Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin und arbeitet als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Büro einer der Bundestagsabgeordneten der FDP-Fraktion.

"Erinnern heißt handeln. Als Jury-Mitglied des diesjährigen Jenö Konrad-Cups habe ich mich gefreut zu sehen, dass junge Menschen durch ihr aktives Engagement, Jenö Konrad und weiteren jüdischen Menschen, die in der Region gelebt haben, ein würdiges Gedenken schaffen wollten. Die Verantwortung für eine offene Gesellschaft ohne Antisemitismus liegt bei jedem Einzelnen. Der Jenö Konrad Cup bietet dafür eine gute Gelegenheit."

Dr. Anatoli Djanatliev

Dr. Anatoli Djanatliev ist zweifacher Familienvater und Informatik-Wissenschaftler an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen. Als Vizepräsident von MAKKABI Deutschland und Vorsitzender von Maccabi Nürnberg engagiert er sich im Breitensport und trägt dazu bei gesellschaftspolitische Verantwortung mit der verbindenden Kraft des Sports zu koppeln, um Antisemitismus und jegliche Art von Diskriminierung auszuschließen.

"Der Jenö-Konrad-Cup verkörpert im wahrsten Sinne des Wortes die Verbindung zwischen Geschichte und Sport. Die Projektidee entstand aus einer Alltagssituation der Diskriminierung zwischen jungen Schülern. Deswegen freut es mich, dass wir bei diesem Projekt wieder viele positive Beispiele der Aufarbeitung und des Miteinanders beim Sport erleben dürfen."

Dieter Hecking

Dieter Hecking, geboren 1964 in Castrop-Rauxel, blickt auf eine lange Karriere als Fußballspieler- und Trainer zurück, in der er unter anderem das Trikot von Borussia M'gladbach, Hessen Kassel und Hannover 96 trug. Insgesamt bestritt er über 200 Partien in der 1. und 2. Bundesliga. Nach seiner aktiven Laufbahn schlug er eine Trainerkarriere ein, die beim SC Verl startete. Über die Stationen Lübeck, Aachen und Hannover landete er schließlich von 2009 bis 2012 beim 1. FC Nürnberg. Seit dem 27. Juli 2020 ist Dieter Hecking Sportvorstand des 1. FC Nürnberg.

„Es ist eine große Ehre für mich, dieses Jahr erstmals Teil der Jury des Jenö Konrad-Cups sein zu dürfen. Die kreativen, tiefgründigen und auch sehr nachdenklich stimmenden Projekte der Schülerinnen und Schüler zu sehen, ist unglaublich schön und wertvoll.“

Katharina Fritsch

Seit 2007 arbeitet sie beim 1. FC Nürnberg, seit 2010 als Pressesprecherin und Leiterin Presse- & Öffentlichkeitsarbeit. Ab 2015 baute sie beim Club die Abteilung Unternehmenskommunikation & CSR-Management sowie die soziale Community-Plattform www.UnserClub.de auf. Seit der Spielzeit 2022/23 verantwortet sie den neu geschaffenen Bereich Community & Membership. Ihr Schwerpunkt ist Bildungsarbeit gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus. Ehrenamtlich arbeitet sie u. a. in der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg, seit 2021 als Vorstandsmitglied.

„Wir sind auf die Kreativität und das Engagement der Schüler*innen im Rahmen des Jenö Konrad-Cups unglaublich stolz und jedes Jahr aufs Neue von den Ideen der Jugendlichen begeistert. Durch den Austausch der Schüler*innen mit jungen Jüdinnen und Juden bieten wir einen aktuellen Bezug, damit das Thema nicht nur auf die geschichtliche Betrachtung und Wissensvermittlung beschränkt bleibt."


]]>